Freitag, 30. September 2016

Krimi: Letzter Kirtag von Herbert Dutzler (Gasperlmaier-Krimi 1)

Klappentext:
So etwas hatte selbst der Gasperlmaier noch nie gesehen. Dabei ist ihm schon vieles untergekommen, schließlich ist Gasperlmaier seit mehr als zwanzig Jahren Polizist in Altaussee. Aber ein Erstochener am Montag in der Früh im Festzelt vom Altausseer Kirtag, das ist auch für ein gestandenes Mannsbild wie ihn zu viel. Und so trifft er eine falsche Entscheidung, nicht die letzte an diesem Tag, und auch der Tote, der in seinem eigenen Blut im Festzelt hockt, wird nicht das einzige Opfer bleiben. 




Der erste Fall für Gasperlmaier, der - man glaubt es kaum - bereits seit 20 Jahren Polizist in Alttaussee ist. Morgens entdeckt er einen toten Mann im Bierzelt und schleift ihn kurzerhand ins Pissoir, damit die Festbesucher in aller Ruhe bzw. Ausgelassenheit weiter feiern können.


An österreichischen Krimis kannte ich bisher nur "Kommissar Rex". Was für Kommissar Rex und sein Team die Wurstsemmel ist, ist für Polizist Gasperlmaier der Schnaps. An Kirtagen geht das ja gerade noch, aber sonst?

Wir haben hier einen dümmlichen, naiven Polizisten mit angeblich über 20 Jahren Berufserfahrung, der meint es falle niemandem auf, wenn man eine Leiche bewegt. Dazu einen peinlichen Gerichtsmediziner, der ausschliesslich schlüpfrige Witze erzählt. Gasperlmaiers Chef ist auch nicht viel besser, er hat wie Gasperlmaier ein grosses Problem mit Frauen. Kaum hat eine einen kurzen Rock an, wissen die Polizisten kaum mehr wo hingucken. Fast auf jeder Seite fällt ihnen zuerst die Oberweite der Frauen oder ihre restliche Kleidung auf, etwa "Unterhose mit Schnürl durch". Nicht mal die aufgebotene Frau Doktor Kohlross von der Bezirkspolizei wird ausgelassen. Von ihr ist Gasperlmaier erotisiert und er setzt "ein etwas blöde wirkendes Lächeln" auf. 

Ich frage mich, wie so einer wie Gasperlmaier Polizist werden konnte. Bringt kaum einen vernünftigen Satz heraus und ist mehr Fremdenführer für die Kohlross als ein selbstbewusster Polizist. Seine Frau Christine ist bei weitem die bessere Ermittlerin als Gasperlmaier selbst, der rein gar kein Fettnäpfchen auslässt.

Ich nehme an, der Autor wollte mit seinem Text humorvoll rüberkommen, aber an solchen geballten sexistischen Äusserungen auf praktisch jeder Seite finde ich nichts lustig.


Ihr seht, ich bin absolut nicht warm geworden mit diesem steirischen Regionalkrimi, der neben oben genannten Attributen mit seitenweise purem Dialekt und dialektdurchzogenem Hochdeutsch glänzt. Klischeegetränkt durch und durch; und voller Vorurteile (die armen Wiener!)

Fazit:  Eigentlich könnte ich das Gespann Gasperlmaier/Kohlross mögen, wenn nicht alles auf Gedeih und Verderben derart hinterwäldlerisch daher kommen würde. Schade. 
2 Punkte.

2 Kommentare:

  1. Wenn du diese Sorte Krimi nicht magst, kann ich dir trotzem einen des Autoren empfehlen, nämlich seinen ganz neuen Krimi, der wirklich gut ist!! "Die Einsamkeit des Bösen" heißt er und mir hat er ausnahmslos gefallen und er hat überhaupt nichts mit seinen anderen Regionalkrimis gemeinsam! Meine Rezi kommt aber erst....
    Liebe Grüße
    Martina
    http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Martina, vielen Dank für deinen Tipp! Dann warte ich auf deine Rezi und gebe dem Autor vielleicht noch ne Chance.
    Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende!
    Anya

    AntwortenLöschen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.