Mittwoch, 13. Mai 2015

Das Olivenhaus von Margherita Balbi

Klappentext:
Schmale rosafarbene Häuser, umgeben von Olivenbäumen, in der Luft der Duft von Rosmarin, Ginster und Lavendel, der Blick über die Hügel bis hinunter zum strahlend blauen Meer – all das möchte Anna nicht mehr nur im Urlaub genießen. Sie kauft sich ein Haus in einem ligurischen Dorf, dazu einen Olivenbaum - bald einen ganzen Hain. Nachbar Ottavio bietet ihr an, sie in die Kunst des Olivenanbaus einzuweihen. Im Gegenzug hat er eine Bitte: Sie soll eine Kontaktanzeige für ihn aufgeben. Nach einem turbulenten Sommer mit Wildschweinen im Gemüsegarten, wechselnden Damenbesuchen bei Nachbar Ottavio und einer sehr ungeschäftlichen Annäherung mit einem Geschäftsfreund, stellt sich für Anna heraus, dass ein Olivenzweig manchmal nicht nur zu innerem Frieden führt, sondern auch zur Liebe.


Eine Warnung vorneweg: Nicht lesen, wenn ihr auf Diät seid oder euch Low Carb ernährt. Ihr werdet bei der Lektüre schwer geprüft! Im Buch geht es ganz oft um Essen, um gutes Essen - es wird viel gekocht. 

Anna verbringt seit längerem ihren Urlaub in einem kleinen Dorf in Ligurien. Da sie das Leben dort liebt, kauft sie sich ein Häuschen in Albereto superiore und fühlt sich sehr heimisch. Das soll wohl auch das schöne Cover mit dem Blick aufs Meer aus dem geöffnetem Fenster suggerieren. Auch ihre Nachbarn sehen Anna dank ihres Einsatzes im Garten und Dorf bald nicht mehr als Fremde an und so hat sie viele Freunde gewonnen. Ottavio, einer ihrer Bekannten, schlägt ihr einen Tausch an: sie schreibt für ihn eine Kontaktanzeige und er hilft ihr dafür in ihrem Garten. 

Das Buch handelt mehrheitlich von über 50jährigen Singles, die ihr Leben entweder weiterhin so leben wie bisher oder es durch eine Trennung umgekrempelt habe. Alle scheinen glücklich zu sein und nichts zu vermissen.

Neben extrem vielen Gesprächen und dem Philosophieren über das Leben und über die Liebe werden die Schönheit des Landes und die Einfachheit des Lebens im Dorf beschreiben. Der Leser erfährt viel über die Geschichte des Olivenanbaus und die Zerstörung der Landschaft durch den Wegzug der jungen Bevölkerung, und die damit verbundene Aufgabe der Feld- und Hainbearbeitung.  

Von seinem Inhalt her hätte das Buch viel Potential um zu einem Lieblingsroman zu werden, doch es berührte mich nicht oder zumindest nur oberflächlich.

Man merkt, dass die Autorin (unter dem Namen Dorette Deutsch) bisher nur Reisebücher veröffentlicht hat und dies ihr erster Roman ist. Alles im Roman, was mit Land, Reisen und Landwirtschaft zu tun hat, ist sehr liebevoll ge- und beschrieben. Doch es schwächelt bei dem was für mich zu einem guten Roman einfach dazugehört: das Zwischenmenschliche und alles was mit Gefühlen zu tun hat. Trotz aller Schilderungen und schönen Gedanken bleibt der Roman auf Abstand zum Leser. 

Ich hatte auch nicht das Gefühl unbedingt weiter lesen zu wollen, zum Beispiel Abends, so wie bei anderen Büchern, die man gar nicht mehr aus der Hand legen will. 

Das Buch macht aber auf jeden Fall Lust auf Kochen mit Kräutern und Zitrone. So stehen bei mir seit vorletzter Woche das erste Mal nicht nur ein Topf wie sonst üblich, sondern gleich 3 Töpfe Thymian auf dem Balkon! 

Fazit: Eine schöne Lektüre für den Sommer.
4 Punkte. 

1 Kommentar:

  1. Hallöchen,

    danke für deine Tipps zu meinem Bella Italia Post, ich hab zwei Rezensionen von dir verlinkt :-*
    Bella Italia Bücher
    Wünsche dir eine schöne Woche.

    Nadine ♥

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