Donnerstag, 13. März 2014

Krimi: Books & Braun von Pip Ballantine und Tee Morris

Nach der Lektüre von Ben Aaronovitchs Büchern (Vorstellung der Serie folgt) bin ich auf "Books & Braun" aufmerksam gemacht worden. Die Beschreibungen hörten sich interessant an und das viktorianische Zeitalter sowieso.

Hauptpersonen - Ermittler kann ich sie nicht wirklich nennen - sind der Archivar Wellington Books und die Agentin Eliza Braun, die zu ihm ins Archiv strafversetzt wird. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, doch im Laufe der beiden Geschichten wird Braun ruhiger und Books mutiger und sie kommen besser miteinander aus.

Der Auftakt in Band 1 erfolgt mit einer Detonation - eine ganze Festung wird in Schutt und Asche gelegt um Books zu befreien, ohne Rücksicht auf Verluste. Mit Dynamit wird gespielt wie anderswo mit Jasskarten. 

So geht es auch munter weiter: zum Beispiel legt das Dienstmädchen nicht einfach nur Kleider, Schmuck oder eine passende Tasche bereit, sondern schlägt eine Auswahl an Messern und weiteren Waffen vor, die Eliza tragen soll. 

Da blitzt schon mal ein Messer aus dem Ärmel, der Ellbogen wird mit einer Metallkappe versehen und auf aus dem Gehstock kann blitzschnell eine Klinge gezogen werden… 

Mit all den Waffen werden Feinde ausgeschaltet anstatt verhaftet. Immerhin wird das "fliessende Blut" nicht auch noch ausgeschmückt. Es geht lediglich darum, mit stupider Gewalt und möglichst vielen, teils fantasievollen Waffen Feinde aus dem Weg zu räumen. 

In "Die Janus-Affaire" wird es minim gewaltfreier und ermittlungstaktisch interessanter, aber der Chorus bleibt gleich: sämtliche Feinde werden getötet. 

Wer Actionfilme- und Bücher und Steampunk(apparate) mag, ist hier eher richtig. Die Bücher sind trotz aller Waffenverliebtheit witzig geschrieben, aber mir fehlt der Spürsinn, der für mich einen guten Krimi ausmacht. 

Ich bevorzuge Krimis, in denen es um die Ermittlungen an sich geht, in denen Verdächtige mit Bedacht verhört werden, in denen Gewalt verabscheut wird. 

Ballantine/Morris wählen den blutrünstigen Weg, in dem man über Leichen geht um ans Ziel zu kommen. Das mag ich nicht und deshalb gibt es für beide Romane je nur 3 Punkte. 

Band 1, Das Zeichen des Phönix:
Eine Serie seltsamer Todesfälle erschüttert London: An den Ufern der Themse werden eine Reihe von Leichen entdeckt, denen das Blut abgezapft wurde. Eliza D. Braun, furchtlose Agentin der Krone, deren Markenzeichen ein kugelsicheres Korsett und eine besondere Vorliebe für Dynamit sind, nimmt die Ermittlungen auf. Ihr zur Seite steht der Bibliothekar Wellington Books. Gemeinsam kommen sie einer dunklen Bruderschaft auf die Spur, die ganz Grossbritannien unter ihre Gewalt bringen will. 




Band 2, Die Janus-Affaire:
Ein Paar zum Verlieben, viktorianisches Flair vom Feinsten und jede Menge verrückte Erfindungen. So muss Steampunk sein! In London verschwinden Frauen aus allen Gesellschaftsschichten. Ihnen ist nur eines gemeinsam: Sie haben sich für Frauenrechte engagiert. Agentin Eliza D. Braun und Bibliothekar Wellington Books sollen in dem mysteriösen Fall ermitteln und stossen auf eine Verschwörung, die bis in die obersten Kreise der Londoner Gesellschaft reicht.