Dienstag, 14. Juni 2016

Krimi: Malteser Morde von Joyce Summer

Klappentext:
Der Urlaub mit ihrer Mutter auf Malta hätte so schön sein können. Die beiden wollten ein bisschen in Kultur schwelgen und es sich so richtig gut gehen lassen. Aber die grausame Geschichte der Insel und des Johanniterordens holt Pauline ein. Ein abgetrennter Kopf auf einem Pfahl ist nur der Anfang. Natürlich ist Paulines Neugier geweckt, aber sie muss vorsichtig sein. Der Mörder sucht scheinbar wahllos seine Opfer aus. Wird Pauline sein nächstes sein? In einer anderen Zeit kämpft derweil der Ritter Andres de Miranda gegen die Osmanen an der Seite des Großmeisters des Ordens einen blutigen und scheinbar aussichtslosen Kampf. Liegt der Schlüssel zu den Morden wirklich in der Geschichte der Insel?

Serienmörder, die ihre Leichen inszenieren, sind dieses Jahr wohl gerade total hip. 

So auch in Paulines "zweitem Fall". Eigentlich ist sie gerade in den Ferien in Malta, doch schon an ihrem ersten Tag entdeckt sie eine Leiche, besser gesagt ein Teil davon. Zusammen mit zwei anderen Touristen wartet sie auf die Polizei. Die Kommissarin nimmt alles nicht so ernst, sondern flirtet lieber mit Paulines Gefährten, Michael und Alex. Bald darauf wird eine weitere Entdeckung gemacht und die Kommissarin muss die Sache nun definitiv ernst nehmen. 

Wegen Polizistenmangel darf Pauline dieses Mal fast ganz offiziell ermitteln, zumindest Hintergrundrecherchen erledigen. Diese Zusammenarbeit hat mir gut gefallen, wie auch die restliche Arbeit der Polizei, zu der der sympathische Profiler Nick hinzugezogen wird. Nick tut allen gut und nimmt die Fäden in die Hand. So steht Pauline in ihrem zweiten Fall nicht so im Vordergrund, sondern ist Teil des Teams. 


Doch trotzdem ist die Polizei und das Rechercheteam extrem blind. Die Autorin führt die Polizei und die Leser auf alle möglichen Fährten, und es dauert lange bis sie dem wahren Täter auf die Spur kommen. Die nicht ans Ziel bringenden Fährten machen den Krimi zwar spannend wenn man selbst null Idee hat. Aber für jene, die ahnen, wer als Täter in Frage kommt, wird es bald voraussehbar.

Joyce Summer setzte den zweiten Fall in Malta an und ich erhoffte mir Lokalkolorit, wie es im ersten Band auf Madeira der Fall war. Dort konnte ich mich gut auf die Insel versetzen, doch hier auf Malta habe ich vor allem die Bars wahrgenommen, vielleicht noch die Kathedrale, aber wohler hab ich mich definitiv auf Madeira gefühlt. Die Schönheit Maltas hab ich in den Schilderungen vermisst.


Dazu trägt aber auch die makabere Stimmung aufgrund des Serienmörders bei, der seine Leichen nicht sehr geschmackvoll drapiert. Schnell merkt man den Bezug zur Geschichte Maltas bzw. der Belagerung durch die Osmanen zur Zeit von Jean Parisot de la Valette. Diese Beschreibungen sind leider auch nicht gerade fröhlich. Die Vergangenheitsgeschichte in Band 1 fand ich ansprechender und interessanter.

In der Vergangenheitsgeschichte von "Malteser Morder" gab es so eine Szene, die ich als nicht glaubhaft empfand: Captain Miranda wird verletzt und sein Knappe holt mitten im Kriegsgetümmel auf der Festungsmauer ein Stuhl, auf den der Verletzte gesetzt wird und sitzend weiterkämpft. Keine Ahnung, ob das so überliefert wurde oder der Feder der Autorin entspringt - das kauf ich keinem ab. 

Stilistisch gibt es viel weniger holprige Sätze als in Band 1, so dass man viel leichter der Geschichte folgen kann, trotzdem hat mir "Mord auf der Levada" besser gefallen. Pauline als Person ist mir dafür in Malta sehr viel sympathischer. 


Fazit: Polizei und Touristen ermitteln Hand in Hand - nicht so spannend wie der Vorgänger, dafür stilistisch besser. 
3.5 Punkte. 

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