Dienstag, 15. März 2022

Krimi: Der tote Champagner-Präsident von Carlo Feber (Cédric Bresson 1)

Klappentext:
Ex-Kommissar Cédric Bresson genießt sein Glück als frisch verheirateter Neu-Winzer in Lézy-le-Sec in der Champagne, der Heimat seiner Frau. Doch sein Ruf als beste Spürnase der Pariser Kriminalpolizei holt ihn ein: Als inmitten der Weinberge Sylvain Clouet, Präsident der einflussreichen Winzervereinigung Vigne d’Or, ermordet aufgefunden wird, zwingt das Innenministerium Cédric, die Ermittlungen zu übernehmen. Wie er neben der Arbeit im Weinberg und der Vorbereitung auf seine baldige Vaterschaft noch ein Verbrechen aufklären soll, ist ihm schleierhaft. Sylvain Clouets Leiche liegt unter einer Holzskulptur, an der eine sabrierte Champagnerflasche hängt, auf dem Etikett: das Gesicht des Opfers. Und es kommt noch schlimmer: Vier weitere Kunstwerke sind mit Hinweisen versehen, die eine Mordserie in den höchsten Kreisen der Champagne ankündigen. Beim Versuch, den Täter aufzuhalten, ergründet Cédric gemeinsam mit dem örtlichen Kommissar und einer ehemaligen Filmdiva die komplizierten Verhältnisse des Champagnerbusiness.


Von "Der tote Champagner-Präsident", einem Auftakt zu einer Krimireihe, habe ich die PDF-Fahne gelesen, was es mir sehr schwer macht, ihn zu beurteilen. Ich weiss nicht, ob das die Endfassung ist oder nicht - meiner Meinung nach müsste der Text noch mindestens zweimal durchs Lektorat.

Sätze wie "Erst wollte ich mir in der Küche Spiegeleier braten, vor lauter Wut hatte ich Hunger. Aber ich hatte nur Tofu da und keine Zwiebeln. Dann wollte ich heiss duschen, aber danach hätte ich erst recht nicht schlafen können." Um Spiegeleier zu braten, braucht es keine Zwiebeln, auch zum Tofu anbraten nicht, ausser man wäre vegan, aber das müsste dann auch irgendwo erwähnt worden sein. Der Hunger scheint nicht weit her, wenn man dann ans Duschen denkt.... Oder andere Sätze wie "Ich habe aber über das Grundstück bloss abgekürzt" gehen einfach nicht. Über solche wirren Satzkonstruktionen stolpert man permanent, das macht es schwer dem Inhalt flüssig zu folgen. Leider gibt es die zuhauf.

Dazu kommen viel zu viele Frankizismen, die absolut unnötig sind. Ich mag die französische Sprache und habe auch sonst generell nichts dagegen, wenn man einzelne landestypische Begriffe hier und da einstreut, aber derart grosszügig wie hier verwendet, ist es viel zu übertrieben.

Cédric Bresson würde ich wohl auch mögen, aber nicht so, wie er und seine Gedankengänge beschrieben sind. Gehetzt und aufgesetzt.

Mich erinnerte Cédrics "Berufung" an die "Madame le Commissaire"-Krimiserie von Pierre Martin, vielleicht wurde die Idee vom Innenministerium ja auch dort abgekupfert. Bei Isabelle Bonnet macht das aber Sinn und ist glaubwürdig, hier wirkt es sehr künstlich konstruiert. 

Dies entspricht auch meinem Gesamteindruck: zu gewollt, zu aufgesetzt und viel zu viele komische Satzkonstruktionen.                               
Grosszügige 2 Punkte - aber auch nur, weil ich Cédric mögen könnte, wenn mir nicht alles so übertrieben, und was den Fall an sich betrifft, bekannt, vorkommt.


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