Ende März vor einem Jahr sassen wir daheim und Social Media war einige Tage ausser Rand und Band: die LBM fand statt - meine Tochter und ich waren melancholisch, wir wären auch gerne dabei gewesen und so kam es, dass wir entschieden, alles möglich zu machen, damit wir in diesem Jahr wieder dabei sein können, was glücklicherweise auch geklappt hat.
So reisten wir am Mittwoch ohne Zeitdruck an, hatten Zeit für einen Bummel durch die Innenstadt. Ohne Bücher ging es schon da nicht, denn wir entdeckten an der Nikolaistrasse den kleinen unabhängigen Buchladen "Der siebte Himmel", der gerade Eröffnung feierte.
Donnerstag ging es schon früh los zu den heiligen Bücherhallen, denn Anett von Anetts Bücherwelt und ich wollten uns bereits vor der Hallenöffnung zu einem Kaffee treffen. Getroffen hab ich dann zuallererst aber witzigerweise bereits Barbara von Sommerlese (wir hatten theoretisch für später abgemacht) und Sabine von Buchmomente, im Pressecafé auch noch Tanya und Patno von Nichtohnebuch. Den Kaffee hab ich mit ihnen getrunken, und das doppelte Mutter-Tochter-Treffen mit Annett und ihrer Tochter (und ich mit meiner) folgte auch gleich.
Mit ihr machte ich mich später durch eine erste Runde durch die Messe auf. Die Manga-Comic-Con liessen wir rechts liegen, Halle 3 ebenfalls. Erst in Halle 5 haben wir uns die Messestände angesehen. Den ersten Stopp machte ich beim SBVV, da dort ein Wimmelbuch ausgestellt war, das mich beruflich interessierte. Ich hatte Glück, denn die Illustratorin und der Verleger waren auch vor Ort und hatten Zeit für ein austauschendes Gespräch btr. Umsetzung in Theorie und Praktik.
Um 11:00 Uhr wollten wir bei der Eröffnung des Gastlandes am Norwegen-Stand in Halle 4 zuschauen, doch man hatte keinerlei Chance etwas zu sehen, verstanden hat man auch kaum etwas, weshalb wir weiterzogen und durch die letzte Halle wanderten. Da mein erster Verlagstermin anstand, hab ich mich mit meinem traditionellen Messemittagessen verköstigt: einer mit Kirschen gefüllten Crêpe.
Im CCL fand am Mittag das Rowohl-Verlagstreffen statt, das mit einer Lesung von Autorin Susanne Kaiser und ihrem im April neu veröffentlichen Krimi "Riot Girl" startete. Nach einem kurzen Sneak Peek ins Herbstprogramm folgte die Lesung zum Roman "Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken" von Sarah Lorenz. Diesen Roman hab ich auf der Anreise am Mittwoch gelesen. (Rezension folgt, da ich erst noch einen kleinen Foto-Ausflug machen möchte.) Nach einer Pause, die wir Blogger*innen direkt vor dem Saal verbrachten, und genügend Zeit zum Austausch untereinander und mit den Verlagsmitarbeiterinnen hatten, ging es mit dem Bloggertreffen von Diogenes weiter. Hier erwartete uns Autor Christian Schünemann, der aus "Bis die Sonne scheint" erzählte und Susanne Bühler, die uns die Highlights des Herbstprogramms glustig machte. Danach machte ich einen Abstecher zur #buchbar, um Autorin Gabriella Engelmann kurz Hallo zu sagen. Dabei hab ich zufällig auch noch Heike von Frau Goethe liest, auch sie hab ich länger nicht mehr gesehen. Schon war es Zeit, um in die City zurück zu fahren, und spätestens jetzt gabs Füsse-Aua, da das uralte Tram (die alten 4er-Trams in Zürich sind modern dagegen) übervoll war und wir nur noch einen Stehplatz erwischten. Erholt hab ich mich dann abends beim obligaten Büchertreff-Abendessen, wo ich auch wieder viele bekannte Gesichter getroffen habe.
Freitagmorgen waren wir wieder früh in der Messe. Da der Presseeingang heute früher öffnete und der Einlass bei den Besuchereingängen noch nicht und ausserdem erheblich länger dauerte als normal, kam ich zum Vergnügen, nach mehreren Messejahren endlich einmal die rote Treppe leer zu sehen! Es stand nur einer vor mir da - aber einen, den ich erst noch kannte: Nick von Findos Bücher. Einige Blogger*innen hatten den gleichen Gedanken: zuerst beim Fischer Verlag vorbeizusehen, da das Bloggerrelationteam des Verlags am Vormittag zum Vorbeikommen eingeladen hatte. Wir hatten das Vergnügen zusammen mit Thomas Mann Fotos zu machen, seht selbst:
Freitag war nicht nur der Tag der leeren roten Messetreppe, sondern auch der Tag, um ein Ullstein-Eule-Foto ohne andere Menschen drauf zu schiessen. Dieselbe Idee hatte Mona von Tintenhain, die ich später am Tag nochmals sehen sollte. Doch erst traf ich mich mit Autorin Priska Lo Cascio, da es einfacher war uns an der LBM zu treffen, als am selben Wohnort 😉 Bei einem ihrer Verlage, bei Droemer gab es kurz danach in kleiner Runde einen Einblick in das Herbstprogramm.
Bis zum nächsten Verlagstreffen war noch Zeit und so sah ich vor meinem kurzen Mittagssnack zufällig, wie Jana Lukas, Leonie Lastella und Julia K. Rodeit interviewt wurden. Jana hat mich entdeckt, als ich ein Foto von ihnen schoss 😁 Es folgte ein paar Minuten Ruhe im CCL - wo ich auf Ute von scarlett59 traf, die wir gemütlich zusammen verbrachten, bis es beim KiWi-Verlag weiter, wo ein blog'n'meet mit Christoph Kramer auf dem Programm stand. Weshalb der Weltklassefussballer nun plötzlich Autor wurde, und einiges mehr, hat er uns humorvoll geschildert. Da das Treffen früher zu Ende war, reichte mir die Zeit um nochmals in der #buchbar vorbei zu schauen, wo ich erneut Heike traf - und den Autor René Anour. Ein humorvolles D-A-CH-Treffen sozusagen.
Und nun wurde es spannend, denn ich wusste noch nicht, ob es klappte: ein privates Kurztreffen mit Autorin Julie Caplin, deren Bücher ich so gerne lese. Beim Warten am Rowohlt-Stand traf ich zufällig noch Autorin Anne Stern und dann klappte es tatsächlich und ich konnte sogar länger als gedacht mit Julie Caplin sprechen. Dass wir uns kurz wieder treffen würden, hätte da keiner von uns gedacht. Genau eineinhalb Stunden später, als meine Tochter und ich mit Nick die Messe verliessen und uns spontan entschieden, heute mal mit der S-Bahn zurück zu fahren, am Bahnsteig noch auf Mona und Kerstin trafen (ein unerwartetes Mini-Bloggertreffen), klopfte mir jemand plötzlich auf die Schulter: Julie Caplin - die nicht wusste, ob sie am richtigen Ort wartete, weil sie nichts von den Durchsagen verstand. Sie schloss sich uns an und wir brachten sie sicher in die City. Das war eine lustige und erinnerungswürdige Bahnfahrt, das kann ich euch sagen! Den Abend lies ich dann wieder wunderbar mit den Büchertreff-Menschen ausklingen.
Am Samstag machten wir uns aufgrund der früh erwarteten Menschenmengen erst später auf zur Messe. Im Frühstücksraum im Hotel setzte sich eine Frau zu mir an den Tisch, ich überlegte noch, ob ich sie fragen soll, ob sie auch zur Messe geht, liess es dann aber sein. Dasselbe hat sie sich offenbar auch überlegt, wie ich am Nachmittag in Halle 2 erfahren habe. Da war ich es, die jemandem auf die Schulter geklopft habe, ihr un es folgte ein nettes Gespräch mit meiner "Frühstücksbekanntschaft", einer Sachbuchlektorin. Doch zurück zum Vormittag, wir waren gegen 11:00 Uhr auf der Messe, wo die Besucher noch immer zum Einlass anstanden.
Ich kämpfte mich auf Schleichwegen vom Pressecenter in die Halle 5. Dabei muss man immer an der Manga-Comic-Con vorbei. Am Messe-Samstag jeweils ein fast unmögliches Durchkommen, weil alle mit ihren ausladenden Kostümen rumstehen um gesehen zu werden oder sich maximal gemächlich fortbewegen - nervig für alle anderen Messebesucher. Langsam wäre es wirklich Zeit die Manga-Con auszulagern oder zum Beispiel in Halle 2 und 4 stattfinden zu lassen anstatt in Halle 1 und 3, so dass die literarischen Messebesucher besser durchkommen.
In Halle 5 angekommen, besuchte ich den zweiten Teil der Delia-Preisverleihung. Dieses Jahr kannte ich kaum ein Buch, das nominiert wurde und somit auch die Siegertitel nicht. Der Belletristik-Siegertitel gefällt mir schon mal: "Im Warten sind wir wundervoll". Diesen Roman von Charlotte Inden hab ich mir auf die Merkliste gesetzt. Samstag war mein "Delia"-Tag. Am Stand traf ich einige Delia-Autorinnen und machte nochmals eine Tour durch Halle 5, wo spontan Zeit für einen Austausch mit Ulrike von KiWi und ein Foto auf der Bücherbank war. In der Glasröhre dazwischen Halle 4 und 5 standen sich die jungen Frauen, die alle an den Lyx-Stand wollten, die Füsse platt (Lyx könnte man nächstes Mal neben die Buchbüchse in Halle 3 verfrachten...). Stundenlang, denn die Schlange ging fast bis zur Mitte, zur Glashalle. Jetzt war es Zeit für mein im Vorfeld geplantes Kaffee-Treffen mit den Autorinnen Frieda Bergmann und Persephone Haasis. Immer wieder schön, wenn man mal wieder Zeit für einen ausführlichen Austausch hat! Zusammen gingen wir zu Delia, wo ich auf Tanja Neise und Miriam Covi traf. Da ich mit ihr auch noch kurz sprechen wollte, verlor ich Frieda und Persephone in der Menge, den ausgemachten Treffpunkt schafften wir jedoch nicht gleichzeitig zu erreichen 😉
Ich nutzte am Samstag auch die Gelegenheit, mir den Bloggerraum, den es vor zwei Jahre noch nicht gab, anzusehen, unten in der Glashalle - nicht wie früher die Bloggerlounge oben in den Hallen. Vielleicht war es an den anderen Messetagen anders, aber ich fühlte mich dort nicht wohl. Es waren nur junge, wohl hauptsächlich YA/NA/Fantasy-Bloggerinnen dort und die bereitgestellten Bücher in den Regalen bediente ausschliesslich jene Genres, was meinen Eindruck, dass es auch an anderen Tagen nicht wesentlich anders war, bestätigte.
Nun war es auch fast schon wieder Abend, ich las meine Tochter, die einer Übersetzerin ein Interview führte, im CCL auf und nach einem letzten Foto in der Glashalle war die LBM 2025 für uns vorbei. Zurück in der City folgte ein kurzes Shopping im Einkaufszentrum, ein schnelles Auffrischen im Hotel und das letzte Abendessen mit dem Büchertreff.
Am Sonntagmorgen stand eine frühe Abreise an, mit einer leider nicht komplikationsfreien Fahrt an den Flughafen. Wir reisten gemeinsam mit Autorin Priska lo Cascio aka Pia Casell, die auf demselben Flug war. Aufgrund der Umstände war sie vor uns am Gate. Was sie aber verpasste, und ich ihr dort genüsslich zeigte, war ein Foto ihres zwei Tage später erscheinenden neuen Romans "Sommer auf sizilianisch", der im Flughafenkiosk bereits erhältlich war. Die LBM-Reise endete wie sie in Zürich begann: mit einem Kaffee am Flughafen, auf der Rückreise aber beim Umsteigen in Frankfurt.
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