Anna ist 36, war mal verlobt, lebt getrennt vom Vater ihres Kindes und wagt sich nach 12 Jahren wieder aufs Dating-Parkett. Sie hat keine Ahnung von Dating-Apps, Polyamorie und der aktuellen Ghosting-Etikette – jetzt will sie herausfinden, ob beim Dating wirklich der Weg das Ziel ist. Wir begleiten Anna beim Sinnieren über Liebe, die besten Date-Orte und die angebliche Bindungsangst ihrer Generation. Und bei ihren Dates: Bei manchen Begegnungen kommt sie an ihre Grenzen, bei fast allen lernt sie etwas über sich. Ist sie verklemmter als gedacht? Oder doch gar nicht so feministisch? Sucht sie den Mann fürs Leben oder nur ein bisschen Spaß? In ihrem Kampf gegen die Großstadteinsamkeit begegnet sie nervigen Fuckboys, verkappten Rassisten, Pick-Up-Artists und anderen schrägen Zeitgenossen. Das ist skurril, unterhaltsam und lehrreich – wir lernen etwa, wie man es nicht machen sollte. Und wir erfahren, was 2025 in Sachen Dating klargeht, was gar nicht geht und was zumindest eine gute Geschichte hergibt.
bücher in meiner hand
Bücherblog
Mittwoch, 12. November 2025
1000 letzte Dates von Anna Dushime
Bereits beim Vorwort musste ich bei diesem Satz laut lachen: "Das ist für mich der endgültige Beweis, dass man sich seine Sexualität wahrlich nicht aussuchen kann, denn sonst stünde ich ganz sicher nicht auf Männer". Rasant und schonungslos geht es weiter.
"Daten macht Spass, wenn man es nicht zu ernst nimmt". Das ist das Fazit von Autorin Anna Dushime, die ihre gefühlt "1000 letzte Dates" Revue passieren lässt. Sie ist Mitte Dreissig, hat einen Sohn und lebt getrennt vom Vater des Kindes in Berlin.
Erst plaudert sie allgemein ein wenig über einige bemerkenswerte Dates, dann erstellt sie subjektive Toplisten. In welchen deutschen Städten datet es sich am besten? Welche Locations (wie Kneipen, Bars, etc.) eignen sich am besten für ein Date? Welches ist der beste Tag für ein Date? Die Autorin erzählt weiter von Singlebörsen wie Hochzeiten oder Arbeitsplätze, über Freundschaft plus, Dating Apps, wer ihrer Meinung nach Getränke und Essen beim Date bezahlen sollte, Schönheits-OPs und sehr vieles mehr.
Anna Dushime macht das auf eine äussert humorvolle, aber auch brutal ehrliche und persönliche Art und Weise. Langweilig wird es nie, denn das Buch ist äusserst witzig geschrieben.
Es hat meiner Meinung nach nur ein Manko, als Gen X-Vertretung bin ich wohl einfach zu alt dafür und hab leider oft nur Bahnhof verstanden bei den unendlich vielen englischen Wörtern aka "Berliner-Hypster-Speech". Wer diesen Slang versteht hat und/oder unter Vierzig ist, hat wahrscheinlich keine Mühe damit.
Fazit: Gute und schlechte Dates - an diesen und ihrer Erkenntnis daraus, lässt die Autorin die Leser:innen in "1000 letzte Dates" humorvoll teilhaben.
3.5 Sterne.
Dienstag, 11. November 2025
Liaisons von Céline Robert
Lauren und Jean sind schon lange verheiratet. Sie begehren sich immer noch, doch Lauren hat sich einen Liebhaber genehmigt: ihren Kollegen Maxime. Es plagt sie nicht das geringste schlechte Gewissen. Sie nimmt sich von Maxime, was sie möchte, und sie bestimmt die Regeln. Das irritiert Maxime, der von Frauen anderes gewohnt ist. Noch mehr würde er sich wundern, wenn er wüsste, von wem seine Frau Nadia derweil träumt.
Es machte unheimlich Spass diese sinnliche und ideenreiche Geschichte zu lesen. Bei Nadia kommt man ins Schmunzeln. Doch halt, Nadias Geschichte kommt erst in der Mitte vor.
Das Buch beginnt mit der Erzählung von Lauren, wie sie sich in der Ehe fühlt und wie sie Maxime kennenlernt. Danach geht es weiter mit Maxime, er wiederholt kurz wie er Lauren kennengelernt hat und wie seine Ehe mit Nadia sehr frei ist, doch Nadia sich in letzter Zeit verändert hat. Weiter geht es dann eben mit Nadia, die über ihre aktuelle Lebensphase spricht. Es folgt die Story von Emma, die gleich zwei Menschen kennenlernt.
Die Figuren sind alle toll gezeichnet. Beginnen wir mit Jean, charismatisch und ein sehr taktiler Mensch. Er beschenkt seine Frau Lauren gern. Die Geschenke ihres Mannes gefallen ihr zwar, aber sie fühlt sich komischerweise verpflichtet. Er sieht sie, gibt ihr Aufmerksamkeit - aber sie ist im Zwiespalt, fühlt sich zu stark gebunden. Lauren und Maxime arbeiten in derselben Firma. Maxime ist oberflächlich, flirtet gern. Lauren hat Lust und will was Neues erleben und lässt sich aufs Flirten ein, allerdings nach ihren Regeln, mit denen Maxime erst mal klar kommen muss. Maximes Frau Nadia hat zielstrebig ihre Ziele erreicht und hat jetzt ein Burnout. War ihre Zielstrebigkeit das alles wert? Dann Emma, die der glücklichste Mensch sein will. Doch was es heisst, glücklicher als andere zu sein, weiss sie eigentlich selbst nicht.
"Liaisons" ist toll und kreativ erzählt. Einer nach dem andern bricht aus seinem normalen Leben aus, sucht neue Freiheiten und verbindet sich mit einer anderen Figur. Wie in einem in Kreisform gelegtem Dominospiel, aber am Ende sind fast alle irgendwie auch miteinander verwoben. Der Schauplatz Paris, die Cité de l'amour, passt perfekt.
Fazit: Man muss es einfach so schnell wie möglich auslesen, diesen unglaublich kreativen, sinnlichen und amüsanten Roman, weil diese Domino-Kreis-Story derart fasziniert, dass man unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. Man kann es einfach nicht aus der Hand legen - aber da es nicht zu lang ist, ist dies gar kein Problem. Absolut lesenswert!
5 Sterne.
Donnerstag, 6. November 2025
Top Ten Thursday 06.11.25 - Zehn Titel, in denen Nacht oder Nebel vorkommen
Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".
Zeige zehn Buchtitel, in denen die Wörter Nacht oder Nebel vorkommen.
Erstaunlicherweise hab ich nur drei Titel gefunden, in denen das Wort "Nebel" vorkommt. Ich dachte, es wären mehr. Dafür war die Auswahl bei der "Nacht" sehr gross. Es sind vor allem Krimis, aber auch ein historischer Roman und drei Romane, die ich gefunden habe.
Kennt ihr einige Bücher bzw. die Reihen aus meiner Auswahl?
Mittwoch, 5. November 2025
Krimi: Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste von Kelly Mullen
Mit ihren 76 Jahren hat Rosemary McLane sich nur noch gemütlich Kreuzworträtsel lösen sehen. Keine Eile mehr, keine Umarmungen, vor allem keine Partys. Doch dann erhält sie eine Einladung, ihre reiche Nachbarin Jane veranstaltet eine kleine Feier. Anbei eine Notiz: Sollte Rosemary nicht erscheinen, wird ihr dunkelstes Geheimnis ans Licht kommen. Sie weiß, absagen ist keine Option. Und es gibt nur eine Person, die sie begleiten kann – ihre Enkelin Addie, krisenerprobt und nervenstark. Mit Rosemary haben sieben weitere Menschen eine Einladung erhalten. Sie alle hüten brisante Geheimnisse, die nicht ans Licht kommen dürfen. Und während draußen ein Schneesturm aufzieht, treffen Rosemary und Addie in Janes Herrenhaus auf diesen illustren Kreis geladener Gäste. Da klingt ein Schrei durch die Mauern. Es hat einen Mord gegeben – und die Tote ist die Gastgeberin höchstselbst. Sofort sind Rosemary und Addie drei Dinge klar. Erstens: Nicht Jane ist die Strippenzieherin dieser Party. Zweitens: Der Mörder ist unter den Gästen. Und drittens: Um ihn zu stellen, müssen sie herausfinden, weshalb sie alle wirklich hier sind. Bevor ein zweiter Mord geschieht.
"This is not a game" - Dies ist kein Spiel, genau wie der Originaltitel es sagt. Doch für Mimis (Rosemary) Enkelin Addie, die Gameentwicklerin ist, ist es genau das. Nur in echt. Als sie ihre Grossmutter zu einer Party zu einer Nachbarin - amerikanische Nachbars-Abstände nicht mitteleuropäische - begleitet und dort Gastgeberin Jane tot aufgefunden wird, wird ihnen schnell klar, dass die Einladungsnotiz nicht von Jane sein kann.
In dieser Notiz geht es um ein Geheimnis, dass Mimi bewahrt. Sie geht davon aus, dass auch alle anderen Gäste erpresst werden und eine solche Notiz erhalten haben. Mimi und Addie versuchen dem ganzen Rätsel auf die Spur zu kommen. Kontakt zur Aussenwelt gibt es keinen, da der Schneesturm am Lake Hurron auf Mackinac Island so stark war, dass niemand zu ihnen gelangen kann. Das Haus, eher eine moderne Burg, hat eine Schmugglervergangenheit und verfügt über etliche Geheimgänge und - zimmer, die die beiden aufspüren wollen.
Addie ist dabei in ihrem Element und während sie Rätsel um Rätsel löst, blüht sie nicht nur auf, sondern löst sich auch immer mehr von ihrem Ex-Partner Brian, gegen den sie gerichtlich angehen will, weil er sie mit der gemeinsamen Firma betrogen hat.
Die Grundidee fand ich nicht schlecht, aber mit dem Cast konnte ich nichts anfangen: weder konnten mich Mimi und Addie überzeugen, noch die restlichen Gäste und auch nicht das Hauspersonal. Ausnahmslos alle waren verdächtig und ausnahmslos alle fand ich leider unsympathisch.
Das macht es natürlich schwer, dann auch die Geschichte gut zu finden. Einige Ermittlungserkenntnisse fand ich nicht sehr logisch. Aber das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich zwar sehr gerne mit rätsle, wer in Krimis die Täter sind, aber mich weder Play Station reizen noch Escape-Rooms cool finde. Hier aber ging es eben um solche Ideen ("Wie komm ich aus diesem Zimmer raus?") und ich hatte ständig das Gefühl, dass sie gleich, wenn sie ein weitere Geheimnis der Gäste herausfinden, von irgendwoher Bonuspunkte bekommen. Dass ich eher vor einem Bildschirm sitze und das Spiel verfolge, als einen Krimi zu lesen. Von daher kann man immerhin sagen, dass der Schreibstil von Kelly Mullen sehr bildlich ist und man sich gut einfühlen kann in die Szenerie. Vielleicht ist es eher ein Krimi für Menschen, die gerne Computerspiele spielen.
Fazit: Zwar humorvoll und sehr ideenreich geschrieben, mir war es ein aber zu viel an unsympathischen Charakteren und generell zu vielen Personen (zwei oder drei weniger hätten für mich besser funktioniert), ein zu spezielles Setting (Schneesturm plus abgelegener Ort), und zu viel Game-Stuff.
3 Sterne.
Samstag, 1. November 2025
Neuerscheinungen und Monatsvorschau November 2025
Diese Woche habe ich den Balkon winterfest gemacht. Nächste Woche werde ich noch Kokosmatten auf die Erde in den Blumentöpfen legen, da die Temperaturen nachts wohl nur noch so um die 0°-Grenze herum kratzen. Sobald es dann auch tagsüber unter 8° geht, werde ich die Pflanzen zusätzlich mit Fleece schützen. Aber ich hoffe, das geschieht nicht gleich in den nächsten zwei Wochen.
Denn vor allem nächste Woche hab ich viel "Buchiges" vor - neben Rezensionen schreiben und zumindest mit einem historischen Roman zu beginnen, geht es zu zwei Lesungen und zu einem Bloggermeeting. Nichtbuchige Treffen stehen ebenfalls an, dazu mehr dann im Monatsrückblick.
Jetzt erst mal einen Blick auf die November-Neuerscheinungen werfen:
Fünfzehn Neuerscheinungen haben es auf meine Liste geschafft, davon werde ich wahrscheinlich nur zwei bis drei Titel direkt im November lesen. Dies sind alles Reihenfortsetzungen: "Traum und Schicksal" ist der zweite Band der Montmartre-Reihe von Marie Lacrosse, "Die verlassene Tochter" von Soraya Lane der sechste Band, dann geht es auch mit "Xavier Kieffer" weiter, der achte Band heisst "Verhängnisvoller Champagner".
Sicher auch lesen werde ich "Sein Blut kommt über euch", Band 36 der Schwester Fidelma-Reihe, ich muss aber erst noch den Vorgänger lesen. Ich mags ja, wenn ich mehrere Bände hintereinander lesen kann, besonders bei dieser Reihe.
Alle anderen November-Neuheiten verschiebe ich auf irgendwann. Auch "Die Reise der verlorenen Bücher", obwohl ich das Buch unbedingt lesen möchte - es erinnert mich von der Beschreibung her extrem an "Liebe M. Du bringst mein Herz zum Überlaufen" von Anna Paulsen (aka Heike Abidi), weshalb ich gespannt bin, ob es tatsächlich so ähnlich sein wird oder doch nicht.
Neben den Rezensionsexemplaren vom Oktober, die noch aufs Lesen warten, möchte ich auch noch ein bis zwei Herbsttitel (z.B. "Love me in Autumn") lesen und mit Weihnachtsromanen (besonders mit "Lichterzauber in New York" von Mary Kay Andrews und "You make me feel like Christmas" von Emma Bishop) beginnen, obwohl ich noch nicht in Weihnachtsstimmung bin, das kann sich aber in zwei, drei Wochen stark ändern :-) Ich hab ja auch noch ungelesene Wintertitel von 2024 hier und auch einige von diesem Jahr - ich weiss also nicht nur, welche Bücher im November auf mich warten, sondern auch, was ich im Dezember lesen werde.
Vom Oktober (und zwei davon vom SuB) mit rüber in den November nehme ich die ersten beiden Lindt & Sprüngli-Bände von Lisa Graf, Band 2 & 3 der Glückshafen-Reihe von Patricia Koelle, dann noch die Rezi-Exemplare "Liebesrausch" von Charlotte von Feyerabend, "Wenn ich eine Wolke wäre" von Volker Weidermann, "Jetzt gerade ist alles gut" von Stephan Schäfer (da wäre auch noch eine Lesung demnächst) und der dritte "Miss Emily"-Band von Rebecca Michéle.
Auf den ersten Blick hört sich das nach einem schönen Lesemonat aus, aber wie immer weiss man es erst genau, wenn die Bücher ausgelesen sind.
Wie sieht es bei euch aus im November?
Welche Bücher werdet ihr sicher lesen, welche vielleicht?
Freitag, 31. Oktober 2025
Lesemonat und Monatsrückblick Oktober 2025
Während ich vor einem Monat noch über die farbigen Blätter der Bäume vor meinen Fenstern staunte, stellte ich fest, dass sie den stürmischen Tagen der letzten Woche nicht standgehalten haben und die meisten schon längst auf der Wiese liegen. Es dauert wohl nicht mehr lange und die Äste sind kahl. Doch bevor der Winter definitiv einzieht - erst noch der Rückblick auf den Oktober:
Anfang Oktober hatte ich ja noch sturmfrei und hab mich dennoch an einem Tag mit einer Freundin aus Kindertagen in St. Gallen getroffen. Kurz darauf war die Familie wieder komplett zuhause. Nachdem die Wäscheberge erledigt waren, feierten wir den Geburtstag der Tochter und dann ging es für mich auch bald schon nach Frankfurt an die Buchmesse.
Ich reiste bereits in Ruhe am Dienstag an und traf bereits in der Unterkunft auf Nick von findosbücher. Gemeinsam fuhren wir zurück in die Stadt, wo ich mit Susanne Edelmann abgemacht habe. Wir streiften ein wenig durch die Innenstadt, genossen ein frühes Abendessen, bevor es ins Kino ging, wo wir auf der Gästeliste für die Filmpremiere von "Stiller" standen. Die Essenz des Buches hat der Regisseur perfekt getroffen. Die Bilder "meiner" Wohnstadt waren ebenfalls ein Vergnügen. Ein toller Film, den ich mir auf jeden Fall nochmals anschauen werde!
Am Mittwoch war es noch sehr ruhig und super angenehm auf der FBM, am Donnerstag hatte es merklich mehr Fachbesucher und von Freitag will ich gar nicht reden, als die Messe die Türen für alle öffnete. Da ich am Freitag vor allem an Meetings war, konnte ich den Menschenmassen gut ausweichen. Am Freitagabend ging es dann - abenteuerlich anstatt direkt - nach Hause mit der DB, ich fand es sehr schön, dass ich diese Strapazen und Erlebnisse mit Susanne Bühler von Diogenes teilen konnte. Die DB war über die ganze FBM hinweg ein grosses Thema, denn kaum jemand kam pünktlich in Frankfurt/Messe an oder von dort weg.
Neben dem auch immer wieder aufflammenden Thema "Klassische Blogger:innen" versus "Instagrammer:innen" standen natürlich und glücklicherweise die Bücher und das ganze Drumherum im Vordergrund. Neben Verlagsgesprächen und Lesungen genoss ich vor allem die tollen Begegnungen an bereits vor der Messe ausgemachten Meetings oder spontanen Treffen mit Autor:innen und anderen Blogger:innen. Davon werde ich nun mindestens ein Jahr zehren, denn an die LBM kann ich ziemlich sicher nicht und ob es mit der FBM 2026 klappt, steht ebenfalls in den Sternen. Und wie immer hat man längst nicht alle gesehen, mit denen man zuvor gewerweisselt hat, ob man sich wohl sieht oder nicht.
(Eine kleine Auswahl all der vielen Begegnungen - und ja, es gab natürlich auch viel Kaffi, auch wenn ich jene Fotos bewusst ausgelassen habe)
Wie immer in Buchmessen-Monaten ist es mit der Lesezeit nicht so dolle, aber ich habe trotzdem wieder mehr gelesen als in den letzten Monaten. Es geht also wieder in Richtung Durchschnitt bei mir.
Gelesen habe ich 10 Bücher im Oktober. An einem bin ich noch dran, an "1913" von Florian Illies, vielleicht hab ich es bis Ende Jahr durch, denn ich lese aktuell immer mal wieder ein bisschen darin weiter (auch wenn der Schreibstil mich durchaus länger fesseln könnte) - dafür eignet sich dieses Sachbuch perfekt und es gefällt mir bisher auch gut.
Nicht alle gelesenen Bücher konnten mich im Oktober überzeugen, drei genügten meinen Ansprüchen nicht, schlecht waren sie nicht, aber eben auch nicht der "Burner", um im Jargon von "1000 letzte Dates" zu bleiben. Mehr dann in den noch ausstehenden Rezensionen, die in den nächsten zwei Wochen folgen.
Dafür hatte ich aber auch drei 5-Sterne-Bücher, die ganz toll waren. Vor allem "Herzlauschen" hat mich total berührt, aber auch "Katzentage" hat mir sehr gut gefallen und - im Gegensatz zum ersten Amrum-Band - "Der Klang von Wind und Wellen" von Anne Barns.
Drei meiner 4-Sterne-Bücher waren sehr amüsant: "Menomorphosen" zum Beispiel, "Asterix und Obelix in Lusitanien" sowieso (Cover-Foto fehlt), aber auch der herrlich schräge Tierarztkrimi "Der Doktor und der liebe Mord". Nur "Segen und Glück" war eher besinnlich mit all den nachdenklich machenden Kurzgeschichten.
3.5 Sterne
- Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste von Kelly Mullen (EDIT: beim Rezi-Schreiben auf 3 Sterne abgerundet)
- Alle weg - Mein Winter an der Adria von Stefan Maiwald
- 1000 letzte Dates von Anna Dushime
4 Sterne
- Menomorphosen von Jule Ronstedt
- Der Doktor und der liebe Mord von René Anour
- Segen und Glück von Paulo Coelho
- Asterix und Obelix in Lusitanien (Band 41)
5 Sterne
- Herzlauschen von Nicole und Uli Swidler
- Katzentage von Ewald Arenz
- Der Klang von Wind und Wellen von Anne Barns (Amrum 2)
Es war ein abwechslungsreicher Lese-Monat, nun bin ich gespannt, was der November mit sich bringt. Aufgrund der Lesungen, die ich an der FBM hörte, kamen direkte mehrere Titel auf meine Wunschliste, einige davon sind auch schon eingezogen.
Doch erst werde ich Rezensionsexemplare lesen. Da es mehrere sind, zähle ich sie euch morgen in der Novembervorschau auf. Und auch mit Lesungen geht es nächste Woche direkt weiter, auch dazu mehr morgen.
Wie war euer Oktober? Zufrieden verlaufen, gute Bücher gelesen?
Mittwoch, 29. Oktober 2025
Alle weg - Mein Winter an der Adria von Stefan Maiwald
Wann beginnt eigentlich die Nebensaison? Wenn die Staus Richtung Norden länger werden? Der Strand keinen Eintritt mehr kostet oder die Restaurants Ruhetage einführen? In Pinos legendärer Bar in Grado beginnt sie exakt dann, wenn der Fernseher endlich wieder läuft. Und die Stammgäste den Sommer resümieren, über Politik streiten, die Fußballergebnisse und lokale Kriminalfälle diskutieren, füreinander kochen, Pläne schmieden, lachen, laut diskutieren und am Ende immer auf das Leben anstoßen. Stefan Maiwald nimmt uns mit in seine hell erleuchtete »Bar in Italien«, den Zufluchtsort vor Bora, beißender Kälte und dem Winter-Blues.
Dass "alle weg" sind, zumindest die Touristen, kenne ich von anderswo, wenn nach der Sommersaison die Trottoirs hoch genommen werden. So fühlte es sich damals jedenfalls für mich an, das Leben wird gemächlicher für die nächsten Monate. Man freut sich auf ruhige Monate, und wenn der Frühling dann kommt, auch wieder auf die hektischen Monate. So ähnlich ergeht es auch Stefan Maiwald und den Bewohnern von Grado.
Monatsweise unterteilt, erzählt der Autor was in den jeweiligen Monaten in Grado läuft. Im Dezember zum Beispiel wie vielerorts Weihnachtsaktivitäten, die sich aber teilweise zu den Traditionen im deutschsprachigen Raum unterscheiden. Es sind mehr Anekdoten und kleinere Geschichten, über die er schreibt. Wahrscheinlich ganz im Stil seiner anderen Grado-Bücher, die ich nicht kenne, auf jeden Fall schwingt hier immer Humor mit.
Trotzdem hat mich das Buch nicht gepackt. Viele Zitate, also Sätze, die vorher geschrieben wurden, kommen in einem Rahmen auf Extraseite nochmals zur Geltung - das hätte ich nicht gebraucht. Ebenso wenig die Schilderungen des Tennis-Duells mit seiner Frau, auf das hin er trainiert und fast schon der eigentliche rote Faden im Buch ist. Da es oft erwähnt wird, hätte ich am Ende eine Pointe erwartet, die dann leider ausblieb.
Fazit: "Alle weg" ist zwar unterhaltend geschrieben, es holte mich aber nicht ab.
3.5 Sterne.
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