Mit ihren 76 Jahren hat Rosemary McLane sich nur noch gemütlich Kreuzworträtsel lösen sehen. Keine Eile mehr, keine Umarmungen, vor allem keine Partys. Doch dann erhält sie eine Einladung, ihre reiche Nachbarin Jane veranstaltet eine kleine Feier. Anbei eine Notiz: Sollte Rosemary nicht erscheinen, wird ihr dunkelstes Geheimnis ans Licht kommen. Sie weiß, absagen ist keine Option. Und es gibt nur eine Person, die sie begleiten kann – ihre Enkelin Addie, krisenerprobt und nervenstark. Mit Rosemary haben sieben weitere Menschen eine Einladung erhalten. Sie alle hüten brisante Geheimnisse, die nicht ans Licht kommen dürfen. Und während draußen ein Schneesturm aufzieht, treffen Rosemary und Addie in Janes Herrenhaus auf diesen illustren Kreis geladener Gäste. Da klingt ein Schrei durch die Mauern. Es hat einen Mord gegeben – und die Tote ist die Gastgeberin höchstselbst. Sofort sind Rosemary und Addie drei Dinge klar. Erstens: Nicht Jane ist die Strippenzieherin dieser Party. Zweitens: Der Mörder ist unter den Gästen. Und drittens: Um ihn zu stellen, müssen sie herausfinden, weshalb sie alle wirklich hier sind. Bevor ein zweiter Mord geschieht.
"This is not a game" - Dies ist kein Spiel, genau wie der Originaltitel es sagt. Doch für Mimis (Rosemary) Enkelin Addie, die Gameentwicklerin ist, ist es genau das. Nur in echt. Als sie ihre Grossmutter zu einer Party zu einer Nachbarin - amerikanische Nachbars-Abstände nicht mitteleuropäische - begleitet und dort Gastgeberin Jane tot aufgefunden wird, wird ihnen schnell klar, dass die Einladungsnotiz nicht von Jane sein kann.
In dieser Notiz geht es um ein Geheimnis, dass Mimi bewahrt. Sie geht davon aus, dass auch alle anderen Gäste erpresst werden und eine solche Notiz erhalten haben. Mimi und Addie versuchen dem ganzen Rätsel auf die Spur zu kommen. Kontakt zur Aussenwelt gibt es keinen, da der Schneesturm am Lake Hurron auf Mackinac Island so stark war, dass niemand zu ihnen gelangen kann. Das Haus, eher eine moderne Burg, hat eine Schmugglervergangenheit und verfügt über etliche Geheimgänge und - zimmer, die die beiden aufspüren wollen.
Addie ist dabei in ihrem Element und während sie Rätsel um Rätsel löst, blüht sie nicht nur auf, sondern löst sich auch immer mehr von ihrem Ex-Partner Brian, gegen den sie gerichtlich angehen will, weil er sie mit der gemeinsamen Firma betrogen hat.
Die Grundidee fand ich nicht schlecht, aber mit dem Cast konnte ich nichts anfangen: weder konnten mich Mimi und Addie überzeugen, noch die restlichen Gäste und auch nicht das Hauspersonal. Ausnahmslos alle waren verdächtig und ausnahmslos alle fand ich leider unsympathisch.
Das macht es natürlich schwer, dann auch die Geschichte gut zu finden. Einige Ermittlungserkenntnisse fand ich nicht sehr logisch. Aber das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich zwar sehr gerne mit rätsle, wer in Krimis die Täter sind, aber mich weder Play Station reizen noch Escape-Rooms cool finde. Hier aber ging es eben um solche Ideen ("Wie komm ich aus diesem Zimmer raus?") und ich hatte ständig das Gefühl, dass sie gleich, wenn sie ein weitere Geheimnis der Gäste herausfinden, von irgendwoher Bonuspunkte bekommen. Dass ich eher vor einem Bildschirm sitze und das Spiel verfolge, als einen Krimi zu lesen. Von daher kann man immerhin sagen, dass der Schreibstil von Kelly Mullen sehr bildlich ist und man sich gut einfühlen kann in die Szenerie. Vielleicht ist es eher ein Krimi für Menschen, die gerne Computerspiele spielen.
Fazit: Zwar humorvoll und sehr ideenreich geschrieben, mir war es ein aber zu viel an unsympathischen Charakteren und generell zu vielen Personen (zwei oder drei weniger hätten für mich besser funktioniert), ein zu spezielles Setting (Schneesturm plus abgelegener Ort), und zu viel Game-Stuff.
3 Sterne.






























