Donnerstag, 17. Juli 2025

Krimi: Urlaub für den Commissario von Dino Minardi (Pellegrini 5)

Klappentext:
Marco Pellegrini hat sich auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen. Doch statt Dolce Vita am Comersee heißt es für ihn Fläschchen machen und Windeln wechseln: Sechs Wochen ist die kleine Emma alt und hält Pellegrini im Vaterschaftsurlaub mehr in Trab als sämtliche Verbrecher Comos. Aber so ganz kann Papà Pellegrini das Ermitteln nicht lassen: Als sich in den engen Serpentinen der Auffahrt nach Brunate, unweit des Albergo seiner Eltern, ein Unfall ereignet, springt er seinem neuen Kollegen Commissario Antonio Gruber und Ispettrice Claudia Spagnoli von der Polizia di Stato sofort tatkräftig zur Seite. Der Fahrer ist tot, die Beifahrerin schwer verletzt im Krankenhaus. Im Fahrzeug saßen Hans-Peter und Dagmar Bruchsitter aus Köln. Seit über dreißig Jahren verbrachten sie ihre Urlaube im Albergo Pellegrini. Marta Pellegrini ist überzeugt, dass ihre Stammgäste keinem gewöhnlichen Verkehrsunfall zum Opfer gefallen sind. Nur zu gern hütet sie ihr langersehntes Enkelkind, und für den Commissario endet der Urlaub früher als gedacht.

Urlaub für den Commissario? Nicht wirklich. Denn Pellegrini macht überraschend Vaterschaftsurlaub und ist total übermüdet, da ihn die sechs Wochen alte Emma nachts wach hält. Der Neue im Team, Tonio Gruber, hält auf dem Kommissariat die Stange, da auch Claudia aufgrund eines Todesfalles in der Familie einige Wochen frei genommen hat. Und er macht es gut! Man freut sich schon, wenn man alle drei irgendwann wieder gemeinsam offiziell ermitteln dürfen.

Als Stammgäste der Pension von Pellegrinis Eltern verunglücken, weist erst alles auf einen Unfall hin. Doch den beiden Kommissaren und der Ispettrice lässt es keine Ruhe und sie schauen genauer hin. Das Verhalten von einigen Beteiligten gibt den Ermittlern ein komisches Bauchgefühl. Claudia steigt schnell offiziell wieder ein, Pellegrini inoffiziell. Letzteres ist auch gut so, denn er kennt die Familie des Opfers und kann von der Pension aus Erkundigungen einholen. So kann er auch seine beiden Leben miteinander verbinden, da er die Arbeit sehr vermisst.

Auch Marcos Mutter ist davon überzeugt, dass es eben kein Unfall war und gibt keine Ruhe. Auch sonst nicht, sie weiss eh alles besser, besonders was Emma betrifft. La Mama hat mich in diesem Band total genervt, ich fand sie sehr aufdringlich. Pellegrini hat sich viel gefallen lassen, ich schiebe es mal auf den Schlaf- und Espressomangel. 

Was es damit auf sich hat, wird in "Urlaub für den Commissario" schön erzählt, besonders die Hintergründe über die Vaterschaft und Franca. Das war genau in richtigem Masse, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das Ende macht dann auch neugierig auf eine Fortsetzung. 

Dieser fünfte Band ist ein etwas anderer Fall als üblich, aber eine Krimi-Lektüre, die Spass macht. Der Plot, das Setting und auch das Team, jetzt ohne Fabio sowieso, ist toll. 

Fazit: Ein interessanter und gut unterhaltender fünfter Band. Urlaub hat Pellegrini ja nicht wirklich, aber ohne Ermittlung wird es ihm schnell langweilig. 
5 Sterne. 


Reihenfolge:

Sommer ohne Plan von Johanna Swanberg

Klappentext:
Die perfektionistische Cassi führt in Stockholm ein Restaurant, aber dann ist plötzlich Schluss: Burnout. Cassi erkennt, dass sie so nicht weitermachen kann und fasst einen spontanen Entschluss: Sie kauft eine Waldhütte und verlässt die Stadt. Doch dummerweise geht im nahegelegenen Dorf bald das Gerücht um, sie wäre eine erfahrene Selbsthilfe-Guru. Immer mehr ihrer neuen Nachbarn stehen vor ihrer Tür. Doch statt das kuriose Missverständnis aufzuklären, beschließt Cassi, einfach mitzuspielen – und tritt ungewollt eine Lawine aberwitziger Ereignisse los.



Cassi hat den Wunsch zu fliehen, erst landet sie in ihrem Heimatdorf, dann kauft sie sich spontan ein Häuschen im Wald. Der ideale Ort um alleine zu sein. Der Makler versteht aber etwas falsch und streut Gerüchte: Cassi gäbe diverse Kurse und sei eine Heilerin. Erst ist sie zu müde, irgendwas zu erklären, aber bald schon findet sie den Gefallen daran, sich sozusagen neu zu erfinden und legt los. 

Dabei freundet sie sich mit einigen Dorfbewohnern an und schaut hinter deren Kulissen. Die Geschichten, die sie entdeckt, machen auch etwas mit ihr. Vor allem aber erobert Pavel ihr Herz. Der alte Mann nimmt sie, wie sie ist und hilft ihr beim sachten Renovieren des baufälligen Hauses. Irgendwann bricht Cassis Lügengebilde zusammen - eigentlich lügt sie ja nicht, sie lässt die anderen vermuten und erzählt selbst aber nichts - und nun wird es interessant, wie es weiter geht. 

Pavel war mein Lieblingscharakter, sein Schicksal tat mir leid. An Cassi kam man nicht so recht ran, aber das passte sehr gut zur Geschichte und machte sie glaubhaft. 

Ich mochte die Idee des Romans, doch Cassis Bornout ist mir ein bisschen zu hoch gegriffen - es wird nach und nach aufgelöst. "Aberwitzig", wie es im Klappentext steht, empfand ich den Roman nicht, eher melancholisch und sanft humorvoll. Er nimmt das grosse Geschäft mit den vielen Selbsthilfe-Coaches auf die Schippe, doch am Ende geht es einfach nur um Freundschaft und um Mut. 

Fazit: "Sommer ohne Plan" ist ein lockerer und origineller Roman, in dem es ums Mensch sein und Zuhören geht. 
4 Sterne.


Top Ten Thursday 17.07.25 - Zeige zehn Bücher, an deren Handlungsort du sofort hinreisen würdest

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige zehn Bücher, an deren Handlungsort du sofort hinreisen würdest

Perfekter Zeitpunkt für diese Frage, denn meine nächste Reise steht kurz bevor... 

Ich beginne mit Kuba, komme zurück nach Europa nach Paris und gehe dann in die Provence (und ganz generell Frankreich hätte ich mal wieder Lust), dann könnte ich nach Cornwall und auf die Scilly-Inseln, von da aus nach London - mal wieder in die Kew Gardens zum Beispiel. Von da nach Schottland und nach Irland. Island will ich auch mal sehen. Schweden fand ich schön, da will ich wieder hin. Der Vesuv steht für ganz Italien, ist auch schon lange her. Noch nie war ich in Kroatien, aber vom Flugzeug aus sehen die kroatischen Inseln wunderschön aus, von dort aus wäre Athen nahe - das ist auch sehr lange her (da war ich mit neun Jahren zum ersten Mal bei MacDonald's und hab Pommes Frites gegessen - keine Ahnung was sonst noch, aber die Pommes frites sind mir in Erinnerung geblieben!) 





Und wohin wollt ihr reisen?

Real reise ich aber ganz woanders hin: in die Ägäis.

Ich werde dennoch versuchen, zu kommentieren. 
Die TTT-Beiträge für die nächsten Wochen sind auch bereits vorbereitet. 
Einen schönen Sommer und tolle Reisen, falls ihr auch unterwegs seid!












Dienstag, 15. Juli 2025

Histo: Licht und Schatten von Marie Lacrosse (Montmartre 1)

Klappentext:
Paris im Sommer 1866: Elise Lambert und Valérie Dumas werden am selben Tag geboren. Sonst haben die beiden Mädchen nicht viel gemeinsam. Elise, Tochter einer einfachen Wäscherin, wächst in Armut auf dem Hügel von Montmartre auf. Valérie hingegen ist die Tochter eines wohlhabenden Kunsthändlers vom Boulevard de Clichy. In einer Zeit, in der Frauen kaum Möglichkeiten haben, hegen die beiden große Träume. Valérie ist eine begnadete Malerin, die es an die Kunstakademie schaffen möchte, wo auch Toulouse-Lautrec und van Gogh studieren. Elise dagegen möchte als Tänzerin in den schillernden Varietés von Montmartre berühmt werden. Schicksalsschläge und die Liebe stellen beide vor ungeahnte Herausforderungen, doch die jungen Frauen kämpfen für ihr Glück.


Sofort war ich mitten drin im Montmartre anno 1866. Streifte mit Elise unerlaubt durch das Quartier, beobachtete das Leben von Valérie Dumas, die Tochter des bekannten Kunsthändlers. 

Licht und Schatten - ein passender Titel. Das Licht leuchtet eher auf Valérie, die in eine wohlhabende Familie geboren wird. Elise dagegen erlebt täglich den Schatten des Lebens. Sie arbeitet als Wäscherin bei ihrer Mutter. Marianne, die alte und weise Hebamme, war bei beiden Geburten dabei. 

Abwechselnd wird das Leben von Valérie und Elise, die man beim Erwachsen werden begleitet, erzählt. Ausbildung, Job, erste Liebe - und beides je einmal im Licht (Reichtum) und auf der Schattenseite (Armut). Dabei kreuzen sich die Wege der beiden immer mal wieder, das macht die Geschichte enorm interessant. Behandelt werden auch die grossen Fragen des Lebens, zum Beispiel das Thema Verhütung, wer meint es gut mit dir, wer nutzt dich nur aus - das und vieles mehr müssen die beiden und ihre Familien teilweise schmerzhaft lernen. 

Marie Lacrosse bringt uns Montmartre näher und wer sich mit der Hoch-Zeit der Impressionisten in Paris ein bisschen auskennt, trifft immer wieder auf bekannte Namen, die den beiden Protagonistinnen begegnen.

Die Begeisterung, mit der ich bis nach der Mitte diesen ersten Band las, verebbte danach langsam, denn es ging immer weiter mit dem Auf und Ab der Geschichte der Charaktere und wollte kein Ende und leider auch keinen Höhepunkt haben. Vielleicht gibt es den dann im zweiten Band, auf den ich mich trotz der erneuten Länge freue.  

Fazit: Eigentlich ein sehr toller erster Band, der uns die Geschichte von Montmartre anhand spannender Figuren näher bringt, aber viel zu ausführlich auf 624 Seiten erzählt. 
4 Sterne.


Reihenfolge:
Band 2: Traum und Schicksal (ET 12.11.25)


Montag, 14. Juli 2025

Das Leben fing im Sommer an von Christoph Kramer

Klappentext:
Es ist der Sommer 2006, ein Hitzerekord jagt den nächsten, die Fußballweltmeisterschaft verändert das Land ― und für den 15-jährigen Chris verändert sich gerade das ganze Leben. Er verbringt die Abende mit seinen Freunden auf dem Dach der alten Scheune und verschläft die heißen Tage im Freibad.  Er will Fußballprofi werden, aber vor allem will er eins: endlich cool sein. Chris ist ein Teenager wie jeder andere auch, auf der Suche nach sich selbst. Dann passiert das Unfassbare. Debbie, das schönste Mädchen der Schule, interessiert sich ausgerechnet für ihn. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der Chris alles wagt und doch nie vergisst, was wirklich wichtig ist: Freundschaft und die Gewissheit, wirklich gelebt zu haben. Ein nächtlicher Roadtrip mit seinem besten Freund ist da ein guter Anfang.


Ich war ja schon sehr sehr skeptisch, denn generell mag ich Romane mit jugendlichen Protagonisten gar nicht. Dennoch hat mich Christoph Kramer mit seinem Debüt positiv überrascht. "Das Leben fing im Sommer an" erzählt von drei Tagen im Sommer des autofiktiven Protagonisten Chris. Die erste Liebe, der erste Kuss, ein Roadtrip und Freundschaft, die teilweise immer noch anhält. 

Ja, heiss war er tatsächlich, der Sommer 2006. Daran kann ich mich gut erinnern, nicht nur weil ich da hochschwanger war und in der Hitze gelitten habe. Von diesem Sommer bleiben mir deshalb natürlich ganz andere Erinnerungen als jene des Protagonisten, obwohl auch ich die Fussball-WM (die kaum vorkommt übrigens) geschaut habe. Ich konnte mich aber gut hineinversetzen in den Roman, denn bei den einen oder anderen Erlebnissen der Charaktere gibt es ähnliche nostalgische Erinnerungen an die Sommer, in denen ich um die 16 Jahre alt war. Capri-Sun wurde damals bei uns in der Schweiz zwar nicht getrunken, wir hatten andere Getränke, die in meiner Jugend hip waren. Aber mit solch erinnerungswürdigen Getränken, Speisen und anderen Dingen konnte der Autor sicherlich einige Leser und Leserinnen mal kurz in die eigene Vergangenheit zurück führen.

Mir hat gefallen, wie der Protagonist dazu stand, ruhiger als andere zu sein, einige Werte hochgehalten hat und authentisch blieb, und trotzdem, dem Alter entsprechend, Dinge ausprobieren wollte. Andererseits gibt es einige Szenen, bei denen ich denke, dass das Alter der Jungs durchaus aufgefallen sein müsste, also wenig realistisch - aber eben, Autofiktion, darf also durchaus auch mal nicht realistisch sein. 

Die ersten drei Tage der Geschichte, die Christoph Kramer erzählt, nehmen einen Grossteil des Romans ein. Interessant wurde es meiner Meinung nach aber erst in den letzten drei Kapitel, insbesondere im letzten Kapitel "Ein ganzes Leben später". Genau dieses letzte Kapitel macht für mich aus, dass dieser Roman gelungen ist, weil erst dann diese ersten drei Tage Sinn ergeben. Von daher: dran bleiben und zu Ende lesen! 

Fazit: Für mich ein überraschend gelungenes Debüt, das mich gut unterhalten hat!
4 Sterne.


Donnerstag, 10. Juli 2025

Top Ten Thursday 10.07.25 - Zeige zehn Bücher, die eine Farbe im Titel haben

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige zehn Bücher, die eine Farbe im Titel haben

Das war schwierig - die Entscheidung, welche Titel ich zeige, denn ich hatte eine zu grosse Auswahl. Bei vielen Farben hatte ich die Qual der Wahl. Insgesamt ist eine vielfältige Farbpalette geworden: grün und rot, einmal Varianten davon, gelb, schwarz, weiss, Silber und Gold. Gold hab ich am Ende doppelt genommen und weil ich so viele verschiedene "Blau" hatte, hab ich sie dreimal in diversen Schattierungen gewählt. 

 



 

Welche Farben sind es bei euch geworden? 

Donnerstag, 3. Juli 2025

Top Ten Thursday 03.07.25 - Zehn buchige Highlights aus dem ersten Halbjahr

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige deine zehn buchigen Highlights aus dem ersten Halbjahr

In diesem Halbjahr hab ich für meine Verhältnisse wenig gelesen, weshalb ich auch nicht so viele Highlights zu verzeichnen hatte. Eigentlich hätte ich noch ein 5-Sterne-Roman gehabt, aber da es mit diesen neun Bücher layoutmässig grad gut aufgeht, bin ich sehr zufrieden mit meiner Auswahl. 




Habt ihr zehn Highlights aus den letzten sechs Monaten gefunden?
Kommt gut in den Juli und gönnt euch Schatten in dieser extremen Hitze!