Samstag, 14. Mai 2022

Liebe, schmetterlingsbunt von Hannah Juli

Klappentext:
Ella erhält eine überraschende Nachricht aus England. Ihr Vater, der die Familie vor Jahren verlassen hat, ist schwer erkrankt. Aufgewühlt reist sie zu ihm, auch wenn er für sie ein Fremder ist. Sie macht sich mit dem Landleben und dem Gut ihres Vaters vertraut. Ein großer leerer Pavillon im Garten weckt ihre Neugier. Erinnerungen stürmen auf sie ein, und als Ella und ihr Vater sich annähern, kommen gut gehütete Geheimnisse ans Licht. Und auch der Künstler Jacob, der sich immer mehr in ihr Herz stiehlt, scheint etwas zu verbergen.




Was hab ich geheult auf den vorletzten Seiten! Blöderweise sass ich im Zug und schniefte vor mich hin, während ich verstohlen meine Tränen wegwischte. Mein Tipp: das Buch, zumindest das letzte Drittel, also lieber zuhause lesen. 

Schon auf den ersten Seiten merkt man wie feinfühlig Hannah Juli schreibt. Eine absolut emotionale und gefühlvolle Geschichte, die mit einem wunderschönen Cover aufwartet - das wird sicher mein Cover-Highlight des Jahres 2022! Die Geschichte findet auf jeden Fall aber auch einen Platz auf meiner Lieblingsbücher-Liste. 

Ebenfalls bereits auf den ersten Seiten wird die Bedeutung des Covers klar, das fand ich genial. Mir gehen jetzt schon die Adjektive aus, dabei hab ich noch kaum was geschrieben, aber "Liebe, schmetterlingsbunt" ist so wahnsinnig schön erzählt, aber die Story ist auch traurig und super emotional.

Ella ist eine enorm feinfühlige Person, verständnisvoll wie weiss nicht was, obwohl sie manchmal allen Grund zum Ausrufen hätte. Nachdem sie gebeten wird, ihren Vater - zu dem sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt mehr hatte - in England zu besuchen, reist sie zu ihm. Mittlerweile liegt er im Spital und Ella weiss nicht, ob sie zu spät kommt. Das nagt an ihr, denn sie ist neugierig geworden und will unbedingt wissen was damals wirklich passierte, weil ihre Mutter nie darüber gesprochen hat. 

Da Ella nicht rund um die Uhr im Spital sein kann, schaut sie sich auch die Gegend an und lernt dabei Jacob kennen, der in einem Wohnwagen an einem kleinen See haust. Über ihn erfährt sie kaum etwas, er ist sehr verschlossen, hilft aber mit, wo er nur kann. Fast ebenso wortkarg wie Jacob ist Edward, der Verwalter, der mit seiner Mutter Agnes im Haus ihres Vaters wohnt. Doch auch sie sind herzliche Menschen, die sich um alles und jeden kümmern. Und noch weitere Personen tauchen auf, die nicht viel sagen - bis Ella eines Tages entdeckt, weshalb ihr Vater damals wegging. 

Zwischen Schafen, Mooren und Schmetterlingen begleiten wir Ella und die anderen Charakter durch den Lake District, wechseln zwischen Kummer und Auf- und Durchatmen und geniessen die tolle Landschaft, die wie gemacht scheint für diese tolle Geschichte. Die Figurenzeichnung ist gelungen, es ist keine Person zu viel und keine zu wenig. Die verschiedenen Stimmungen und Gefühlswelten wirken echt und machen "Liebe, schmetterlingsbunt" zu einem absoluten Lesegenuss. 

Fazit: Wunderschöner Roman, der zu Herzen geht und noch lange nachhallt, dank dem einfühlsamen Schreibstil der Autorin.
5 Punkte. 

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