Es ist der Sommer 2006, ein Hitzerekord jagt den nächsten, die Fußballweltmeisterschaft verändert das Land ― und für den 15-jährigen Chris verändert sich gerade das ganze Leben. Er verbringt die Abende mit seinen Freunden auf dem Dach der alten Scheune und verschläft die heißen Tage im Freibad. Er will Fußballprofi werden, aber vor allem will er eins: endlich cool sein. Chris ist ein Teenager wie jeder andere auch, auf der Suche nach sich selbst. Dann passiert das Unfassbare. Debbie, das schönste Mädchen der Schule, interessiert sich ausgerechnet für ihn. Es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der Chris alles wagt und doch nie vergisst, was wirklich wichtig ist: Freundschaft und die Gewissheit, wirklich gelebt zu haben. Ein nächtlicher Roadtrip mit seinem besten Freund ist da ein guter Anfang.
Ich war ja schon sehr sehr skeptisch, denn generell mag ich Romane mit jugendlichen Protagonisten gar nicht. Dennoch hat mich Christoph Kramer mit seinem Debüt positiv überrascht. "Das Leben fing im Sommer an" erzählt von drei Tagen im Sommer des autofiktiven Protagonisten Chris. Die erste Liebe, der erste Kuss, ein Roadtrip und Freundschaft, die teilweise immer noch anhält.
Ja, heiss war er tatsächlich, der Sommer 2006. Daran kann ich mich gut erinnern, nicht nur weil ich da hochschwanger war und in der Hitze gelitten habe. Von diesem Sommer bleiben mir deshalb natürlich ganz andere Erinnerungen als jene des Protagonisten, obwohl auch ich die Fussball-WM (die kaum vorkommt übrigens) geschaut habe. Ich konnte mich aber gut hineinversetzen in den Roman, denn bei den einen oder anderen Erlebnissen der Charaktere gibt es ähnliche nostalgische Erinnerungen an die Sommer, in denen ich um die 16 Jahre alt war. Capri-Sun wurde damals bei uns in der Schweiz zwar nicht getrunken, wir hatten andere Getränke, die in meiner Jugend hip waren. Aber mit solch erinnerungswürdigen Getränken, Speisen und anderen Dingen konnte der Autor sicherlich einige Leser und Leserinnen mal kurz in die eigene Vergangenheit zurück führen.
Mir hat gefallen, wie der Protagonist dazu stand, ruhiger als andere zu sein, einige Werte hochgehalten hat und authentisch blieb, und trotzdem, dem Alter entsprechend, Dinge ausprobieren wollte. Andererseits gibt es einige Szenen, bei denen ich denke, dass das Alter der Jungs durchaus aufgefallen sein müsste, also wenig realistisch - aber eben, Autofiktion, darf also durchaus auch mal nicht realistisch sein.
Die ersten drei Tage der Geschichte, die Christoph Kramer erzählt, nehmen einen Grossteil des Romans ein. Interessant wurde es meiner Meinung nach aber erst in den letzten drei Kapitel, insbesondere im letzten Kapitel "Ein ganzes Leben später". Genau dieses letzte Kapitel macht für mich aus, dass dieser Roman gelungen ist, weil erst dann diese ersten drei Tage Sinn ergeben. Von daher: dran bleiben und zu Ende lesen!
Fazit: Für mich ein überraschend gelungenes Debüt, das mich gut unterhalten hat!
4 Sterne.
Hey Anya,
AntwortenLöschenwie schön, dass dich das Buch auch so gut unterhalten hat. Mir hat es vor ein paar Wochen ähnlich gut gefallen. Da ich es nur wegen Christoph Kramer gelesen habe, war ich doch erleichtert, dass es kein Fehlkauf war. Für den Sommer finde ich es wirklich schön.
Du hast schon recht, manche Szenen da hätte ich auch gedacht, dass das Alter hätte auffallen müssen... aber ich habe erst die Tage an der Supermarktkasse Tennies vor mir gehabt die den bekannten Energy Drink kaufen wollten und sich noch unterhielten "Hoffentlich fragt sie nicht nach dem Ausweis!" - richtig laut - und es hat keiner nachgefragt. Sie hätten ihn also wahrscheinlich eher nicht kaufen dürfen... Von daher... Wer weiß! *lach*
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Sandra
Löschenja, es passte auch saisonal sehr gut.
Da hatten die von dir beobachteten Teenies "Glück"! Bei uns sind die Kontrollen meistens recht streng, aber sicher gibt es auch hier schwarze Schafe (oder man schickt ältere Freunde/Geschwister vor...)
Liebe Grüsse
Anya