Baden und Württemberg, 1918. Für die junge Lilly soll es der Start ins eigene Leben sein: Frisch verheiratet verlässt sie den elterlichen Gasthof am Bodensee und beginnt hoffnungsvoll ihre Ehe an der Seite von Arno, dem Erben eines angesehenen Stuttgarter Seifenimperiums. Doch das letzte Kriegsjahr ändert alles. Als Arno vermisst gemeldet wird, liegt Lillys Welt in Trümmern. Mutig stellt sie sich der Verantwortung für das Unternehmen ihres Mannes, träumt von einer eigenen Kosmetiklinie und fasst Zukunftspläne – bis der geheimnisvolle Felix Benthin in ihr Leben tritt und ihre Gefühle gehörig durcheinander wirbelt. Denn sie weiß, dass diese Liebe nicht sein darf.
Nach dem ersten, sehr gelungenen Band freute ich mich auf die Fortsetzung der Bodensee-Saga. Nachdem Helena die Hauptfigur im ersten Band war, ist es hier die zweitälteste Schwester: Lilly.
Lilly, die im ersten Band den Lindenhof Richtung Stuttgart verliess, ist nicht lange die glückliche Braut - Arno muss kurz nach der Hochzeit an die Front und bald darauf wird er vermisst. Mit Hilfe von Arnos Onkel Fritz kümmert sie sich um die Seifenfabrik und beginnt sogar an einer eigenen Kosmetiklinie zu arbeiten.
Lilly wurde sehr gut dargestellt. Ihre Ängste, die ersten Schritte in der Fabrik zu machen, ihre Schwangerschaft, die Ungewissheit, ob sie nun eine Kriegswitwe ist oder nicht, bis hin zum Mut einen neuen Geschäftszweig zu gründen und nicht zu wissen, was die Zukunft für sie bereit hält. Ihre Entwicklung von der etwas naiven jungen Frau im ersten Band, die geblendet von der ersten Liebe, sofort heiraten wollte in diesen unberechenbaren Kriegsjahren zu einer Frau und Mutter, die sich für das Weltgeschehen interessiert und ihre Wünsche ausformulieren kann, hat mir sehr gut gefallen.
Während wir Leserinnen Lilly in Stuttgart begleiten und auch immer wieder mitbekommen, was in Meersburg vor sich geht, erleben wir in einem anderen Erzählstrang wie Felix Benthin in Stuttgart ankommt und sich um eine Stelle in der Seifenfabrik bemüht - um einen ganz bestimmten Auftrag zu erfüllen. Felix ist ein ganz besonders interessanter Charakter und all das was er in seinem Berufsleben erlebt, ist spannend geschildert und man erfährt einiges über die Verbindungen der damaligen Zeit.
Während Band 1 "Töchter der Hoffnung" sich innerlich und äusserlich (abgesehen von Russland) hauptsächlich in Meersburg und der näheren Umgebung abspielte, öffnet und weitet sich der zweite Band äusserlich nach Europa aus und auch die Charaktere lassen die Weite der Welt in ihre Gedanken und inneren Überzeugungen ein.
Fazit: Und auch dieser Band war wieder blitzschnell ausgelesen - dieser historische Roman bietet beste Unterhaltung mit extra vielen Spannungselementen.
5 Punkte.
Reihenfolge:
Band 1: Töchter der Hoffnung
Band 1: Töchter der Hoffnung
Band 2: Töchter des Glücks
Band 3: Töchter eines neuen Morgens
Ich habe "Die Schokoladenvilla" sehr gern gelesen - ich glaube, diese neue Reihe werde ich mir dieses Jahr mal vornehmen- danke für den Tipp!
AntwortenLöschenUnbedingt Doro, die Bodensee-Saga lohnt sich auch sehr. Eigentlich wollte ich im Herbst noch den dritten Band lesen, aber dazu kams nicht mehr. Jetzt kann ich mich wenigstens in den nächsten Monaten noch drauf freuen :-)
Löschen