Im Rahmen des Homer 2025 stelle ich euch Ende Monat den historischen Weihnachtskrimi "Mord im Stadtpalais" von Beate Maly vor. Da es für Weihnachtsromane aktuell noch zu früh ist (ja, ist es auch Ende September noch, aber dann gehts eher), gibt es heute zwei passende Rezepte zum Buch, in dem aussergewöhnlich viel gegessen wird. Auch die Verbrechen im Buch haben etwas mit Essen zu tun, aber wenn ihr euch an die Rezepte haltet und sie am besten sofort verspeist und nicht unbeobachte lässt, sollte euch keine Gefahr drohen 😉
Kommissar Felix Zack isst für sein Leben gern, wie gut, dass ihn sein aktueller Fall in die Herrengasse bringt, wo Köchin Mila Sokol seit einigen Monaten für das leibliche Wohl der Bewohner dieses Stadtpalais sorgt - und neuerdings eben auch für Kommissar Zack, der nicht zweimal gefragt werden muss, ob er was essen mag.
Mila Sokol kocht/bäckt unter anderem "Powidltascherl". Ich hatte bis zuletzt keine Ahnung was das ist, da es nie erklärt wird. "Marille" war mir hingegen ein Begriff, ich dachte da aber eher an mit Aprikosenkompott gefüllte Knödel, doch die Powidltascherl wird aus einem Kartoffelteig hergestellt und dann mit Zwetschgenkompott gefüllt. Alternativ eben mit Aprikosenkompott oder -confitüre. Der Krimi spielt in Wien und es kommen sehr viele österreichische Ausdrücke vor, in diesem Beitrag werde ich für Ausgleich sorgen, deshalb lernt ihr hier einige schweizerische Begriffe kennen.
Das Rezept für Powidltascherl, das mir am besten gefallen hat, fand ich hier bei falstaff.
Der Teig für die Taschen besteht aus vorgekochten Kartoffeln. Das Rezept probiere ich vielleicht mal aus, wenn ich vorige Gschwellti (Pellkartoffeln) habe. Da ich seit meiner Jugend ein Zwetschgen-Confitüre-Trauma hab, würde ich sie aber mit Aprikosenconfi füllen, so wie sie das Ehepaar Steinhäusel serviert bekommt.
Für den Herbst ebenso wie für die Weihnachtszeit eignet sich zum Dessert ein Bratapfel - oder man gönnt sich ihn einfach auch mal zum Zmorgä oder Znacht (Frühstück oder Abendessen):
Bratapfel-Rezepte gibt es in Hülle und Fülle. Kein Wunder, denn man kann sie ganz nach eigenen Vorlieben füllen und auch selbst entscheiden, ob und was man noch dazu gibt oder nicht. Im Gegensatz zu mir als Purist liebt Kommissar Felix Zack Vanillesauce zum Bratapfel, andere wiederum mögen eine Kugel Glacé dazu.
Äpfel:
Am besten eignen sich säuerliche Äpfel wie Boskoop, Braeburn oder Gravensteiner. Oben am Apfel einen circa 2cm dicken Deckel abschneiden, dann das "Bitschgi" entfernen, also die Mitte des Apfels mit einem Apfelausstecher aushöhlen. Für mich selbst mach ich das nicht, ich beträufle den Apfel auch nicht mit Zitronensaft, aber wenn das Dessert Gästen serviert werden soll, kann kann man das machen, damit nichts anläuft. Alternativ geht das auch mit Orangensaft, einen Löffel davon würde ich dann noch der Nussmischung beigeben.
Nuss-Mix:
Die Füllung könnt ihr nach Belieben zusammen mischen: als Grundmischung eignen sich gehackte Nüssen (z.B. Mandeln, Haselnüsse, Pekan) plus etwas Marzipan. Dies mischt ihr mit pro Apfel circa einem Teelöffel Butter und wenig Honig, Zucker oder Ahornsirup. Würzen mit etwas Zimt und einer Prise Nelken oder direkt mit etwas Pumpkin Spice. Wer mag gibt zusätzlich "Wiibeerli" (Rosinen) dazu, oder einen Esslöffel Preiselbeeren-Kompott. Letzteres könnte man auch anstatt oder zusätzlich zur Vanillesauce servieren. Falls nach dem Füllen der Äpfel Nuss-Mix übrig bleibt, kann man den in der Bratpfanne anrösten und hat ein Granola für den nächsten Zmorgä.
Die Top-Variante für die Faulen: Bratapfel einfach mit 2-3 Dominosteine füllen.
Die ausgehöhlten Äpfel mit circa 2 EL des vorbereiteten Nuss-Mix befüllen. Den abgeschnittenen Deckel je nach Belieben oben aufsetzen oder weglassen, aber auf jeden Fall ein Butterflöckli drauf setzen, damit nichts austrocknet.
Backen: 200 Grad in der Mitte des Ofens, für etwa 20-25 Minuten, je nach Grösse der Äpfel. Oder 20 Minuten backen, dann den Ofen ausstellen und die Äpfel noch 5 Minuten drin lassen.
Viel Spass beim Nachkochen/backen und än Guatä!