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Dienstag, 24. Juni 2025

Krimi: Das Teufelshorn von Anna Nicholas (Isabel Flores 1)

Klappentext:
Isabel Flores genießt ihren Cortado in der Bar Castell im malerischen Dorf Sant Martí, als der friedliche Sommertag jäh durch eine Schreckensnachricht verdunkelt wird: Ein kleines Mädchen ist verschwunden, am Strand entführt, und Polizeichef Tolo Cabot bittet seine ehemalige Kollegin Isabel um Hilfe. Als Ermittlerin war sie berühmt für ihren scharfen Verstand und ihre beinahe unheimliche Intuition, doch nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.





"Das Teufelshorn" ist der Auftakt zur neuen Krimi-Serie, die auf Mallorca spielt. Isabel Flores Montserrat ist ehemalige Polizistin, die vor kurzem die Ferienhausvermietungsfirma ihrer Mutter übernommen hat und damit recht erfolgreich ist. Manchmal wird sie, wie jetzt, wieder für Ermittlungsarbeiten gerufen. Ein Mädchen wurde entführt und Hauptkommissar Tolo Chabot aus Palma ist der Meinung, dass Isabel die einzig richtige Person für diesen Fall ist, da Entführungen ihr Spezialgebiet waren. Der Chef der Guardia Civil, Capitan Alvaro Gomez, ist da anderer Meinung, doch er muss Isabel machen lassen.

Noch bevor Isabel sich in den Fall einweisen lässt, beobachtet sie am Vorabend eine Szene am Hafen, die ihr suspekt vorkommt. Tage später hilft ihr genau diese Beobachtung weiter, in einem anderen Fall. Vielleicht hängen die beiden Fälle, die Entführung und ein Mord, ja zusammen? 

Jeder kennt jeden hier. So ist der Angestellte von Isabel, Pep, mit der Tochter des Bürgermeisters Llorenç liiert, den Isabel gut mag. Auch die Personen, die sie beobachtet hat, kennt Isabel, weiss, wo sie zu finden sind. Und jetzt kommen wir zu einem Problem: es waren zu viele Figuren auf einmal - vor allem im Polizei- und Staatswesen, ebenso gab es Szenen mit Gästen und Freunden, die nicht wirklich Mehrwert, sondern eher Verwirrung mit sich brachten. 

Isabels Haustier, ein Frettchen namens Furo, hätte es für mich auch nicht gebraucht. Literarische Freiheit ist gut und recht, aber - vielleicht ist das in Spanien anders - bei uns bräuchte man nicht nur eine Haltebewilligung, sondern auch einen Sachkundeausweis und dürfte sie nicht alleine halten. Auch ein Huhn treibt sein Unwesen, in einem Café. Auch das: manchmal witzig, aber nicht nötig. Ein weiterer Spleen von Isabel: das Essen von Sonnenblumenkernen. Es scheint, als ob die Autorin ihre Protagonistin mit genügend Marotten ausstatten wollte, so dass man sie sofort an ihren Angewohnheiten erkennt. Isabel kann auch sonst alles: u.a. spricht sie mehrere Sprachen, ist weltweit vernetzt. Alles in allem zu dick aufgetragen.

Laut Klappentext sollte es ja um die Entführung eines Mädchens gehen, doch dieser Fall rückt schnell in den Hintergrund. Stattdessen geht es hauptsächlich um Dealer, die (kolumbianische) Drogenmafia und damit zusammenhängende Morde. Um Krimis, deren Fälle mit der Drogenmafia zu tun haben, mache ich normalerweise einen grossen Bogen, da sie mich einfach nicht interessieren. 

So fand ich diesen ersten Band weder interessant noch spannend, da es einfach zu viele Baustellen gab und mir zu wenig "richtig" ermittelt wurde. Die Leserschaft kann vieles vorahnen und so bleiben allfällige Überraschungen aus. 

Einem zweiten Band werde ich eine Chance geben, da mir Mallorca als Schauplatz gefällt. 

Fazit: Viel Luft nach oben im Bereich Spannung und Tempo, ansonsten gilt "weniger wäre mehr", aber da es sich um den Auftakt handelt gebe ich gutmütige 3.5 Sterne.


Reihenfolge:
Band 1: Das Teufelshorn


Donnerstag, 19. Juni 2025

Top Ten Thursday 19.06.25 - Zehn Titel, bei denen der Schreibstil besonders ist

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige zehn Titel, bei denen dir der Schreibstil besonders aufgefallen ist

Da gäbe es viele Autorinnen und Autoren zu nennen, und so hab ich auf dem Blog nach dem Stichwort "Schreibstil" gesucht und hauptsächlich von dieser Liste ausgewählt. Einzelne Bücher kamen mir aber auch sofort in den Sinn, wie "Verzauberter April", eins meiner ältesten Lieblingsbücher. Nicht jedes Buch hat mir gefallen (z.B. "Die Entflammten" und "Unter den hundertjährigen Linden"), aber die Frage lautet ja auch "besonders aufgefallen" und ist nicht inhaltlich bezogen. Für mehr Infos zu den jeweiligen Romanen verweise ich gerne auf die entsprechenden Rezensionen.
 





Und hier noch die Rezensionen:
- Wenn die Tage länger werden von Anne Stern
- Die Entflammten von Simone Meier
- Mittwochs am Meer von Alexander Oetker
- Die Träume der Bienen von Patricia Koelle
- Verzauberter April von Elizabeth von Arnim
- Liebe mit zwei Unbekannten von Antoine Laurain
- Liebe auf drei Pfoten von Fiona Blum
- Das Lavendelzimmer von Nina George
- Nachts nach Venedig von Veronica Henry

Auf jeden Fall habe ich gemerkt, dass ich einige dieser Bücher bald wieder einmal lesen möchte! 

Donnerstag, 5. Juni 2025

Top Ten Thursday 05.06.25 - Zehn Titel, in denen buchbezogene Wörter vorkommen

Top Ten Thursday" ist eine Aktion von Aleshanee von Weltenwanderer. Jeden Donnerstag stellt sie eine Frage, zu der man als Antwort Bücherlisten mit 10 Buchtitel, Buchcover oder ähnlichem erstellt. Das es in meinem Layout mit 12 Bildern aber besser aussieht als mit zehn, gibt es bei mir jeweils eine "Top Twelve".



Zeige zehn Titel, in denen buchbezogene Wörter vorkommen

Heute konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Entschieden habe ich mich einerseits für Wörter, die etwas mit Bücher zu tun haben wie Seiten, Zeilen, Schreiberin, Vorleser, ein Buch empfehlen. Die andere Hälfte sind Orte, wo man Bücher erwerben kann: Bücherschiff, Bücherstube, Buchcafé, Buchclub, Bibliothek, Bücherdorf, Buchhandlung. 





Für welche buchbezogene Wörter habt ihr euch entschieden? Wahrscheinlich werden heute eher dieselben Worte genannt und weniger dieselben Bücher, oder hat jemand einen Titel mit mir gemeinsam? 

Mittwoch, 4. Juni 2025

Histo: Bittersüsse Träume von Silvia Cinelli (Die Familiengeschichte der Familie Campari)

Klappentext:
Mailand 1882: Als Gaspare Campari, der Erfinder des berühmten Bitterlikörs, völlig unerwartet stirbt, übernimmt seine Frau Letizia erfolgreich die Leitung des Unternehmens und des berühmten Künstler-Cafés in der Galleria Vittorio Emanuele. Wenige Jahre später schickt die mutige Witwe ihren Sohn Davide nach Bordeaux, wo er bei einem Likörhersteller in die Lehre gehen soll. Anstatt sich seiner Ausbildung zu widmen, lässt sich der junge Heißsporn jedoch lieber zu einer Reise nach Paris überreden, wo er sich Hals über Kopf in die Soubrette Leda verliebt. Nach einem Jahr Bohème-Leben kehrt Davide schweren Herzens nach Mailand zurück. Fortan möchte er sich ganz auf seine Familie und die Leitung der Likörfabrik konzentrieren. Doch dann steht Leda vor seiner Tür – mit der Bitte, ihr in einer schrecklichen Lage zu helfen.


Obwohl inzwischen hierzulande wohl öfters ein anderes rotes Getränk der Konkurrenz getrunken wird, kommt man um Campari nicht vorbei. Das berühmte Getränk wird auch besungen, 1977 zum ersten Mal. Seither wurde "Campari Soda" oft gecovert, zuletzt erreichte der Song 2006 die Schweizer-Single-Hitparade und schaffte es sogar auf Platz 3. Campari Soda oder Campari Orange ist Standardgetränk einer jeder Bar. Und auch ich bestelle in einem meiner Lieblingsrestaurants gerne einen Campari zum Aperitif. Als  Erfinder des Aperitifs gilt die Familie Campari, die dieses Ritual in ihrem Café am Ende des 19. Jahrhundert in Mailand einführte.

Als ich sah, dass deren Firmengeschichte in einem Roman behandelt wird, war klar, dass ich diesen Roman lesen muss. Das Cover, das mit Orangenblüten, Orangenscheiben und zwei Gläsern Campari verziert ist, gefällt mir gut. Besser als das Cover des italienischen Originals, das wohl ein Bild aus einer Campari-Reklame zeigt. Davide Caspari, der zweitälteste Sohn des Gründers, hatte sich als einer der ersten in Italien zu Text- und später zu Bildreklame in Zeitungen entschieden. Doch bis dies soweit war, verging einige Zeit. 

Der Roman beginnt viele Jahre früher, als Davides Vater Gaspare starb und erzählt zudem in Rückblicken die Gaspares Geschichte bis zu dessen Tod. Gaspare hatte klare Ansichten, und entschied wo der Platz seiner Kinder, vor allem jener der Söhne ist. Egal, ob sie das auch so sahen oder gar den Talenten desjenigen entsprach oder nicht. Die beiden ältesten Söhne fühlten sich nicht wohl an der Stelle, an der ihr Vater sie sah. Ob es ihnen gelang ihre Träume zu verwirklichen oder ob sie für die Familie und die Firma alles aufgaben, erzählt Silvia Cinelli in "Bittersüsse Träume".

Bittersüss kann man das Leben von Davide bezeichnen, zumindest so wie es die Autorin geschildert hat. Sie erzählt, wie Davide das Leben entdeckt, jung wie er ist, manchmal forsch und manchmal zu scheu, sein Frankreichaufenthalt, wie er zurück nach Mailand kommt und die Leitung der Firma übernimmt, manchmal egoistisch - wie sein jüngerer Bruder Guido es wohl empfunden hat - aber immer mit guten und für seine Zeit fortschrittlichen Ideen, wie bei der Werbung, die er schalten liess. 

Es war interessant, das Buch aus der Sicht von Davide zu lesen. Männer als Protagonisten kommen gerade bei Firmengeschichten sehr wenig vor, oft sind es die Frauen, damals eher im Hintergrund aktiv, obwohl sie die Fäden in der Hand hatten, die nun in vielen Büchern vorgestellt werden. Dies ist in "Bittersüsse Träume" anders, auch weil Gaspares Frau Letizia zu wenig hergibt und die eine Frau, die Davide seit Kindertagen geliebt hat, für ihn unerreichbar blieb. 

Über die tatsächliche Familie Campari selbst ist gar nicht so viel bekannt, weshalb sich die Autorin Freiheiten herausgenommen hat und mit dem, was bekannt ist und ihrer Fantasie einen unterhaltenden und informativen Roman zu schreiben. Im Nachwort schreibt Silvia Cinelli, welche Figuren und Szenen sie dazu erfunden hat. 

Neben der Familiengeschichte greift die Autorin auch das Zeitgefühl der 1900er auf. Die Industrialisierung, die italienische Politik und die vielen Demonstrationen, die mit beidem verbunden war. Unterschiedliche Ansichten und Streitereien dazu gab es auch innerhalb der Familie. Erlebnisse der Gäste im Café runden den Roman ab. 

Fazit: Ein eher ruhiger und sachlicher Roman über die Familie Campari, dennoch höchst informativ und unterhaltend erzählt. Wie wärs, ihn bei einem oder mehreren Gläsern "Bitter nach holländischer Art", wie man den Campari zuerst nannte, zu lesen? 
4 Sterne.



Sonntag, 1. Juni 2025

Neuerscheinungen und Monatsvorschau Juni 2025


Ich ändere den Buchtitel vom Foto schnell mal um in "Das Lesen fängt im Sommer an". Da mein Lesejahr bisher sehr kurz geraten ist, kann es kaum weniger und daher theoretisch nur noch mehr werden und da mit dem Juni der Sommer beginnt - die Temperaturen in den letzten Tagen sind bereits auf Hochsommer getrimmt - nehm ich das als Motto in den Juni mit. 

Es ist glaub der erste Juni seit langem, bei dem die Neuerscheinungsliste bei mir kurz gehalten ist. Es sind nur zwölf Bücher, die mein Interesse wecken konnten.

Einziehen werden davon voraussichtlich nur vier. "Bretonische Versuchungen" von Jean-Luc Bannalec, "Der alte Apfelgarten" von Sharon Gosling, "Der Garten der kleinen Wunder" von Patricia Koelle-Wolken und der neue "Highland Happiness"-Band von Charlotte McGregor.  





"Mord nach Rezept" ist der zweite Band einer Krimireihe, den ersten Band werde ich in den nächsten Wochen lesen und dann entscheiden, ob ich den zweiten Band auch lesen werde oder nicht. "Die Tea Ladies" hören sich sehr interessant an, aber die müssen genau wie "Hearts Homes" und alle noch nicht erwähnten warten. 

"Das Glück eines Sommers" ist der erste Band einer Trilogie und das Werk von Jana Lukas und Leonie Lastella, die hier unter Pseudonym schreiben und selbst veröffentlichen. Leider vorerst nur als Kindle-eBook bei Amazon erhältlich. 

Über die nur wenigen neuen Titel bin ich aber gar nicht traurig, da ich noch viele Frühlingstitel lesen möchte, die ich noch nicht vom SuB befreien konnte. Zwei Rezensionsexemplare liegen auch bereit: "Licht und Schatten" von Marie Lacrosse und "Das Teufelshorn" von Anna Nicholas. Wahrscheinlich werden die Krimis im Juni dominieren, aber schauen wir mal, wie er rauskommt - Ende Schuljahr wird es einerseits lockerer, andererseits stehen immer viele Abschlusstermine im Juni, oft auch kurzfristig bekannt gegebene und dann aber schon wieder Vorarbeiten fürs neue Schuljahr. 

Somit hoffe ich auf einen tollen Juni für uns alle und wünsche euch und mir: 
"Im Juni fängt das Lesen an"! 


Samstag, 31. Mai 2025

Lesemonat und Monatsrückblick Mai 2025


Der Mai 2025 war für mich ein Musikmonat, ich hörte viel Musik an Orten und zu Zeiten, an denen ich sonst lese. Somit kam das Lesen im Mai zu kurz. Da war nicht nur die grandiose ESC-Woche Schuld daran, aber diese Woche war wirklich ein Highlight. 

Abgesehen von der Herausforderung, dass man keinerlei Taschen dabei haben durfte, nur was in die Hosentaschen passte - und letztere sollte man als Frau erst mal haben -, war der ESC ein tolles Erlebnis. Wir besuchten die Preview Show des ersten Halbfinals am Dienstag, fuhren dann schnell nach Hause, damit wir um 21:00 Uhr rechtzeitig vor dem TV die Show gucken konnten. Es war interessant, mal beide Seiten zu sehen. Dinge, die nur im TV sichtbar waren und andere, die nur wir in der Halle gesehen haben. Donnerstagabend verfolgten wir das zweite Halbfinale zuhause am TV: wir waren froh, waren wir am Dienstag live vor Ort, denn die meisten Songs vom Dienstag haben uns wesentlich besser gefallen. Am Samstag waren wir am Mittag bereits in Basel und streiften durch die Stadt, die sehr viel rund um den ESC bot. Dies bestätigten uns auch viele extra zum ESC angereiste Fans, die öfters zum ESC reisten. Den Abend verbrachten wir beim grössten ESC-Public Viewing aller Zeiten im Fussballstadion direkt neben der Showhalle. Das Vorprogramm begann bereits um 19:00 Uhr und die Stimmung war grossartig. Allerdings verliessen wir das Stadion beim letzten Song, denn wir hatten einen langen Heimweg. Leider wurden Extratrams und -Züge erst ab 01:00 Uhr bereitgestellt und noch nicht um 23:30 Uhr, als viele, genau wie wir, schon nach Hause wollten - das war der neben der Hosentaschen-Sache (die man aus Sicherheitsgründen aber immerhin noch verstehen kann) das einzige Negative. Das Tram war völlig überfüllt, draussen standen mindestens genau so viele Menschen, die noch hinein wollten und so gab es eine Abfahrsverspätung. Den Zug am Bahnhof erreichten wir ganz knapp noch. Alle waren erleichtert und die Stimmung im Zug toll, die Punktevergabe verfolgten alle - zumindest in unserem Wagen - gemeinsam auf den Handys und hatten dabei lustige Momente. Am Sonntag schauten wir uns das Finale noch am TV an, zum Beispiel da wir beim Public Viewing nicht ganz alles sehen konnte, immer bevor es zu Live-Schaltung zu uns ins Stadion ging. (Waterloo singen wurde übrigens schon vor der Show geübt - als Abba-Fans fanden wir die Songauswahl genial!) Und alles was zwischen dem Verlassen des Stadions und der Zugsabfahrt stattfand, verpassten wir ja auch. So konnten wir das am Sonntag nachsehen und für uns so die ESC-Woche gemütlich ausläuten.


Wobei die Woche noch ziemlich nachklang, denn sie war Thema überall: zum Beispiel erst letzte Wocheim Alnatura, als zwei Verkäufer beim Regale einräumen einen dieser Songs sangen, aber auch einer meiner Schüler, der den gleichen Song mitten im Unterricht anstimmte (es ging eigentlich um ein ganz anderes Lied und ich musste mich beherrschen nicht mitzusingen) - und der Inhalt dieses Liedes werde ich mir nach Schreiben dieses Artikels gleich machen: Espresso Macchiato. ☺ Meine Favoriten neben des Kaffees waren übrigens "C'est la vie" und "Bara bada bastu"- letzteres eindeutig Platz 1 der Zuschauer beim Public Viewing, da sass niemand mehr auf seinem Sitz! 

Gefreut im Mai habe ich mich auch über die Blütenpracht auf meinem Balkon. Vor allem der Jasmin blüht gerade so schön wie noch nie! 

Und wie so oft liegt Freude immer stark neben Trauer: in dieser letzten Mai-Woche hat mich der Bergsturz von Blatten im Wallis beschäftigt, auch in Deutschland und Österreich wurde im TV davon berichtet. Zum Glück hat man die Bevölkerung des Dorfes vorzeitig evakuiert, dass haben wir in der Schweiz schon vorige Woche mitbekommen. Aber diese Leute haben gar nichts mehr, das Dorf ist verschüttet. Man befürchtet Murgänge in den nächsten Tagen, immerhin droht der See nicht mehr weiter zu überfluten. Da stehen dann einige Politiker hin und erzählen, wie schlimm das Ganze ist (ist es ja auch). Aber schlimmer noch, das sind teilweise dieselben, die mit ihren Parteien nichts für den Klimaschutz tun und alle Initiativen für mehr Schutz abblocken. Sowas nervt.

Genervt bin ich auch ein bisschen über mich, dass ich schon wieder so wenig gelesen habe (wenig für meine Verhältnisse, ich vergleiche meine durchschnittliche Lesezahl nur mit mir selbst, nicht mit anderen). Im Mai waren es wie bereits im April 7 Bücher, darunter aber eine Kurzgeschichte und ein reread.

So schnell habe ich noch nie ein Buch zum zweiten Mal gelesen, doch ich bekam nach dem eBook auch noch die Printausgabe und habe es deshalb direkt nochmals gelesen, vor allem auch weil ich so viele Dinge anstreichen musste/wollte.

Mit dabei war auch ein Graphic Novel, jenes über Anne Frank, das erstaunlicherweise sehr ausführlich war und viel Text beinhaltete, weshalb ich es in meiner Monatsübersicht mit zähle. 

Interessant im Mai war die Geschichte über die Familie Campari, "Bittersüsse Träume". Ganz was anderes, aber auch aus Sicht eines Mannes/Jungen geschrieben, war "Bis die Sonne scheint" von Christian Schünemann, das ich aus Leipzig mitgebracht habe. Eine Bewertung finde ich grad schwierig, weshalb ich wahrscheinlich auch keine Rezension schreiben, sondern eher mal einen seiner Krimis lesen werde.

Einen kurzen Ausflug hab ich nach Kirkby gemacht mit der Kurzgeschichte "Wintersonnenwende in Kirkby". Von der "Highland Happiness"-Reihe hab ich noch nicht alles gelesen, was mich nun freut - voraussichtlich im Sommer möchte ich da weiter lesen. Ein Krimi muss noch sein, dachte ich mir diese Woche, und griff zum 5. Band der Moira Ruscani-Reihe von Mascha Vassena, das mir wieder gut gefallen hat. 

4 Sterne
- Das Tagebuch der Anne Frank, Graphic Novel Diary von Ari Folman 
- Mit dir steht die Welt nicht still von Melissa Müller  (re-read)
- Bittersüsse Träume von Silvia Cinelli 448 (Die Geschichte der Familie Campari) 
- Wintersonnenwende in Kirkby von Charlotte McGregor (Highand Happiness KG) 
- Bis die Sonne scheint von Christian Schünemann
- Der Schädel von Sant’Abbondio von Mascha Vassena (Moira Rusconi 4) 



5 Sterne 
- Es kann so schön sein, das Leben von Alexander Oetker 


Dann habe ich im Mai noch sowas wie ein Sachbuch gelesen, nämlich "Es kann so schön sein, das Leben" von Alexander Oetker. Was er über das Dolce Vita-Prinzip schreibt, kann ich zum grossen Teil nachvollziehen und bejahen, da ich ja auch sehr viel Zeit meines Lebens im Süden verbrachte. Mein Highlight des Monats.

Mehr habe ich im Mai nicht mehr geschafft zu lesen, und so muss ich zwei Rezensionsexemplare mit in den Juni nehmen, den ersten "Montmartre"-Band von Marie Lacrosse und "Das Teufelshorn" von Anna Nicholas, ein Krimi, der auf Mallorca spielt. Mehr zum Juni dann morgen in meiner Vorschau. 

Wie war euer Mai, was habt ihr gelesen, was erlebt?