Am Tag vor der Hochzeit von Leander Lost und Soraia wird der Zollbeamte André Bento getötet, als er versucht, die Entführung seiner Enkelin zu verhindern. Das Kind wird befreit, aber die Entführer entkommen. Peu à peu deckt Lost mitten in Portugal ein russisches Spionagenetz auf – mit fatalen Folgen.
Im siebten Band ermittelt das "Lost in Fuseta"-Team den Mord an einem Zollbeamten. André Bento wurde in seinem Haus ermordet, und seine Enkelin entführt. Dem Team wird irgendwann klar, dass der Mord etwas mit Bentos Arbeit zu tun hat, sie vermuten eine Spionagegeschichte.
Dass diese enorm ausufernd wird, hat keiner im Team gedacht. Aber auch der Leserschaft wird viel zugemutet mit all den Tarnidentitäten sowie den vielen Zeit- und Ortswechseln und dem allgemeinen Hin und Her.
Spionagegeschichten sind gar nicht meins, weshalb ich auch lange überlegt habe, ob ich diesen Band überhaupt lesen soll. Aber zur Reihenvervollständigung hab ich mich trotzdem daran gewagt. Ich hätte die Hochzeit von Leander und Soraya verpasst, wobei diese Szenen sehr kurz gehalten wurden, wohl damit anschliessend mehr Platz für Drama ist.
Nach dem letzten Band war die Hoffnung gross, dass Miguel Duarte nun endlich teamfähiger wird, doch sein Ego ist immer noch unverändert hoch. Dass er zum Interims-Teamchef erwählt wird von einer Sonderermittlerin, macht den Gockel noch stolzer als sonst und er sieht sich in seinen Träumen in Lissabon anstatt in der Provinz. Für mich wäre das kein Verlust, wenn er tatsächlich - wie auch immer - Fuseta endlich verlassen würde. Was am Anfang der Reihe vielleicht noch witzig war, wird immer mehr zum Ärgernis. Diese Krimireihe wäre in meinen Augen besser ohne ihn. Zum Glück gibt es noch Graciana, die hintenrum die Fäden trotz allem in der Hand hält und alles koordiniert.
Diese Reihe lebt (Ausnahme ist wie erwähnt Duarte) von den Ermittlern, Leander Lost und Graciana im Speziellen, aber auch Carlos und die Doutora finde ich klasse. Da bräuchte es gar keine brisante und verwirrende Spionagestory um zu punkten. Die Badewanne-Szenen hätte man auch in einem ganz normalen Kriminalfall unterbringen können. Solche Dinge finde ich interessant, weniger die ein bisschen dick aufgetragenen Verfolgungsjagden, die der Autor genüsslich schildert. Ja, trotz allem macht er das auf eine spannende Art und Weise.
Einiges in diesem Band kam mir Spanisch vor - nicht Duarte, nein, der ist bekanntlich ja Spanier. Am Ende zeigte es sich, dass ich mit meinen Vermutungen richtig lag.
Fazit: Die Spionagegeschichte ist nicht meins, dennoch ein unterhaltender Fall, für meinen Geschmack aber wie Band 5 eher schwach.
3.5 Sterne.
Reihenfolge:
Band 1: Lost in Fuseta
Band 2: Spur der Schatten
Band 3: Weisse Fracht
Band 4: Schwarzer August
Band 5: Einsame Entscheidung
Band 6: Dunkle Verbindungen
Band 7: Lautlose Feinde