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Mittwoch, 9. Juni 2021

Krimi: Mord au Vin von Sandrine Albert (Claire Molinet 1)

Klappentext:
Claire Molinet, Privatdetektivin und Foodbloggerin, hat ein Faible für gutes Essen, vollmundige Weine und knifflige Kriminalfälle. Bei einem Spaziergang auf der Düne von Pilat entdeckt sie eine mumifizierte Leiche. Die tote Winzerin war Verfechterin des Bioanbaus, was den alteingesessenen Weinbauern gar nicht gefiel. Claire wird beauftragt, eine verschwundene Studentin zu suchen. Schon bald beginnt sie zu ahnen, dass die beiden Fälle zusammenhängen. Gemeinsam mit Commandant Raoul Chénier von der örtlichen Polizei entwirrt die Detektivin die Fäden, die tief in die Welt des Bordelaiser Weinbaus führen. Doch die Zeit arbeitet gegen sie, denn der Täter hat bereits ein neues Opfer im Visier.

Krimis, die in Frankreich angesiedelt sind, mag ich. Ebenso mag ich es, wenn das Thema Weinanbau in einem Roman vorkommt. Deshalb griff ich zum ersten Band der neuen Krimiserie von Sandrine Albert, ein Pseudonym für die Autorin Sandra Aslund, die bereits eine mehrteilige Provence-Kommissarin-Serie geschrieben hat. 

In dieser neuen Serie gibt es gleich zwei Ermittler: zum einen Commandant Raoul Chénier und die junge Privatdetektivin Claire Molinet - eine der wenigen, die sich wirklich so nennen darf, wie man im Krimi erfährt. Ob das real auch so ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber für die Geschichte macht es Sinn, denn Claire wird somit auch von der Polizei, hier im Speziellen von Raoul, ernst genommen. Beide leben erst seit wenigen Jahren in Bordeaux. 

Claire ist aber auch Foodbloggerin, nicht nur, damit sie ihre Ermittlungen gut verschleiern kann. Sie soll eine vermisste Studentin, nur wenig jünger als sie selbst, suchen. Der einzige Anhaltspunkt könnte die Bar sein, in der Délia arbeitete. 

Man ahnt es, dass es sie gibt, aber lange scheint es nicht danach: Berührungspunkte zwischen Claires Fall und dem von Raoul. Ihn beschäftigt eine im Sand verbuddelte Leiche, die der Hund von Claires Gärtner und Freund mit gewissen Vorzügen, Philippe, entdeckte. Die Dünenleiche ist die vor drei Jahren verschwundene Winzerin Anaïs. Mögliche Tat-Motive wären Eifersucht und Erbstreitereien. Raoul stochert im Heuhaufen.

Ich mochte beide Ermittler. Sie sich auch. Claire und Raoul merken schnell, dass ihnen beiden gedient ist, wenn sie ihre Informationen teilen. Jeder bleibt an seinem Fall, aber mit Bonus-Informationen, die sie beide weiterbringen.

Mir gefiel diese Herangehensweise sehr. Es war schön zu lesen, dass man ohne Gesichtsverluste miteinander arbeiten kann, ohne dass jemand sich wichtiger als der andere fühlt und eine Zusammenarbeit von Anfang an möglich ist - und nicht erst nach zig Fällen, wie das in vielen Krimi-Reihen üblich ist.

Das Thema "Weinbau mit oder ohne Pestizide" ist top aktuell - in einigen Tagen wird hier in der Schweiz über ein Pestizid-Verbot abgestimmt. Beim Lesen wünschte ich mir, dass sich alle Wähler die nötigen Infos auf solch eine einfache, aber deutliche Weise erlesen könnten. 

Nicht nur aufgrund des Themas ist "Mord au Vin" ein interessanter Krimi. Die beiden Ermittler mag ich und deshalb würde ich mich auf weitere Fälle freuen. Ich bin gespannt, was das beachtenswerte Gespann in Zukunft noch leisten wird.  

Fazit: Ein toller Krimi-Reihen-Start, der mich für sich eingenommen hat. 
4 Punkte. 


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