Dienstag, 26. September 2017

Mein wunderbares Gartencafé von Carole Matthews

Klappentext:
Fays größter Traum ist es, das alte Hausboot ihres Vaters am Kanal wieder fahrtüchtig zu machen. Doch sie hat alle Hände voll damit zu tun, ihre bettlägerige, schlechtgelaunte Mutter zu versorgen, das Café zu führen, das sie in ihrem Elternhaus eröffnet hat, und jeden Abend ihre Dauerbeziehung Anthony mit einer warmen Mahlzeit zu beglücken. Dann macht eines Tages ein weiteres Hausboot am Anleger fest. An Bord ist nicht eins der üblichen Touristenpärchen, sondern Danny: zehn Jahre jünger als Fay, sehr gutaussehend und auf der Suche nach Arbeit.



Seit Sara Jios "Zimtsommer" bin ich immer wieder auf der Suche nach Romanen, die auf einem Hausboot spielen. So bin ich auf "Mein wunderbares Gartencafé" gestossen. 

Dieser Roman von Carole Mathtews ist in England am Grand Union Kanal angesiedelt. Protagonistin ist Fay, die mit ihrer eingebildet kranken Mutter am Kanal in einem Haus lebt, mit ringsum viel Grünfläche und dem Kanalboot ihres verstorbenen Vaters. Im Garten bewirtschaftet Fay ein Café und verkauft auf dem Boot Kuchen und Sandwiches.


Ihre jüngere Schwester Eddie lebt in New York, ist arbeitslos und die Geliebte eines Anwalts. Ihre Mutter glaubt,  Eddie führe in Amerika ein perfektes Leben und gibt Fay zu verstehen, dass Eddie so viel besser um sie kümmern würde als Fay. Doch Fay weiss es besser. Ihre oberflächliche Schwester ruft nur an, wenn sie Geld braucht und will sonst nichts von Fay und der Mutter wissen. Nicht nur in von ihrer Mutter und ihrer Schwester lässt sich Fay ausnutzen, auch von ihrem langweiligen Dauerfreund Anthony. 


Ein Grund, wieso ich nach dem ersten Viertel fast aufgehört habe zu lesen, denn Fay ist total naiv. Doch andererseits tut sie einem leid, sie die "böse" Tochter, die alles für ihre Familie macht und die eigenen Wünsche hintenan stellt. Sie hat die typischen Probleme im Leben einer über 40jährigen: Eltern krank oder verstorben, das Privatleben lässt zu wünschen übrig, aber ausbrechen geht nur noch schwer. Wobei sie viele Unannehmlichkeiten selbst zu verantworten hat, sie ist viel zu gutmütig.


Ein amüsanter Lichtblick im Leben Fays ist ihre kratzbürstige Caféhilfe Lija. Sie ist nicht immer nett zu den Kunden, backt aber super. Selbst der 93jährige Dauergast Stan lässt trotz allem nichts auf Lija kommen. Eines Tages kommt Danny auf seinem Boot angetuckert und bringt einen Teil von Fays Leben (den Garten) in Ordnung und einen anderen Teil in Aufruhr (ihr Herz). Kurz darauf sorgt Fays Mutter für eine bodenlose Gemeinheit. 

Leider wird die Geschichte erst zum Ende hin spannend. Der Plot wäre nicht schlecht, doch Fays Gutgläubigkeit ist kaum zum aushalten und unglaubwürdig dazu. Oder würdet ihr etliche Male am Tag, dies 365 Tage im Jahr, eurer  im Bett liegender hypochondrischer Mutter,  Essen und Getränke bringen, daneben ein eigenes Café führen ohne einen einzigen freien Tag und daneben noch euren Verlobten verpflegen, der nur auftaucht wenn er Hunger hat oder TV gucken willen, aber nicht mit euch ausgeht? Ne, oder? Fay ist der Fussabtreter ihrer grösstenteils unzufriedenen Familie. 


Fazit: Ein schönes Setting für eine dahin plätschernde Story, die erst zum Ende hin interessanter wird. 
3.5 Punkte. 

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