Donnerstag, 28. September 2017

Jane Austen bleibt zum Frühstück von Manuela Inusa

Klappentext:
Was würden Sie tun, wenn Sie morgens eine Fremde in Ihrem Bett vorfinden würden, die sich dann auch noch als die echte Jane Austen entpuppt? Die vom Liebeskummer geplagte Buchhändlerin Penny Lane ist erst mal schockiert, doch dann ist die Freude über ihren unerwarteten Gast groß – denn wer kennt sich in Herzensangelegenheiten besser aus als ihre Lieblingsschriftstellerin? Während Penny die Autorin mit Falafel, langen Hosen und Fernsehern vertraut macht, hilft ihr Jane mit Verstand und Gefühl in Sachen Liebe auf die Sprünge. Doch wer hätte gedacht, dass nicht nur Penny ihren Mr. Darcy finden würde? 


Diesen witzigen Roman von Manuela Inusa habe ich bereits zum zweiten Mal gelesen. Und erneut habe ich es nicht bereut. 

Die Eltern von Penny Lane sind totale Beatles-Fans. Auch die Namen ihrer Geschwister sind von der Musikgruppe inspiriert. Ihr Bruder George kam dabei noch gut weg! Penny arbeitet in der BATHub full of Books, einer altmodischen Buchhandlung in Bath, der Stadt, in der sie aufgewachsen ist und noch immer wohnt. Penny liebt Happy Ends, sie wohnt in einem Haus in dem schon Jane Austen gelebt haben soll. Manchmal stellt sie sich vor, dass Jane dasselbe Zimmer wie sie im 2. Stock der jetzigen WG bewohnte. Eines Morgens wacht Penny auf und Jane Austen persönlich liegt neben ihr im Bett. Beide sind überrascht, doch schnell finden sie den Draht zueinander und Penny versucht alles, um Jane die heutige Zeit näher zu bringen. Keine der beiden weiss, wieviel Zeit Jane in der Gegenwart verbringt.

Die Wohngemeinschaft (bestehend aus dem Frauenheld Ruppert, dem schwulen Daniel und den Zwillingen Brenda und Beverly und Pennys bester Freundin Leila) reagiert erstaunt, aber wohlwollend auf Pennys altmodischen Gast, der ihnen als Cousine vom Land vorgestellt wird. Penny ist bemüht, dass Jane nicht alles über sich herausfindet, erzählt nur, dass sie eine erfolgreiche Autorin wird.

Penny kommt durch Janes Besuch auf andere Gedanken, denn sie trennte sich kürzlich von ihrem Freund Trevor. Sie dachte er wäre ihre Liebe des Lebens, doch sein enges Verhältnis zur Mutter nervte  Penny. Dass er den Valentinstag lieber mit seiner Mutter verbrachte, brachte das Fass zum überlaufen und führte zur Trennung. Auch Trevor leidet darunter, hütet aber ein Familiengeheimnis. 

Der Autorin ist es gelungen, die beiden Zeitepochen und Erzählstränge perfekt aufeinander abzustimmen und die jeweiligen Besonderheiten heraus zu kristallisieren. Der Roman war amüsant zu lesen, besonders wenn man mit der von Tag zu Tag mutigeren Jane durch Bath streift. 

Erzählt wird aus abwechselnden Perspektiven: von Jane, die sich 200 Jahre später in einer ihr völlig fremden Welt wiederfindet und von Penny, die neben ihrer Lieblingsautorin erwacht. Es sind sympathische Charaktere, der Sprachwechsel ist sehr reizvoll, ausser die teilweise zu jugendliche Sprache, die gut auf einige der sich oft wiederholenden Kraftausdrücke verzichten hätte können. 

Fazit: Manuela Inusa hatte eine geniale Idee und setzte diese erfrischende Zeitreise gelungen um. Lesenswert! 
5 Punkte.


Mittwoch, 27. September 2017

Wildrosensommer von Gabriella Engelmann

Klappentext:
Im Licht der glitzernden Nachmittagssonne sieht es beinahe aus wie ein Schlösschen. Ein verwunschenes Schlösschen mitten auf der Elbe. Tatsächlich aber ist es ein Hausboot, das der allein erziehenden Mutter Aurelia in einem Bildband ins Auge fällt. Nun lässt die Sehnsucht nach einem idyllischen Zuhause wie diesem sie nicht mehr los. Denn seit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mannes Nic fühlt Aurelia sich einsam und entwurzelt. Als sich wenig später die Gelegenheit ergibt, dieses Hausboot zu kaufen, sieht sie darin einen Wink des Schicksals – und zieht schon wenige Wochen später mit ihren widerstrebenden Töchtern, Katze Momo, und vielen Träumen im Gepäck von München vor die Tore Hamburgs. Für die gelernte Floristin sind die Vier- und Marschlande mit ihren Rosenhöfen, alten Bauernkaten, Deichen und zahllosen Gärten ein Paradies. Doch auch Rosen im Paradies haben ihre Dornen.


Hausboot und Rosen - bei diesen Codewörtern werde ich neugierig, und so kaufte ich mir diesen Roman von Gabriella Engelmann.

Aurelia, die an einem Blumenstand in München arbeitet, kann das Verschwinden ihres Mannes Nic nicht vergessen. Als sie in einem Buch über einem Foto eines Hausboots eine Notiz von Nic entdeckt, geht es nicht lange bis sie in Hamburg vor diesem Boot steht. Kurz darauf packt sie ihre beiden Töchter und die Katze und zieht auf dieses Boot. Hier wagt sie einen Neuanfang, möchte die Vergangenheit ablegen und sich für die Zukunft öffnen, aber trotzdem hofft sie auf ein Lebenszeichen von Nick. 

Ich bin hin- und hergerissen über meine Meinung zu diesem Buch. Einerseits weckt das Buch Fernweh mit all den fantastischen Landschaftsbeschreibungen. 
Andererseits gab es doch sehr viele Zufälle und das Meiste lief glatt, wie zum Beispiel der schnelle Hausbootkauf. Zu reibungslos lief auch die Sache mit ihren Aura-Kursen und dem Verkauf ihrer Kosmetikprodukte. In Deutschland braucht es diverse Vorschriften zu befolgen und Nachweise um Naturkosmetik zu verkaufen; und deshalb ging mir das alles zu schnell. Man bekam auch das Gefühl vermittelt, dass sich die Probleme mit den richtig zusammengemischten ätherischen Ölen sofort in Luft auflösen.

Dann war noch der Klamotteneinkauf, der klar an Shopping Queen erinnert, ich hätte Aurelia in kleine, normale Kleidergeschäften geschickt, die passen besser zu Aurelia als Szeneläden.

Den Schiffsgeist hätte es nicht gebraucht, er störte mich aber auch nicht. Das Geheimnis um den Geist habe ich in etwa so erwartet und konnte mich nicht überraschen.

Gefallen hat mir, wie die Autorin Aurelias Gefühle betreffend Nick beschrieb. Das Sitzen zwischen zwei Stühlen - lebt er noch oder nicht, wieso ist er verschwunden etc. Dies alles wurde sehr glaubhaft dargestellt. 

Ebenfalls schön geschildert wurde die Freundschaft zwischen Aurelia und ihrer Chefin Coco, die eindeutig mein Lieblingscharakter war. Auch später mit Künstlerin Lola. 

Handlungsmässig gibt es also Luft nach oben, doch die Beschreibungen der Marschlande und die Gefühlswelt der Figuren lassen darüber hinwegsehen. 

Fazit: Aurelia erobert ein Hausboot samt ihrer Nachbarschaft - eine nette Lektüre mit einigen Mängeln. Für Leser, die dem Aura-Zirkus wohlwollend gegenüber stehen oder darüber lesen können, eine kurzweilige Lektüre für zwischendurch. 
3.5 Punkte.

Dienstag, 26. September 2017

Mein wunderbares Gartencafé von Carole Matthews

Klappentext:
Fays größter Traum ist es, das alte Hausboot ihres Vaters am Kanal wieder fahrtüchtig zu machen. Doch sie hat alle Hände voll damit zu tun, ihre bettlägerige, schlechtgelaunte Mutter zu versorgen, das Café zu führen, das sie in ihrem Elternhaus eröffnet hat, und jeden Abend ihre Dauerbeziehung Anthony mit einer warmen Mahlzeit zu beglücken. Dann macht eines Tages ein weiteres Hausboot am Anleger fest. An Bord ist nicht eins der üblichen Touristenpärchen, sondern Danny: zehn Jahre jünger als Fay, sehr gutaussehend und auf der Suche nach Arbeit.



Seit Sara Jios "Zimtsommer" bin ich immer wieder auf der Suche nach Romanen, die auf einem Hausboot spielen. So bin ich auf "Mein wunderbares Gartencafé" gestossen. 

Dieser Roman von Carole Mathtews ist in England am Grand Union Kanal angesiedelt. Protagonistin ist Fay, die mit ihrer eingebildet kranken Mutter am Kanal in einem Haus lebt, mit ringsum viel Grünfläche und dem Kanalboot ihres verstorbenen Vaters. Im Garten bewirtschaftet Fay ein Café und verkauft auf dem Boot Kuchen und Sandwiches.


Ihre jüngere Schwester Eddie lebt in New York, ist arbeitslos und die Geliebte eines Anwalts. Ihre Mutter glaubt,  Eddie führe in Amerika ein perfektes Leben und gibt Fay zu verstehen, dass Eddie so viel besser um sie kümmern würde als Fay. Doch Fay weiss es besser. Ihre oberflächliche Schwester ruft nur an, wenn sie Geld braucht und will sonst nichts von Fay und der Mutter wissen. Nicht nur in von ihrer Mutter und ihrer Schwester lässt sich Fay ausnutzen, auch von ihrem langweiligen Dauerfreund Anthony. 


Ein Grund, wieso ich nach dem ersten Viertel fast aufgehört habe zu lesen, denn Fay ist total naiv. Doch andererseits tut sie einem leid, sie die "böse" Tochter, die alles für ihre Familie macht und die eigenen Wünsche hintenan stellt. Sie hat die typischen Probleme im Leben einer über 40jährigen: Eltern krank oder verstorben, das Privatleben lässt zu wünschen übrig, aber ausbrechen geht nur noch schwer. Wobei sie viele Unannehmlichkeiten selbst zu verantworten hat, sie ist viel zu gutmütig.


Ein amüsanter Lichtblick im Leben Fays ist ihre kratzbürstige Caféhilfe Lija. Sie ist nicht immer nett zu den Kunden, backt aber super. Selbst der 93jährige Dauergast Stan lässt trotz allem nichts auf Lija kommen. Eines Tages kommt Danny auf seinem Boot angetuckert und bringt einen Teil von Fays Leben (den Garten) in Ordnung und einen anderen Teil in Aufruhr (ihr Herz). Kurz darauf sorgt Fays Mutter für eine bodenlose Gemeinheit. 

Leider wird die Geschichte erst zum Ende hin spannend. Der Plot wäre nicht schlecht, doch Fays Gutgläubigkeit ist kaum zum aushalten und unglaubwürdig dazu. Oder würdet ihr etliche Male am Tag, dies 365 Tage im Jahr, eurer  im Bett liegender hypochondrischer Mutter,  Essen und Getränke bringen, daneben ein eigenes Café führen ohne einen einzigen freien Tag und daneben noch euren Verlobten verpflegen, der nur auftaucht wenn er Hunger hat oder TV gucken willen, aber nicht mit euch ausgeht? Ne, oder? Fay ist der Fussabtreter ihrer grösstenteils unzufriedenen Familie. 


Fazit: Ein schönes Setting für eine dahin plätschernde Story, die erst zum Ende hin interessanter wird. 
3.5 Punkte. 

Montag, 25. September 2017

Montagsfrage 25.09.2017


Habt ihr bestimme Angewohnheiten beim Lesen?

Bei Papierbüchern habe ich manchmal auf die letzten Seiten geblättert um zu sehen, ob ich richtig liege, dann konnte ich entspannt weiterlesen oder ins Bett gegen und am nächsten Tag zu Ende lesen. 

Ganz oft ertappe ich mich dabei, dass ich kurz vor dem Ende, auf den letzten Seiten aufstehe. Insbesondere bei Krimis, just bevor der Täter entlarvt wird. Dann geh ich schnell aufs Klo, mache mir einen Kaffee oder fülle mein Wasserglas auf und schliesse vielleicht das Fenster oder öffne den Tumbler oder  die Geschirrspülmaschine. Ich mache also irgendwas auf/zu/weg, damit alles erledigt ist und ich in Ruhe das Finale lesen kann ohne gestört und abgelenkt zu werden. Manchmal habe ich auch schon das Telefon ausgesteckt, damit wirklich nichts stören kann 😁


Und sonst so:
Kommende Woche erwarten euch Rezensionen zu drei Büchern, die irgendwas mit einem Hausboot zu tun haben. Schon länger besprochen haben ich "Zimtsommer" von Sarah Jio, das ebenfalls auf einem Hausboot spielt, wie auch "Das Lavendelzimmer" von Nina George.
Ende Woche gibts die Lesebiografie. Mal schauen, ob ich diese Woche noch alle Bücher lesen kann, die ich mir für den September vorgenommen habe.

Heute habe ich überraschenderweise "frei", und überlege mir gerade, ob ich mit der Bahn irgendwohin fahren soll. Das Wetter ist ja so schön und das muss ich ausnutzen. Ich weiss bloss nicht wohin. Vielleicht lasse ich es einfach drauf ankommen, und lass mich treiben - mit dem GA kann ich einfach in den Zug sitzen und ohne Plan, ganz nach Lust und Laune und sehr spontan umsteigen und schauen wo ich ankomme. Am Abend am besten wieder zuhause 😉

Euch eine gute Woche, alles Liebe
Anya

Freitag, 22. September 2017

Lesewoche 38/2017



1. Hattest du in der vergangenen Woche viel Zeit und Lust, zu lesen?
Da ich ja immer noch am Rezensionen über die im Sommer gelesenen Bücher fertig schreiben bin (bald ist es geschafft!), geht momentan mehr Zeit drauf fürs Schreiben als fürs Lesen. 

2. Welches Buch/ welche Bücher hast du in der vergangenen Woche gelesen und war ein besonderes Highlight dabei?
Leider war ich nur an einem Buch dran, "Gezeitenspiel" von Benjamin Cors. Heute Abend werde ich es beenden. 

3. Welchen Beitrag, den du in der vergangenen Woche auf deinem Blog veröffentlicht hast, möchtest du deinen Lesern besonders empfehlen?
Schaut mal rechts im Blog-Archiv, dort seht ihr die veröffentlichten Beiträge. Empfehlen kann ich euch die Rezension zu "Sommertraum mit Aussicht", der Roman ist eine gelungene Adaption zu "Verzauberter April", einem meiner Lieblingsbücher. Falls ihr an die Buchmesse fährt, ist mein Beitrag Blogparade zur Frankfurter Buchmesse auch sehr lesenswert. 

4. Wie sehen deine (Lese-)Pläne für das Wochenende und die kommende Woche aus? 
Am Wochenende werde ich wohl nicht gross zum Lesen kommen, am Samstag steht das Büchertreff-Forumstreffen am Bodensee statt und da ich bereits auf der Hinreise mit der Bahn auf andere Forümler treffe, werde ich auch im Zug nicht zum Lesen kommen. Aber wir werden sicher viel über Bücher sprechen, den ganzen Tag lang! Vom Bodensee fahre ich abends direkt an ein anderes Forumstreffen, einen jeden zweiten Monat stattfindenden Stammtisch (der nichts mit Büchern zu tun). Also werde ich wohl nur in der S-Bahn zum Hauptbahnhof und kurz vor dem Schlafengehen lesen. Am Sonntag erhoffe ich mir mehr Lesezeit.
Nächste Woche stehen Rezensionen zu Krimis an, und ich schaue, dass ich mir mindestens einen Lesenachmittag gönne. Eigentlich möchte ich diesen Monat noch die Strickserie von Debbie Macomber zu Ende lesen, aktuell bin ich an Band 3. Ausserdem werde ich nächste Woche Rezensionen zu Hausboot-Romanen veröffentlichen und nun habe ich gestern noch ein weiteres passende Buch bekommen, "Wenn die Liebe Anker wirft" von Cressida McLaughlin, welches ich bis Donnerstag lesen und rezensieren möchte. Also stehen diese drei Bücher auf meiner Leseliste, und vielleicht reicht es noch für einen Krimi, z.B. "Madeiragrab" von Joyce Summer.

5. Planst du, in welcher Reihenfolge du deine Bücher liest - Stichwort "Leseliste" - oder entscheidest du spontan, worauf du gerade Lust hast?
Eine Leseliste, bestehend aus Rezensionsbüchern und anderen, die ich gerne lesen möchte (zumindest zu dem Zeitpunkt, an dem ich die Liste schreibe), mache ich jeweils Anfangs Monat. Doch diese Liste ist mehr ein Vorschlag für mich, als genauer Plan, denn ich entscheide trotzdem immer ganz spontan, für welche Lektüre ich mich entscheide. 



Donnerstag, 21. September 2017

Sommertraum mit Aussicht von Brenda Bowen

Klappentext:

An einem drögen, nasskalten Frühlingstag entdecken Lottie Wilkinson und Rose Arbuthnot gleichzeitig das Inserat für ein Ferienhaus am Schwarzen Brett des Kindergartens. Spontan beschließen sie, es gemeinsam zu mieten, obwohl sich keine von beiden diesen Luxus leisten kann. Sie haben eine Auszeit so dringend nötig, dass sie das Risiko eingehen, sich mit zwei weiteren Gästen das Haus zu teilen.Für vier Wochen kann man schließlich auch mit Fremden auskommen, oder? Was sie nicht ahnen: der Vermieter des Hauses ist nicht nur an den Einnahmen aus der Sommervermietung interessiert. Nach ihrer Ankunft auf der Insel sind sie verzaubert von dem atemberaubenden Blick, der salzigen Seeluft, den langen, trägen Tagen. Losgelöst von ihrem Alltag, erliegen die vier mehr und mehr dem Charme von Little Lost Island, und auch die mitgebrachten Sorgen scheinen sich in der Atlantikfrische aufzulösen - bis Besuch eintrifft.

Eins meiner Lieblingsbücher ist "Verzauberter April" von Elizabeth von Arnim. Als ich bei einer Verlagsvorschau gesehen habe, dass es eine Adaption davon gibt, musste ich es haben! Mittlerweile hab ich es gelesen und kann sagen, die Adaption ist gelungen! 

Ein grosser Fehler, dass auf dem Klappentext nicht angegeben ist, dass es sich bei "Sommertraum mit Aussicht" um ein Remake handelt! 

Für Leser, die das Original nicht kennen, könnte das eine oder andere schon sehr komisch rüberkommen, aber man kann Brenda Bowens Buch auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die Geschichte läuft wie in Elizabeth von Arnims Vorlage gemächlich und charmant ab. 

Anstatt in London, Italien und im April spielt der neue Roman im August in Amerika. Lottie und Rose, die sich bisher nicht kannten, mieten ein Ferienhaus auf einer kleinen Insel in Maine. Was sie nicht wissen ist, dass der Vermieter Liebe finden will und für Rose schwärmt.

Doch die ist verheiratet und braucht mal eine Pause. Da die Miete zu teuer ist für die zwei Frauen schreiben sie selbst eine Anzeige und kurz darauf schliessen sich ihnen Beverly Fisher (der sich als ein schwuler alter Mann anstatt eine ältere Dame wie im Original entpuppt) und Schauspielerin Caroline Dester an. Den ganzen August über, ganze vier Wochen wollen sich die vier gegensätzlichen Menschen im entzückenden Hopewell Cottage auf Little lost Island erholen. 

Wie die vier sich miteinander engagieren, sich mit ihren Problemen auseinandersetzen und vieles mehr beschreibt die Autorin lebensecht wunderbar. Es ist ein ruhiges Buch, eng am Original, aber total bezaubernd.

Die Liebe zu den Pflanzen wird hier  weniger betont, obwohl im Original das unterschiedliche Klima samt der herrlichen Flora der italienischen Mittelmeerküste eine grosse Rolle spielt. Der Unterschied zum nasskalten, nebligen London zum sonnigen, warmen Italien und der Duft und die Farben der Pflanzen tragen viel zu den Veränderungen der Figuren bei. Dies fehlt in der Adaption. Auf Little Lost Village spielt mehr der Tapetenwechsel und vielleicht noch die gute Meeresluft eine Rolle. 

Und ganz stark die Probleme der Figuren: Schauspielerin Caroline möchte unerkannt Urlaub machen, einfach mal sich selbst sein ohne immer erkannt zu werden. Doch als sie nicht erkannt wird, hat sie ein Problem damit. Der fast 80jährige Beverly trauert um seinen Lebensgefährten und seine Katze, muss damit klarkommen nun alles alleine zu regeln, und mag das einfach nicht tun.

Lottie, deren Mann sich lieber mit seiner Anwaltskollegin trifft als mit seiner Frau etwas unternimmt, ist dennoch dem Leben gegenüber aufgestellt und fast immer fröhlich. Nicht allen im Haus passt dies.

Rose, die ihre Karriere als Autorin zugunsten ihres Mannes und den Zwillingen hintenanstellte und unglücklich ist, braucht diese Auszeit um sich klar zu werden, was sie in Zukunft machen will.

Die Figuren sind gelungen. Der Geist bzw. der Charme und die Charaktere des Originals wurden beibehalten und modern übersetzt. Exakt was ich mir von Adaptionen wünsche!

Fazit: Aus "Enchanted April" wird "Enchanted August" - eine sehr bezaubernde und trotzdem zeitgemässe Adaption von "Verzauberter April"!
4 Punkte.



Mittwoch, 20. September 2017

Mirabellensommer von Marie Matisek (Lafleur/Babajou 2)

Klappentext:

Zwischen Jasmin- und Rosenfeldern liegt die Domaine de Lafleur im Hinterland von Nizza. Marita ist glücklich mit Lucien Lafleur und ihren neuen Freunden, der alteingesessenen Familie Verbier und den Babajous von der Elfenbeinküste. Auch Gilbert Verbier und Aristide Babajou sind enge Freunde geworden – bis sich Gilberts Enkelin Julie in Aristides Sohn Rachid verliebt. Schnell stellt sich heraus, dass die kulturellen Gräben tiefer sind als gedacht. Marita und Lucien versuchen alles, um die Freunde miteinander zu versöhnen. Doch nach einem hässlichen Streit ist das junge Liebespaar plötzlich verschwunden.


Da mir Sonnensegeln sehr gut gefallen hat, war ich natürlich auf den zweiten Band gespannt. In "Mirabellensommer" kommen die Babajous zum Zuge und der Leser erfährt alles über ihr ereignisreiches Leben. 

Sohn Rachid verliebt sich in Ségolènes Enkelin Julie - Konflikte sind programmiert, denn Julie muss sich erst ihre Hörner abstossen und weiss noch nicht genau was sie vom Leben möchte. Rachid hingegen hat Pläne, aber er verfolgt sie nur halbherzig. Beim Betrachten von Rachid und Julie erinnert sich Babette an ihre Jugend und ihre erste Zeit mit Aristide. 

Gilbert und Aristide zicken öfters wegen ihren Ziegen an, eigentlich humorvoll gemeint und zum Überdecken persönlicher Probleme, doch manchmal ereifern sie sich zu sehr, wenn Ségo oder Babette nicht rechtzeitig eingreifen. Die tiefe Freundschaft zwischen den Männern zeigt sich im Laufe der Geschichte weniger in ihren Gesprächen, aber umso mehr in ihren Handlungen.

Lucien und Marita bleiben in diesem Band im Hintergrund, dafür lernt man Maritas Eltern kennen, die auf Besuch kommen.

Marie Matisek schreibt flüssig und leicht, obwohl sie in die Handlung so schwere Themen wie Weltanschauungen und Rassismus und der Wege der Liebe einbringt. Die Handlung hat mich trotzdem nicht so angesprochen wie noch im ersten Band. Wahrscheinlich lag mir die sonnige und duftende Geschichte über Marita in der Domaine Lafleur viel eher, als die vielen Probleme, die in diesem zweiten Buch aufwarten. 

Dennoch ist "Mirabellensommer" eine nette Lektüre für einen kurzweiligen Nachmittag auf dem Liegestuhl. Als sehr gelungen empfand ich die Einschübe aus George Lafleurs Sicht. 

Fazit: Unterhaltende Lektüre, kommt aber nicht an "Sonnensegeln" heran. 
4 Punkte.

Reihenfolge:
Band 1: Sonnensegeln
Band 2: Mirabellensommer

Dienstag, 19. September 2017

Sommerhaus mit Meerblick von Karen Swan

Klappentext:
Cassie liebt Henry, Henry liebt Cassie – so viel ist sicher. Den funkelnden Verlobungsring von Tiffany hat er ihr schon angesteckt. Doch etwas lässt Cassie zögern. Als Henrys junge Cousine Gem verkündet, sie wolle im Eiltempo ihren Freund heiraten, ist seine Familie wenig begeistert, und Cassie lässt sich überreden, die Hochzeit zu verhindern. Insgeheim erhofft sie sich von der Reise nach Cornwall aber auch, Zeit zu finden, um über ihre Beziehung nachzudenken. Doch dann taucht zwischen malerischen Cottages und leuchtenden Blütenmeeren ein alter Bekannter auf, und Cassie erkennt, dass sie sich erst ihrer Vergangenheit stellen muss.


Es gibt Autoren, zu denen Bücher ich unbedenklich greifen kann, weil sie mich nicht enttäuschen. Es gibt aber auch Autoren, von denen ich nicht alle Bücher mag. Karen Swan gehört für mich zu der zweiten Sorte. So wollte ich dieses Buch erst gar nicht kaufen, denn der Klappentext sagte mir nicht so zu. Doch dann las ich bei einer anderen Buchbloggerin, dass es sich hierbei um die Fortsetzung von "Ein Geschenk von Tiffany" handelt. Dies gefiel mir gut, und so kaufte ich mir "Sommerhaus mit Meerblick" und war gespannt ob es mit dem ersten Band mithalten kann.  

Cassie ist wie schon im Vorgängerband der Hauptcharakter. Sie und ihre drei Freundinnen Anouk, Kelly und Suzy kennen sich seit Kindertagen. Suzys Bruder Henry ist seit zwei Jahren und "Ein Geschenk von Tiffany" ihr Freund. Doch nun kriselt es in ihrer Beziehung. Henry will heiraten, Cassie traut sich nicht. Doch dann taucht Henrys 20jährige Cousine Gem auf, die Laird heiraten will. Möglichst schnell. Diese Urlaubsliebe wird vor allem von Suzy nicht gut geheissen. Die Freundinnen versuchen Gem davon zu überzeugen, dass eine Heirat zu verfrüht wäre. 

Doch Gem hängt sich wie ein Parasit an Suzy, und geht sogar mit ins Ferienhaus nach Cornwall. Cassie ebenfalls - Henry nimmt an einer Expedition teil und Zara kann die Arbeit im Party-Service alleine stemmen, so steht der Reise für Cassie nichts im Wege. Doch dann trifft sie ihren New Yorker Ex-Freund Luke erneut an, der ihr ein Leben ohne Trauschein verspricht. Ihr Gefühlsleben ist eine Achterbahn und auch das Leben in Cornwall ist nicht so gemächlich wie sie sich erhofft hat... 

Die ganze internationale Clique vom ersten Band ging nicht vergessen und alle haben einen Auftritt. Aber auch die Vergangenheit holt Cassie ein. Mit einem Unterschied: nun wollen alle heiraten und endlich Heimat finden. Bloss Cassie nicht, sie hat starke Bindungsangst, will lieber ohne Trauschein mit Henry zusammen leben.

Begonnen hat der Roman gut, doch bereits vor dem Mittelteil war ich enttäuscht vom Plot und den Figuren. Die Idee, einen Ex-Freund Jahre später wieder ins Spiel zu bringen finde ich blöd. Wir hatten damals bei "Christmas at Tiffanys" ein sehr schönes Happyend. Wieso das hier in "Summer at Tiffanys" nun erneut durcheinander rütteln? Eine einzigartige Story wird aufgewärmt und damit verwässert. 

Henry setzt Cassie unter Druck, nimmt ihre Gründe nicht ernst. Er kam mir sehr egozentrisch vor, wie ein kleines Trotzkind in der ich-will-Phase: ich will, ich will, ich will (heiraten und auf Expedition gehen)! Suzy zickt Cassie wegen Gem an und Cassie hat keinen Mumm Suzy zu kontern und befolgt ohne Widerrede Henrys Liste. Ich hätte mir von Cassie mehr Selbstbewusstsein gewünscht, dann wäre der Plot auch nicht so flach geblieben. Sie macht hier den Eindruck einer Marionette, die alles tut was die anderen von ihr wollen. Und dann war ja noch Luke wieder da, der war für mich irgendwie nicht zu fassen.

Aufgemuntert hat mich auf jeden Fall mein Lieblingscharakter Bas, nur schade, dass er so kurze Auftritte hatte.  

Schlussendlich muss ich sagen, dass es diesen zweiten Teil nicht gebraucht hätte. 

Fazit: Oberflächliches Liebesdrama, das mich fast komplett ohne Spannung nicht vom Hocker haut. Das erste Buch ist bei weitem schöner und spannender zu lesen. 
3.5 Punkte.

Montag, 18. September 2017

Montagsfrage 17.09.2017


Liest du nur Romane, oder auch Comics, Manga etc.? Wenn ja, was reizt dich an gezeichneten Geschichten? 

Gezeichnete Geschichten sind für mich eine zusätzliche, humorvolle Ablenkung, die ich mehr nebenbei zur Erheiterung mal lese, aber nicht Lektüre als solches.


Als Schweizer Kind bin ich schon früh Comics begegnet, Papa Moll und Globi waren in jedem Kinderzimmer zu finden. Besuche bei meinem Gotti und Götti fand ich neben dem Spielen mit den Hunden deswegen toll, weil mein älterer Cousin alle Micky Maus und Donald Duck Taschenbücher sammelte und ich sie während meinem Aufenthalt dort lesen konnte, bis weit in die Nacht hinein!


Papa Moll auf Chinesisch ©Edith Oppnehim-Jonas

Später in der Oberstufe war die Schulbibliothek voll mit Asterix, für die Ausleihe galt "dä schnällär isch dä gschwindär"😀 Während meiner Ausbildung in der Buchhandlung traf ich auf Garfield und Mafalda. Die argentinische altkluge Comicfigur setzte sich für Gerechtigkeit ein und hasst Suppe. Zusammen mit ihren Freunden Susanita, Felipe und Manolito haben sie über ihre Weltanschauungen diskutiert. Irgendwann sind mir diese Comics abhanden gekommen, irgendwie trauere ich ihnen nach. 
Natürlich traf ich auch auf die Peanuts, auch auf Tim und Struppi, aber Mafalda hat es mir am meisten angetan. Sie ist definitiv meine weibliche Lieblingscomicfigur. 

Später liebte ich die jeweils am Freitag im Züritipp (Kulturbeilage des Tagi) erscheinenden Zürich by Mike. Sämtliche meiner Freunde und auch ich schnitten die Seite aus und steckten sie in ein durchsichtiges Mäppli und dann in einen Ordner. So hatten wir unsere eigenes grosses Zürich by Mike-Buch. Einige Jahre später gab es die Comics auch offiziell als Buch, das ich mir natürlich kaufen musste. Es steht noch immer im Regal, im zweiten unten links 😀
Während mein Mann nach wie vor die neuen Asterixbücher kauft, habe ich mir als letztes Comic "Persepolis" von Marjane Satrapi gekauft, was auch schon einige Jahre her ist. Die Story ist traurig, für einen Comic eher speziell, aber gut gemacht. Generell mag ich aber lieber die lustigen Comics, für mich sind sie wie im ersten Satz schon erwähnt, ein witziger Zeitvertreib, etwas um sich alleine oder mit Freunden und Familie zu amüsieren und lachen, aber keine Lektüre zum sich hineinversetzen und wegzutauchen. Eine Unterbrechung beim Lesen von Comics ist viel weniger schlimm als wenn ich einen Roman lese...


Und sonst so:
Diese Woche habe ich es streng, neben meinem üblichen Alltag habe ich noch zwei Jöbli dazu gefasst. Bin u.a. Catsitter bei Bekannten. Mindestens einmal am Tag werde ich hingehen und Dosenöffner spielen, habe mir aber vorgenommen wenns zeitlich passt, mich eine halbe Stunde aufs Sofa zu setzen und zu lesen. Mal sehen, ob sich die Raubtiere zu mir wagen - der ausgewachsene Norwegerkater ist um einiges grösser als unsere knapp fünfmonatigen British Shorthair (und wir haben das Gefühl, dass sie mittlerweile recht gross geworden sind...). Heute reicht die Zeit nicht, ich werde erst am Abend lesen können. 

Am Samstag steht ein Büchertreff-Forumstreffen am Bodensee an. Darauf freue ich mich schon, da wir uns schon länger nicht mehr getroffen haben; das letzte Mal im Dezember.

Gestern ging mein Beitrag zu Melusines Blogparade betreffend der Frankfurter Buchmesse online. Sagt, wer geht denn alles zur Messe? Hat jemand Lust, Donnerstag oder Freitagabend Essen zu gehen?


Sonntag, 17. September 2017

Blogparade zur Frankfurter Buchmesse #fbm17

Biggi von Melusines Welt hat zur Blogparade aufgerufen. Die Frankfurter Buchmesse findet bald statt und passend dazu hat sie sich einige Fragen ausgedacht.




1. Nenne drei Gründe, warum du die 2017 die Frankfurter Buchmesse besuchst?
- weil es terminlich passt. Dies ist nicht immer so, da die FBM jedesmal in den Schulferien meiner Tochter liegt und je nach dem was wir als Familie planen ist ein Besuch möglich oder nicht. Dieses Jahr habe ich Glück. 
- Frankfurt ist mit der Bahn gut erreichbar von Zürich her. 
- weil ich Frankreich als Gastland interessant finde. 
- und natürlich um Kontakte mit Verlagen, Autoren und anderen Blogger pflegen kann.

2. Was ist für dich das Besondere an dem Besuch einer Buchmesse, besonders in Frankfurt?
Eine Buchmesse ist eigentlich sowas wie eine überdimensionierte Buchhandlung, an der sich alle treffen, die in irgendeiner Weise mit Büchern zu tun haben: Buchhändler, Bibliothekare, Autoren, Vertriebe, Verlage, Presse. Vor Ort hat man die Möglichkeit mit allen ins Gespräch zu kommen. 
Ich mag eigentlich lieber die Messe in Leipzig, die ist viel gemütlicher und bietet mehr Rückzugsorte wie die Bloggerlounge, wo man sich einfach mal hinsetzen und Gedanken sortieren oder sich vom Fussmarsch durch die Hallen erholen kann. Aber auch in der Glashalle oder an den Enden der Messehallen finden sich Sitzmöglichkeiten oder kleinere Imbissstände. In Frankfurt ist alles voll. Fast immer.
Aber die Messe in Frankfurt hat für mich den Vorteil, dass sie in 5 Stunden per Bahn erreichbar ist. 

3. Auf welchen Programmpunkt auf der FBM 2017 freust du dich besonders?
Ein Meet & Greet mit Autor Jean-Paul Didierlaurent. 

4. Wo ist dein Lieblingsort auf der Frankfurter Buchmesse und warum?
Den habe ich noch nicht gefunden. Aber ich mag den Orbanism Space - weil es da für uns Blogger freies WLAN gibt oder zumindest letztes Jahr gab. Dafür bin ich dankbar, denn dies ist für mich als Schweizerin mit extrem hohen Roaminggebühren essentiell. So habe ich die Möglichkeit auch von der Messe aus einen Tweet abzusetzen oder ein Foto auf Instagram hochzuladen und muss nicht bis nach der Messe warten.
Ansonsten mag ich die Halle 3, hier stöbere ich am liebsten herum. 

5. Was unternimmst du nach Schliessung der Messehallen abends in Frankfurt?
An der LBM gefällt mir, dass sich die User des Büchertreff-Forum jeden Abend in einem Restaurant für ein gemeinsames Abendessen treffen. Gerade wenn man alleine unterwegs ist, hat man Gesellschaft und kann über das tagsüber Erlebte und über das Forum, über Bücher etc. sprechen. Dieses Treffen fehlt mir in Frankfurt. 
Aber da ich letztes Jahr zusammen mit Anja vom Kleinen Bücherzimmer ausserhalb Frankfurt logierte, war ich doch nicht so allein im Ausland. Wir sind an beiden Abenden im Ort Essen gegangen, kombiniert mit einem Spaziergang. Frische Luft nach einem ganzen Tag an der Messe tat richtig gut!
Auch dieses Jahr übernachten wir ausserhalb Frankfurt in einer Pension, gut mit der Bahn erreichbar. Trotzdem würde ich gerne einmal in Frankfurt Essen gehen, und fände es schön wenn sich andere Blogger anschliessen würden. Was meint ihr zu Donnerstag oder Freitagabend?

6. Wie hältst du deine Erfahrungen von der Buchmesse fest?
Durch Fotos und Festhalten des Erlebten mit einem Blogeintrag. 

Persönliche Tipps:
- Wenn ihr zum ersten Mal die Messe besucht, plant einen halben Tag oder zwei Stunden ein ohne Termine, damit ihr die Hallen in Ruhe einmal durchgehen könnt und euch verschiedene Wege merken könnt. 
- Schaut, dass ihr - insbesondere am Wochenende - eure Termine so plant, dass ihr möglichst kurze Wege habt oder genug Zeit dazwischen einplanen. Schnell in 3 Minuten von Halle 3 zum Orbanism Space wird nicht möglich sein. 
- Bequeme Schuhe anziehen, Getränke und kleine Snacks in die Handtasche packen. 
- Sprecht andere an! Egal ob Verlagsmitarbeiter, Autoren oder Blogger. Die Messe ist dazu da, um Kontakte zu knüpfen. Nutzt dies aus!

Ich wünsche euch eine gute Messevorbereitung und eine erlebnisreiche Buchmesse! Falls ihr eine rote Umhängetasche an der FBM sieht, das könnte ich sein. Sprecht mich einfach an :-)

PS: Meine letztjährigen Messeberichte könnt ihr hier nachlesen:
- FBM16
- Reisebericht zur LBM16
Messebericht zur LBM16




Samstag, 16. September 2017

Lesewoche der Kalenderwoche 37/2017

Diese Woche habe ich irgendwie Lust bei Aktionen mitzumachen. Die "Lesewoche" von Johnni von Unendliche Geschichte kannte ich bisher nicht und nehme heute zum ersten Mal teil. Es werden jeweils Fragen zu der vergangenen Lesewoche gestellt. Eigentlich findet die Aktion Freitags statt, das ist für mich aber noch mitten unter der Woche und deshalb poste ich meine Antworten heute Samstag. 




1. Hattest du in der vergangenen Woche viel Zeit und Lust, zu lesen?
Lust immer, Zeit leider weniger.

2. Welches Buch/ welche Bücher hast du in der vergangenen Woche gelesen und war ein besonderes Highlight dabei?
Gelesen habe ich letztes Wochenende "Jane Austen bleibt zum Frühstück" von Manuela Inusa" als Reread, danach "Das Muster der Liebe". Dies ist der erste Teil der Strickserie 😉, ähm, offiziell der Blossom Street-Serie, von Debbie Macomber.  Zur Abwechslung hatte ich Lust auf einen schnellen Krimi und hab "Agatha Raisin und der tote Friseur" gelesen. Nun lese ich gerade den zweiten Strickserie-Teil "Die Maschen der Liebe". Highlight war keins davon, obwohl  mir die Idee und Umsetzung von "Jane Austen bleibt zum Frühstück" sehr gut gefällt. Da ich es aber schon kannte, war es nicht mehr so überraschend, wie wenn man ein Buch zum ersten Mal liest. 

3. Welchen Beitrag, den du in der vergangenen Woche auf deinem Blog veröffentlicht hast, möchtest du deinen Lesern besonders empfehlen?
Diese Woche hab ich den Freitagsfüller und drei Rezensionen veröffentlicht. "Ein Sommer im Rosenhaus" von Nele Jacobsen hat mir am besten gefallen von den drei Büchern, deshalb kann ich es euch empfehlen. Ausser ihr mögt keine Rosen, dann ist das Buch nichts für euch. 

4. Wie sehen deine (Lese-)Pläne für das Wochenende und die kommende Woche aus? 
Heute Abend werde ich sicherlich in meinem aktuellen Buch "Die Maschen des Schicksals" von Debbie Macomber weiterlesen und hoffe, es morgen zu beenden. Kommende Woche werde ich mich "Gezeitenspiel" von Benjamin Cors widmen. Die anderen Bücher wähle ich dann je nach Lust und Laune aus.

5. Leihst du gerne Bücher aus der Stadtbibliothek aus?
Ich lese ja nur elektronisch und deshalb kann ich mir den Weg zur Pestalozzi Bibliothek ersparen und bequem zuhause am Computer eBooks ausleihen. Das mache ich nicht sehr oft, da die Auswahl der Onleihe nach meinem Geschmack nach nicht so optimal ist. Viel besser ist die Auswahl für die Junior Onleihe, da kommen auch viel mehr Bücher rein als bei der Erwachsenen Onleihe. Deshalb leiht meine Tochter häufiger was aus als ich.
Da ich aber Skoobe abonniert habe, leihe ich mir dort sehr gerne Bücher aus und lese sie auf meinem alten iPad mini. Ein grosser Vorteil gegenüber der Onleihe ist, dass man nicht warten muss, bis ein Buch wieder frei ist und man es auch nicht nach einer bestimmten Zeit zurückgeben muss.

Freitag, 15. September 2017

Freitags-Füller #439 15.09.2017

Heute hatte ich mal wieder Lust den Freitagsfüller von Barbara auszufüllen :-)





1. Ist denn schon wieder Freitag?
2. Ich habe ein Rezept für Apple Pie Crepes gefunden, und habe es noch nicht ausprobiert.
3. Am liebsten mag ich gerade mich auf dem Sofa in die Decke einkuscheln und lesen. 
4. Ich hatte noch keine Zeit für die Herbstdekoration. 
5. Warme Socken an den Füßen habe ich praktisch immer an, ich Gfrörli ich. 
6. My Way bzw. She did it her Way könnte der Titel eines Buches über meines Lebens lauten.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich darauf, dass ich nicht gross kochen muss, morgen bringe ich das Kind zum Training und kaufe unterdessen ein und Sonntag möchte ich möglichst ungestört lesen!

Ein Sommer im Rosenhaus von Nele Jacobsen

Klappentext:
Nach dem Tod ihres Mannes und dem Auszug der Kinder sucht die Botanikerin Sandra einen Neuanfang für sich. Sie kauft ein altes Gärtnerhaus auf Usedom an der Ostsee, zu dem ein verwilderter, aber einmalig schöner Rosengarten gehört. Doch die Pflege der empfindlichen Pflanzen erweist sich als schwieriger als gedacht, so dass sie den britischen Rosenexperte Julian zu Rate ziehen muss. Der hilft ihr zwar, verhält sich sonst jedoch merkwürdig abweisend. Dann findet Sandra heraus, dass ihr Garten ein Geheimnis birgt – aber um es zu lüften, müssen sie und Julian sich zusammenraufen.



Mögt ihr Rosen? Dann ist dieser Roman die perfekte Lektüre, denn der verwilderte Rosengarten in Usedom lässt die Herzen höher schlagen. 

Sandras Mann ist gestorben, ihre Tochter zum Studium nach Amerika gezogen, Freundin Uli bald in Singapur. Sandra braucht dringend einen Tapetenwechsel. einen Neuanfang. Selbst Botanikerin ist sie begeistert von einem alten Rosengarten. Als das Haus zum Verkauf ausgeschrieben wird, kauft sie die Immobilie ohne es zu sehen, nur wegen der Rosen.

Ihre Freundin Uli begleitet sie, die beiden sind vorerst in einer Pension untergebracht. Die Dorfbewohner sind skeptisch bis bösartig zur Städterin, aber Sandra zeigt ihnen, dass es ihr ernst ist und bringt den Garten wieder zum Blühen und lässt das Haus renovieren. Doch dann mischt sich die Baubehörde ein, und es scheint, als ob es mit der Ruhe vorbei ist. 

In Sandras Herz und Garten schleicht sich Engländer Julian ein. Nur der Leser weiss, dass er ein Geheimnis in sich trägt und er ebenso wie Sandra für den Rosengarten kämpft. Beide wissen nicht viel voneinander. Sandra ist nicht die Hausfrau mit dem grünem Daumen, Julian nicht nur der Rosenexperte. 

Die Charaktere, einige davon mit vielen Ecken und Kanten, sind der Autorin gut gelungen, das Dorf und seine Bewohner sind toll beschrieben. Die Handlung beschränkt sich auf das Drumherum von Haus und Rosengarten und kommt ohne viel Spannung daher. Die Autorin hätte manche Situationen vertiefen können, das hätte die Rosengeschichte wohl aber in den Hintergrund gesetzt.

Alles in allem ist "Ein Sommer im Rosenhaus" eine rosige Geschichte mit einer netten kleinen Liebesgeschichte, die das Geschehen rund um die Rosen aber nicht übertrumpft. Das Buch gefiel mir gut, allerdings habe ich auch keine Probleme wenn lange über Rosenzucht diskutiert wird. Wer sich dafür nicht interessiert, dem rate ich vom Lesen ab. 

Rosenrezepte inklusive! Der Roman macht Lust auf einen Besuch in einem grossen Rosengarten (Insel Mainau zum Beispiel) um sich dort alte Sorten anzuschauen und an ihnen zu schnuppern. 

Fazit: Eine leichte, gelungene Geschichte um einen Garten, der Überraschungen birgt. Und ist nicht nur im Sommer eine angenehme Wohlfühllektüre!
4 Punkte. 

Mittwoch, 13. September 2017

Sommernachtsträume von Mary Kay Andrews

Klappentext:
Riley Griggs verbringt jeden Sommer mit ihrer Familie auf der wunderschönen Insel Belle Isle. Aber dieses Jahr ist alles beängstigend anders: Ihr Ehemann Wendell kommt nicht wie verabredet mit der Fähre an, ihr Haus wurde von der Bank gepfändet und ihre Konten gesperrt. Riley wendet sich hilfesuchend an ihre Freundinnen auf der Insel, doch diese haben alle mit ihren eigenen Problemen zu tun. So macht sich Riley allein auf die Suche nach Wendell. Als sie schließlich Nate trifft, einen alten Freund aus Jugendzeiten, ist sie erleichtert. Nate unterstützt sie nicht nur bei ihrer Suche nach Wendell, sondern er erinnert sie auch daran, wie sie früher war. Kann Riley mit seiner Hilfe endlich den Mut fassen, sich ihrem Leben zu stellen und für ihre wahren Träume zu kämpfen?


Mary Kay Andrews Bücher sind meistens locker, leicht und amüsant zu lesen. Deshalb freute ich mich auch auf "Sommernachtsträume". Leider stellte sich heraus, dass erstens nicht nur der deutsche Titel nicht wirklich passt - im Original "The Weekenders" - sondern zweitens das wunderschöne Coverbild im Original zu einem anderen Buch ("Save the date" = "Ein Jahr im Sommer") der Autorin gehört, drittens auch der Klappentext irreführend ist, denn die Sache mit Nate spielt sich im Buch ganz anders ab. Viertens entpuppt sich der Roman als fade Geschichte ohne viel Handlung und fünftens sind viele Figuren nicht gerade sympathisch.

Der Roman ist eher ein Cosy-Krimi als ein sommerlicher Liebesroman, denn Rileys Noch-Ehemann Wendell wurde ermordet. Riley und Wendell wollten ihrer Tochter Maggy an diesem Wochenende erzählen, dass sie sich scheiden lassen, nun erfährt Maggy noch mehr unliebsame Tatsachen über ihren Vater, und das lässt sie noch zickiger werden, als sie eh schon ist. Klar haben zwölfjährige präpubertäre Mädchen ab und zu mal ihre schlechten Phasen, doch bei Maggy war es ein Wunder, wenn sie mal gut drauf war.

Riley machte mir ein zu grosses Theater um die Diabetes ihrer Tochter und war ansonsten ein eher blasser Charakter, der gegen die hochnäsige Mutter Evelyn nicht ankam. Rileys kleiner frecher und schwuler Bruder Billy hat ein grosses Alkoholproblem und ein noch grösseres Geheimnis. Sein Partner Scott als Ruhepol kam zu wenig zur Geltung. Leider auch Tante Roo, deren seltene Ansagen für Würze sorgten. Sie gefiel mir am besten, kommt aber leider auf den stolzen 560 Seiten viel zu kurz. Das Buch hätte gut und gerne um 300 Seiten gekürzt werden können.

Obwohl mich die Handlung ermüdete, war ich immer noch neugierig auf die Auflösung von Nates Geheimnis - der Grund, wieso er Riley vor vielen Jahren beim Abschlussball betrunken vor ihr stand. Viel Lärm um Nichts, das Geheimnis hätte sich die Autorin sparen können.

Fazit: Enttäuschende Lektüre mit langweiliger Handlung und unausgearbeiteten Charakteren und somit leider eins der schlechtesten Büchern von Mary Kay Andrews. 
3 Punkte.


Montag, 11. September 2017

Vermählung von Curtis Sittenfeld

Klappentext:
Mrs. Bennets Leben dreht sich nur um das Eine: Wie kann sie es bloß schaffen, dass ihre Töchter endlich den Richtigen finden? Zumindest für Jane, die Älteste, gibt es Hoffnung: Chip Bingley, der attraktive Arzt, der noch vor Kurzem als Bachelor in der Fernsehshow "Vermählung" vergeblich nach der großen Liebe suchte, zieht in die Kleinstadt. Und gleich beim ersten Zusammentreffen knistert es zwischen Chip und Jane. Doch was ist mit Liz Bennet? Chips Freund, der ungehobelte Neurochirurg Fitzwilliam Darcy ist definitiv keine Option! Dennoch scheinen die beiden nicht voneinander lassen zu können.



Schon lange habe ich kein Buch mehr abgebrochen, doch "Vermählung" konnte mich einfach nicht packen. Die Grundidee - Bingsley als Bachelor - fand ich witzig, weshalb ich das Buch lesen wollte. Aber es wirkte viel zu übertrieben in die heutige Zeit übersetzt. Weniger wäre mehr gewesen!

Die Szenerie spielt statt in England in Amerika, die fünf Töchter sind alle älter als im Original. Jane und Liz beide sogar um die 40 Jahre alt, sind Yogalehrerin oder Journalistin und die jüngeren Geschwister halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Mrs Bennet sammelt Haushaltsgegenstände. So weit so gut. Nun kommt aber besonders Mrs Bennet extrem nervig und unsympathisch rüber. Aber auch alle anderen wurden fürchterlich überspitzt charakterisiert, so dass ich schon auf den ersten Seiten keine Lust mehr hatte weiter zu lesen. Mir fehlt der Charme der Originalfiguren.

Der Erzählstil ist eine Mischung aus altertümlich und hip. Es werden viele Details erzählt, rasant eigentlich, aber passieren tut trotzdem nicht viel. Der "Höhepunkt", sprich der absolute Nervtöter, war ein Scharadespiel, das von unflätigen Ausdrücken nur so trieft. Danach konnte ich nur noch mit absoluter Selbstgeisselung weiterlesen. "Vermählung" habe ich als Rezensionsexemplar bekommen, und normalerweise lese ich diese immer zu Ende. Doch da ich noch 480 Seiten vor mir hatte und es laut anderen Rezensenten, denen die ersten Seiten der Story gefielen, hiess, dass die Geschichte sich immer schlimmer entwickelte - keine Verbesserung in Sicht meines Erachtens -, habe ich das Buch endgültig abgebrochen.

Fazit: Eigentlich mag ich Adaptionen von Klassikern, aber "Vermählung" war mir zu aufgebläht. Das Schönste daran ist das Cover.


Montagsfrage 11.09.2017


Liest du mehr Papierbücher oder mehr eBooks, gibt es einen Grund dafür?

Schon lange habe ich nicht mehr mitgemacht bei der Montagsfrage. Doch diese Woche habe  ich es mir fest vorgenommen - die Frage passt perfekt zu meinem Leseverhalten 😁 


Ich lese fast ausschliesslich nur noch eBooks. Es ist nicht nur eine Platzfrage, auch nicht nur eine Gesundheitsfrage (ich schlepp mir dabei nicht meinen Schulterpartie kaputt wie früher), sondern klar eine Augenfrage. Die Printbücher sind mir mittlerweile alle zu klein geschrieben (nächstes Jahr gibt es definitiv eine Gleitsichtbrille...) und somit ist elektronisches Lesen für mich viel angenehmer und augenfreundlicher. Angenehm sind auch die Umstände, dass man mit dem Reader in der Tasche nie Übergepäck hat und immer genug Lektüre dabei (u.a. bei Zugverspätungen oder um Wartezeiten zu überbrücken). Ausserdem brauch ich abends im Bett kein extra Licht zu machen, und niemand wird durch mein Lesen gestört. 

Apropos eBooks: 
Ich lese ja auch gerne auf dem Reader während dem Kochen, wie ich letzte Woche im Sonst so? - Beitrag geschrieben habe. Dort findet ihr auch Links zu interessanten Posts anderer Buchblogger.

Und sonst so:
Diese Woche wollte ich ursprünglich einige Jane-Austen-Adaptionen besprechen. Da ich gestern aber bereits die zweite Adaption abgebrochen habe, wird es nur einen Beitrag geben und zwar zu "Vermählung" von Curtis Sittenfeld. 

Die Rezension zu "Das geheime Tagebuch der Lizzie Bennet" von Bernie Su erspare ich mir. Das Tagebuch in Romanform las sich zwar einiges witziger und besser als "Vermählung", doch mir war es zu jugendlich. "The Lizzie Bennet Diaries gab es ursprünglich als Youtube-Episoden, bis 2015 der Roman dazu erschien. Eine tolle Idee, lustig umgesetzt, mir persönlich zu jung und trendy aufgemacht, so dass ich keine Lust hatte weiter zu lesen - das Ende ist ja bekannt 😉

Stattdessen kann ich euch aber "Jane Austen bleibt zum Frühstück" von Manuela Inusa empfehlen. Die Charaktere sind bis auf Jane Austen zwar auch alle nur knapp über 20 Jahre alt, aber die Geschichte in sich ist sehr stimmig und einfallsreich und der Jane Austen-Regency-Groove geht nicht verloren.

Nun wünsche ich euch einen guten Start in die neue Woche und einen easy Montag. Bei uns ist heute ein halber Feiertag (= "Knabenschiessen", es ist den ganzen Tag Schulfrei, nur Angestellte haben einen halben Tag frei, die Läden sind offen) und somit muss ich nicht so früh aufstehen und kann später ins Bett und deshalb bereits jetzt die Montagsfrage beantworten 😁


Samstag, 9. September 2017

Ein Garten voller Sommerkräuter von Julie Leuze

Klappentext:
Miriam steht mit Anfang vierzig vor den Trümmern ihres Lebens: Ihr Mann hat eine andere, ihre erwachsene Tochter braucht sie nicht mehr, und ihr Haus wurde bei der Scheidung verkauft. Wie soll es jetzt weitergehen? Da Miriam nichts mehr zu verlieren hat, fasst sie endlich den Mut, einen alten Traum zu verwirklichen. Sie lässt alles hinter sich, um im südenglischen Devon einen Neuanfang zu wagen. Im hübschen Reedcombe mit seinen weißen reetgedeckten Häusern spürt Miriam sofort: Hier will sie bleiben. Ihr Weg in ein neues Leben ist voller Hindernisse – aber auch voller Chancen auf ein neues Glück.



Miriam bucht zwei Wochen Ferien in England. Sie braucht nach dem Auszug ihrer Tochter und der Scheidung von ihrem Mann Zeit für sich. In Devon fühlt sie sich wohl. Zuerst verliebt sie sich in einen Hund, dann in den Garten am Meer. Fix krempelt Miriam ihr Leben um und zieht ins kleine Cottage, das zum Garten gehört. Haus und Hund gehörte ursprünglich Phyllis, die im Dorf als Kräuterhexe verschrien war. Nach deren Tod steht das kleine Cottage leer, bis Miriam das Haus und den geheimnisvollen Garten wieder herrichtet. 

Nicht von allen Dorfbewohner wird das gutgeheissen. Besonders Megan und Rick Elliston, denen der einzige Laden im Dorf gehört, verhalten sich bösartig. Auch Nachbar Lucien macht ihr das Leben schwer; zuerst zumindest. Aber Miriam findet gute Freunde in Hundeheim-Chefin Rebecca, Taxifahrer Bob und Kate Hornton. Der junge Hotelmanager Dylan steht Miriam zur Seite und es knistert gewaltig. Er hilft ihr beim Kräuterverkauf - von irgendwas muss Miriam schliesslich leben. Im Grossen und Ganzen gelingt der Start ins neue Leben sehr gut. Doch hat Miriam sich zu früh gefreut?

Die Kapitel sind in Monate aufgeteilt, von März bis Oktober und werden jeweils mit einer Kräuterbeschreibung eingeleitet. Zwischendurch folgen Einschübe, die aus der Sicht Phyllis geschrieben sind. Diese lockern auf und geben Einblick in die Geschichte des Gartens, der viele seltene Kräuter beheimatet.

Miriam ist eine Protagonistin, die man schnell mag. Sie stellt sich ihrer Vergangenheit um in Reedcombe auch wirklich neu und ballastlos anzufangen. So bekommt man als Leser ihre Sorgen, Ängste, Freuden und Zweifel über ihre ungewohnte Lebenssituation hautnah mit. 

Beim Lesen fühlt man sich an der Seite Miriams, besonders bei den Szenen im Garten. Die Story ist sehr schön und gefühlvoll geschrieben, doch auf den letzten Seiten hatte ich leider das Gefühl, als ob Julie Leuze von der Serie einer anderen deutschen Autorin beeinflusst wurde. So war ich am Ende ein wenig irritiert, obwohl alles absolut passend war. 

Fazit: Der idyllische Wohlfühlroman mit einer Mini-Prise Magie sorgt für unterhaltende Lesestunden. 
4 Punkte.