Dienstag, 28. Februar 2017

Lesebiografie Februar 2017

- Zweimal Herzschlag, einmal Liebe von Mary Kay Andrews 
- Weihnachtsglitzern von Mary Kay Andrews (Re-Read) 
- Liebe kann alles von Mary Kay Andrews 
- Bitterer Calvados von Catherine Simon (Leblanc 3)
- Gustaf alter Schwede von Claus Vaske 
- Schlaflos in Manhattan von Sarah Morgan  (Manhattan 1 - From Manhattan with Love 1) 
- Hotel du Barry oder das Findelkind in der Schüssel von Lesley Truffle 
- Gefährliche Ernte von Yann Sola (Perez 2) 
- Das Schweigen der Schwestern von Earlene Fowler (Benni Harper 3) 
- Die tödliche Braut von Earlene Fowler (Benni Harper 4) 
- Giftig unterwegs von Francesco Abate und Massimo Carlotto
- Mauersegler von Christoph Poschenrieder 
- Provokateure, der siebte Fall für Bruno von Martin Walker 

Montag, 27. Februar 2017

Montagsfrage 27.02.2017


Gibt es ein Buch, das dich positiv überrascht hat, von dem du es nie erwartet hättest?

Ja, da gibt es einige und immer wieder. Und das obwohl ich (wie die meisten von uns) ja nur Bücher lese, von denen ich denke, dass sie mir gefallen könnten. 

Zwei davon habe ich erst kürzlich gelesen, sie entstammen sogar der Feder derselben Autorin. Der Roman "Zweimal Herzschlag, einmal Liebe" von Mary Kay Andrews, der sich überraschend als Auftakt einer Serie entpuppte und mir die Vorgeschichte zu den Weihnachtsromanen der Autorin erzählte und gleichzeitig sehr spannend war, da es sich im Grossen und Ganzen um eine Mordaufklärung handelte. Als Krimifan war ich natürlich begeistert. 
Das zweite Buch ist "Liebe kann alles", in dem eine eigentlich einfache Geschichte interessant erzählt wurde. Die Rezension dazu folgt diese Woche. 

Auch die Krimis um Benni Harper der Autorin Earlene Fowler gefallen mir sehr gut, dazu in Kürze mehr auf diesem Sender, äh, Blog 😉

EDIT: Mir ist gerade noch ein Buch eingefallen, das sich als Perle herausgestellt hat, und zwar handelt es sich um "Ist die Liebe nicht schön?" von Carmel Harrington. Nicht einfach ein x-belieber, schöner, netter Weihnachtsroman. Nein, einfach eine Hammergeschichte! 

Von welchen Büchern warst du zuletzt positiv überrascht?


Und sonst so:
Schulferienende! Der Alltag hat mich heute morgen durchs Klingeln des Weckers eingeholt. Die Montage sind bei uns hart in diesem Schuljahr, da ausnahmsweise und ausgerechnet Montags die Schule eine Stunde früher beginnt. Nach dem Wochenende wieder früh aufzustehen ist eh nicht angenehm, aber dann eben noch früher als normal und besonders nach den Ferien ist es schon recht brutal. Besonders wenn man, selbst Morgenmuffel, sich noch das Gemotze des Tochterkindes anhören muss. Immerhin war es erfreulicherweise schon hell draussen und trocken. 

In dieser Woche steht uns ein Monatswechsel bevor, der März und für mich somit der Frühling, steht vor der Türe. Ich freue mich sehr auf die warmen Tage und schicke euch ein paar Sonnenstrahlen, die mich gerade durchs Fenster hindurch an der Nase kitzeln.

Habt eine gute Woche!

Freitag, 24. Februar 2017

Hotel du Barry oder das Findelkind in der Suppenschüssel von Lesley Truffle

Klappentext:

London 1919. Seit im Keller des ehrenwerten Hotel du Barry ein lachendes Baby an der Wäscheleine gefunden wurde, besteht kein Zweifel: Hier ist etwas Besonderes im Gange. Prompt beschließt die bunte Belegschaft, die Kleine vor dem Waisenhaus zu bewahren - und hätte das Zimmermädchen Mary das Baby nicht ausgerechnet zum Schlafen in eine silberne Suppenschüssel gelegt, hätte der Hoteldirektor Daniel du Barry vielleicht nie bemerkt, welche wundersame Geschichte sich hier ereignet.




Das Cover zeigt eine Häuser-Zeile, auf der nur ein einziges Haus farbig ist. Dieses soll wohl das Hotel du Barry darstellen, der Schauplatz dieses kurligen Romans. Der Leser wird sich während der Lektüre dieser 376 Seiten fast nur in der neunten Etage oder im Keller, vom Personal liebevoll Labyrinth genannt, dieser Luxusherberge aufhalten. 

Oben sind die Privaträume der du Barrys und im Labyrinth werkeln die Angestellten vor sich hin. Hier wird an einer Wäscheleine, in eine Grossmutterunterhose eingebunden, ein Baby gefunden. Mary, das Zimmermädchen, ist erfreut über das kleine Wesen und steckt mit ihrer Begeisterung das restliche Hotelpersonal an. Alle sind stolz auf das Hotelbaby, bis es vom schwulen Hotelbesitzer Daniel entdeckt wird. Aber auch er erliegt dem Charme des kleinen blonden Mädchens mit den violetten Augen und adoptiert es kurzerhand. Sehr zum Missgefallen von Edwina, der neuen Mrs du Barry. Doch Cat wächst heran und wird zu einer umgänglichen jungen Frau, die wissen will, wer ihre Mutter ist und sich auf die Suche nach ihr macht. 

Das Geheimnis um Cats Mutter ist bei weitem nicht das einzige Geheimnis in diesem Luxushotel. Es wird intrigiert was das Zeug hält, auch die Beziehungen muten oft seltsam an. 

Auf den ersten 100 Seiten werden lauter Anekdoten über Cats Kindheit aneinandergereiht und ich war gespannt, wie die Autorin dies über mehr als 300 Seiten durchziehen will. Bis dann aus der Erzählung ein Krimi wird und man nicht anders kann und mit den treuen Seelen des Hotelpersonals mitfiebert und Daumen drückt, dass alles gut wird. 

Ich wurde bestens unterhalten mit all diesen unterschiedlichen Charakteren: Der Hoteldirektor ist in der ganzen Stadt beliebt und wird von tout London nur Dannyboy genannt. Edwina wird von allen gehasst, kein Wunder so hochnäsig wie sie ist. Aus "Aschenputtel" Mary wird eine gefragte Geschäftsfrau, Köchin Berta ist die gute Seele des Hauses, Detektiv Jim Blade bringt Cat so einiges bei. Auch Clochards und andere zwielichtige Gestalten bekommen einen Platz und genauso schnell wie man zwischen dem 9. Stock und dem Labyrinth auf- und ab eilt, so schnell wechselt man von Londons Luxusmeilen ins Armenviertel und wieder zurück.

Das Hotel ist ein Tummelplatz für aussergewöhnliche Figuren aller Art, und so ist der Roman bis zum Rande gefüllt mit exzentrischen und frivolen Geschehnissen.  
Die Sprache ist erfrischend sarkastisch - von der Auffindung des Babys über die Namensgebung bis hin zu ihrem Umfeld ist alles pointiert beschrieben. 

Fazit: Bizarrer Lesespass über das Leben vor und hinter den Kulissen eines Luxushotel anno 1919! 
4 Punkte.



Donnerstag, 23. Februar 2017

Schlaflos in Manhattan von Sarah Morgan (From Manhattan with Love 1)

Klappentext:

Nette Freunde, ein riesiges Apartment, ein toller Job. Die Liste der Dinge, die eine junge Frau in New York erreicht haben sollte, hat Paige in allen Punkten abgehakt. Bis sie plötzlich von der Karriereleiter stürzt. Auf einmal ist der Bruder ihrer besten Freundin der einzige, der ihr Leben wieder in Ordnung bringen kann. Schon früher hat sie vergeblich für den Draufgänger Jake geschwärmt - und je mehr Zeit sie mit ihm verbringt, desto klarer wird ihr, was auf ihrer New-York-Liste noch fehlt: Die perfekte Liebesgeschichte.




Nach dem bergigen Snow Crystal und dem beschaulichen Puffin Island nimmt uns Sarah Morgan mit ins laute New York. Zugegeben, mit der grünen Dachterrasse auf Matts Haus in Brooklyn zieht doch ein wenig Natur und Ruhe mit ein. 

Die Protagonistinnen der neuen Serie sind erneut drei Freundinnen, sie stammen erfreulicherweise aus Puffin Island. Paige, Frankie und Eva kennen sich seit ihrer Kindheit und sind so unzertrennlich wie unterschiedlich. Eva ist die Gutmütigste der Freundinnen, sie mag ihre Mitmenschen, ist offen, kommunikativ und fasst schnell Vertrauen. Frankie ist das pure Gegenteil, sie misstraut allen und mag lieber Pflanzen als Menschen. Paige ist ehrgeizig, kann gut organisieren und schlichtet schnell Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Gruppe. 

Die drei wohnen im Haus von Paiges Bruder Matt und arbeiten gemeinsam bei Star Event. Doch an dem Tag, an dem Paige befördert werden soll, erwartet sie alle eine Hiobsbotschaft. Am Boden zerstört sitzen sie an jenem Abend traurig statt feiernd auf ihrer Dachterrasse, bis (hier tritt der fehlerhafte Klappentext in Aktion: Nicht "der Bruder ihrer besten Freundin" sondern) der beste Freund ihres Bruders, Jake, Paige mit der Idee konfrontiert, einfach selbst eine eigene Agentur zu gründen. Gesagt, getan. Ganz so einfach ist es jedoch nicht, sie benötigen Starthilfe, die Paige nicht annehmen möchte. 

Paige ist ein Sturkopf vom Feinsten und die Hauptfigur der ersten der drei "Manhattan in Love"-Romane. Ihr Leben und ihre Zukunft werden genau beschrieben, ebenso ihre Ängste und Träume. Und ihre versteckte Leidenschaft zu Jake - immer noch, denn da war was, als sie 16 waren. Jake, inzwischen erfolgreicher Unternehmer im Bereich Cyber Security und Online Marketing, ergeht es gleich. Beide sind jobmässig innovativ, kennen Geheimnisse vom anderen und sind seit Jahren verliebt ineinander. Nur wissen sie nichts davon. Noch nicht. Aber bald schon wird ihr Leben mächtig durcheinander gewirbelt. Und dann ist da auch noch Matt, der seine Schwester nach wie vor beschützen will. 

Wieso der Titel so heisst wie er heisst, wird ganz zum Schluss verraten. Das Finale ist toll und dennoch vergebe ich "nur" vier Sterne. 

Vier Sterne heissen bei mir jeweils, dass mich das Buch gut unterhalten hat und ich nichts, bis kaum was, auszusetzen habe. "Nur" heisst in diesem Falle, dass mir einerseits das Setting der Snow Crystal-Serie und das "Drumherum" des letzten Puffin Island-Bandes besser gefallen haben und ich andererseits erwarte, dass die Geschichten von Eva und Frankie aufgrund ihrer interessanten Charakter spezieller und spannender werden als jene von Paige.

Jake hingegen ist ein faszinierender Charakter, daneben schnitt Paige ein wenig zu glatt und kantenlos ab. Auch die Liebes- und Jobgeschichte beinhaltet wenig Überraschungen. Alles in allem trotzdem eine schöne Lovestory.

Fazit: Garantiert ungetrübter Lesespass! 
4 Punkte.

Mittwoch, 22. Februar 2017

Gustaf alter Schwede von Claus Vaske

Klappentext: 
Heja, hier ist Gustaf: der fröhlichste Schwedenimport seit ABBA! Wo ist bloß der Haken? Das fragt sich Familie Baumann noch, als der Möbelwagen vor ihrer jüngst zum Schnäppchenpreis erstandenen Traumvilla im rheinischen Rotthoven vorfährt. Zu Recht: Hätte sie gewusst, dass ihr fortan Gustaf, der 411 Jahre alte Schwede, Hausgeist, Trunkenbold und Schwerenöter, das Leben zur Hölle macht, hätte sie ihre großen und kleinen Krisen sicher anders zu lösen versucht. Aber wenn Gustaf nicht gewesen wäre, hätten sie vielleicht beinahe ihr Glück verpasst …




Geschrieben aus Sicht von Mama Saskia, berichtet sie, wie die Familie ihr neues Haus gesucht, gefunden und schlussendlich darin eingezogen ist. Weiter erzählt wird von ihrem Familienalltag: von der pubertierenden 14jährigen Kim, die gerade ihren ersten Freund hat, was Vater Achim an den Rand der Verzweiflung bringt und vom 10jährigen Lukas, dessen Lehrerin Saskia zu sich zitiert. Als hätte sie nicht schon genug los mit ihrem Job als Krankenhauspsychologin, dem attraktiven Dr. Sittler und der Tatsache, dass sie zum Haus gratis und franko einen Hausgeist namens Gustaf mit dazu bekommen haben! 

Auf ihn aufmerksam werden sie erst mit der Zeit, als unerklärlicherweise Saskias Käse aus dem Kühlschrank und Achims Bier aus dem Keller verschwinden und jenste nicht bestellte Amazonpakete bei ihnen ankommen. Eines Abends stellt sich Gustaf ihnen vor - ab da geht so einiges schief. Sie müssen Gustaf schnellstens los werden, bloss wie?

Die Geschichte ist witzig aufgemacht, der Leser lernt ganz nebenbei einige schwedische Vokabeln, doch hauptsächlich geht es um "Knulla", das schwedische Wort für Sie-wissen-schon. Worauf auch Gustaf anspringt, und öfters auf diese und andere Schwachstellen des Familienlebens hinweist.


Wo ist bloss der Haken? Das fragten sich nicht nur die Baumanns beim Hauskauf, sondern auch ich mich während dem Lesen. Überzeugt hat mich die Geschichte nämlich nicht. Mir fehlte das gewisse Etwas, vielleicht auch ein wenig mehr Tiefgründigkeit. Obwohl viele Alltagsprobleme angesprochen werden, wird auf die nicht wirklich eingegangen, sondern mit einem ironisch-humorvollen Stempel versehen. Dies zieht sich konsequent durch bis zur letzten Seite. Zwar lustig zu lesen, aber nur lustig ist mir zu wenig. 


Während dem Lesen dachte ich, dass die beiden Erzählstränge am Ende zusammengeführt werden. Beide wurden zwar "aufgelöst", aber sie blieben sauber getrennt, für mich unbefriedigend, ich habe mehr erwartet. 

Das Cover hingegen gefällt mir sehr gut, leider hat es der Inhalt nicht geschafft mich zu überzeugen. 


Nach dem Schluss folgte ein Epilog, der fast das Aufregendste an "Gustaf alter Schwede" war - denn man könnte nun darüber diskutieren, ob es sich dabei um ein witziges Finale oder einen womöglichen Cliffhanger handelt, mit dem sich der Autor ein Hintertürchen für einen möglichen zweiten Band offen lässt. 

Fazit: Humorvoll, aber ohne Tiefgang wird der Alltag einer Familie erzählt, die in Form von einem Geist erweitert wird. Ein Roman, den ich so schnell vergessen werde, wie ich ihn gelesen habe. 
2 Punkte.


Dienstag, 21. Februar 2017

Die Schattenschwester von Lucinda Riley (Sieben-Schwestern Band 3)

Klappentext:

Star d'Aplièse ist eine sensible junge Frau und begegnet der Welt eher mit Vorsicht. Seit sie denken kann, ist ihr Leben auf das Engste verflochten mit dem ihrer Schwester CeCe, aus deren Schatten herauszutreten ihr nie gelang. Als ihr geliebter Vater Pa Salt plötzlich stirbt, steht Star jedoch unversehens an einem Wendepunkt. Wie alle Mädchen in der Familie ist auch sie ein Adoptivkind und kennt ihre Wurzeln nicht, doch der Abschiedsbrief ihres Vaters enthält einen Anhaltspunkt – die Adresse einer Londoner Buchhandlung sowie den Hinweis, dort nach einer gewissen Flora MacNichol zu fragen. Während Star diesen Spuren folgt, eröffnen sich ihr völlig ungeahnte Wege, die sie nicht nur auf ein wunderbares Anwesen in Kent führen, sondern auch in die Rosengärten und Parks des Lake District im vergangenen Jahrhundert. Und ganz langsam beginnt Star, ihr eigenes Leben zu entdecken und ihr Herz zu öffnen für das Wagnis, das man Liebe nennt.


Lucinda Riley zeigte mir letztes Jahr in Leipzig ihren Kettenanhänger, ich erkannte einen Panther. Was der wohl mit englischen Gärten und dem Buckingham Palace zu tun hat? 

Mehr als ein halbes Jahr musste ich warten, bis ich das Geheimnis um den Panther und die restlichen rar gestreuten Hinweise auf "Die Schattenschwester" herausfinden konnte. Ich war extrem gespannt auf diesen dritten Band der Sieben-Schwestern-Serie, in dem die Geschichte von Star, der sensibelsten der Schwestern, erzählt wird.  

Star und CeCe sind seit Kindheit unzertrennlich, seit kurzem wohnen die beiden in London, wo Star einen Kochkurs besucht. Die 27jährige spürt schon länger, dass sie auf eigenen Beinen stehen will und muss. Es ist der richtige Zeitpunkt, um Pa's Abschiedsbrief zu lesen und seinen Hinweisen zu folgen. Ihr Leitsatz ermutigt sie endlich umzusetzen, was sie sich schon länger vorgenommen hat: "Eiche und Zypresse gedeihen nicht im Schatten des jeweils anderen.Einer der Hinweise aus dem Nachlass führt sie in ein Antiquariat in Kensington, in dem sie sich mit dem kauzigen und altmodischen Besitzer Orlando anfreundet. An einem Wochenende begleitet sie Orlando zu seiner Familie nach Kent. Dort lernt sie Marguerite, Rory und Orlandos Bruder Maus kennen. Maus ist schroff und abweisend, trotzdem hilft er Star mehr über das Leben von Flora MacNicol zu erfahren, die laut Pa's Brief eine Verbindung zu Stars Leben haben soll.

Floras Geschichte zu entdecken ist sehr spannend. Sie führt uns ins edwardianische England, wo einige interessante Zeitzeugen wie Alice Keppler oder Beatrix Potter der Geschichte ihren Reiz geben. Flora MacNicol liebt ihr Leben auf dem Lande, mit ihren vielen Tieren und all den Pflanzen im Garten. Doch Floras beschauliches Leben ist in Gefahr, ihre Familie scheint Geheimnisse vor ihr zu haben. 

Lucinda Riley gelingt es die beiden Zeitstränge perfekt zu verbinden. Sie stehen sich in nichts nach, beide sind gleichermassen faszinierend. 

Die zentrale Frage des Romans ist: Gelingt es Star, aus dem Schatten ihre Schwester CeCe herauszutreten? 

Es ist kurzweilig zu lesen, wie Star erwachsen und selbstständiger wird, sich getraut ihre Wünsche zu formulieren und merkt, was sie vom Leben will und vor allem, wie und wo sie leben will. 

Die Autorin beweist Ausdauer und viel Originalität, um diese zusammenhängende siebenbändige Serie zu schreiben. Eine Herausforderung, die sie grandios meistert. Wohl auch deshalb, weil sie keine unnötigen Charaktere mit ins Spiel bringt, jede Figur im Roman hat ihre Berechtigung.

"Die Schattenschwester" ist ruhiger als die Vorgänger, nicht nur weil es um die ruhigste der Schwestern geht, sondern weil keine längeren Reisen ins Ausland unternommen werden. Der Roman ist dennoch nicht langweilig. Im Gegenteil, ich fand den Aufenthalt in den verschiedenen Zeitepochen Englands geschichtlich sehr kurzweilig und informativ, denn ich kannte die genauen historischen Episoden rund um Alice Keppler nicht. 

Am Anfang und am Ende des Romans bezieht Lucinda Riley wie bereits gewohnt Ereignisse aus dem Leben der anderen Schwestern mit ein. So verwebt sich auch die Pa Salt-Geschichte immer mehr. 

Fazit: Erneut hat mich Lucinda Riley überzeugt, in dem sie eine bezaubernde Geschichte erschuf, die in allen Bereichen fesselt.
4.5 Punkte.

Montag, 20. Februar 2017

Montagsfrage 20.02.2017


Gibt es ein Zitat aus einem Buch, dass dir in letzter Zeit (oder überhaupt) im Gedächtnis geblieben ist?


Mir ist Stars Leitvers aus "Die Schattenschwester" von Lucinda Riley in Erinnerung geblieben: "Eiche und Zypresse gedeihen nicht im Schatten des jeweils anderen." Es stammt aus dem Gedicht "von der Ehe" aus dem Buch "Der Prophet" von Khalil Gibran. 
Oder überhaupt ist zwar schon etwas länger her, aber ich erinnere mich noch immer an "Carpe diem" aus "Der Club der toten Dichter" von Nancy H. Kleinbaum.


Und sonst so:
Bin gerade auf dem Sprung, wir besuchen heute in Basel die Fondation Beyeler und schauen uns die Claude Monet-Ausstellung an. Er ist mein Lieblingsmaler und ich bin gespannt, welche Bilder gezeigt werden. Oder ob ich doch wieder mal nach Paris muss ;-) 
Letzte Woche war ich aufgrund der Schulferien meiner Tochter, wie letzten Montag schon erwähnt, kaum zu Hause. Ich schaffte es nicht mal, die bereits fertigen Posts "abzuschicken". Das werde ich diese Woche in geballter Ladung nachholen. 
Habt eine gute Woche! 

Dienstag, 14. Februar 2017

TV-Tipp: Agatha Raisin auf ZDFneo

Erinnert ihr euch an meine Rezensionen und anderen Beiträge zu Agatha Raisin? Sie kommt ins Fernsehen!

Agatha ist eine zielstrebige PR-Managerin, die sich vorzeitig zur Ruhe setzen will und sich in den Cotswolds ein Häuschen kauft. Mit ihr kommt der Tod ins beschauliche Carsely und alsbald betätigt sie sich als Hobbydetektivin. 

Foto-Copyright: ©ZDF/Colin Hutton
Der erste Band "Agatha Raisin und der tote Richter" (...and the Quiche of Death" erschien erstmals 1992. Seither veröffentlichte Autorin Marion Chesney, die das Pseudonym M.C. Beaton benutzt, jedes Jahr mindestens einen Kriminalroman. Auf Englisch sind bisher 27 Bände erschienen, auf Deutsch übersetzt sind aktuell sieben Bände, der achte Band "Agatha Raisin und der tote Friseur" erscheint am 16. März. 

Die Cosy-Crime-Serie wurde 2014 verfilmt und vergangenen Freitag konnte das deutschsprachige Publikum die erste Folge der achtteiligen Staffel auf ZDFneo verfolgen. Da wir in der Schweiz ZDFneo nicht im normalen Kabelangebot haben, habe ich die Sendung online geschaut. 

Leser der Serie müssen sich auf einige Änderungen gefasst machen. So erschienen mir alle Beteiligten jünger und attraktiver zu sein. Agathas Garten ist bereits top gepflegt und eins ihrer Zimmer nutzt sie als Fitnessraum. Sie fährt Rennrad und Polizist Bill Wong ist in Agatha verliebt. Leser der Bücher merken also recht schnell, was anders umgesetzt wurde ;-) Wenn man sich vor Auge führt, dass die der erste Band der Serie 1992 erschienen ist, noch im Zeitalter ohne Handy und Computer, muss man schon schmunzeln, wenn in Folge 1 bereits auf Laptops gegoogelt wird. Es gibt noch weitere Abweichungen der literarischen Vorlage, dies sind jedoch die Offensichtlichsten. Die Serie wird sehr modern umgesetzt. Unverändert bleibt der englische Humor. 

Mein Mann schaute mit und fand die Sendung langweilig. Ich stimme ihm zu, viel Spannung war in der ersten Folge wirklich nicht dabei. Aber das war im Buch ja auch schon so und besserte sich erst mit den weiteren Folgen. Am Anfang braucht es Zeit, bis alle Figuren vorgestellt sind. Ganz toll sind aber die Landschafts- und Dorfaufnahmen, die stechen bei vielen englischen Serien positiv heraus, hier ebenso. Ich werde mir die restlichen Folgen anschauen, jedenfalls bis zur siebten Folge, so weit ich die Serie gelesen habe. Und vielleicht auch die achte, obwohl noch nicht veröffentlicht? Mal sehen :-)

Habt ihr die Serie schon angesehen oder steigt ihr am kommenden Freitag mit ein? Wie gefällt euch die Umsetzung der Filmserie?

Ausgestrahlt wird "Agatha Raisin und..." jeweils Freitagabends um 21:45 Uhr in Doppelfolgen, wiederholt werden sie am Sonntag um 17:10 Uhr auf ZDF neo.


Meine Rezensionen zur Serie:
Vorstellung der Serie (Band 1 bis 3)
Agatha Raisins erster Fall (Kurz- und Vorgeschichte der Serie)



Montag, 13. Februar 2017

Montagsfrage 13.02.2017


Welche Neuerscheinung auf die du dich freust, erscheint als nächstes?


Das geht gar nicht mehr so lange! In 3 Tagen erscheint der zweite Band der Perez-Serie "Gefährliche Ernte". Der erste Band konnte ich letztes Jahr lesen und gefiel mir extrem gut, deshalb freue ich mich sehr auf den nächsten Teil mit Hobbyermittler Perez. Die Serie spielt in Banyuls-sur-Mer, eine französische Kleinstadt Nahe der spanischen Grenze. Wer mehr darüber wissen möchte, kann meine Rezension zu "Tödliche Tramontane" gerne lesen. 




Und sonst so:
In der Stadt haben die Sportferien begonnen und deshalb weiss ich noch nicht, wieviel Zeit mir die nächsten zwei Wochen zum Lesen und Schreiben bleibt. Für die kommende Woche habe ich bereits einige Beiträge vorbereitet, wie z.B. einer über die Verfilmung der Agatha Raisin-Serie oder eine Rezension zu "Gustaf alter Schwede", aber falls es nächste Woche ruhig bleibt, wisst ihr wieso. 

Durch meine aktuelle Lektüre "Schlaflos in Manhattan" - die neue Serie von Sarah Morgan - bin ich gerade oft schlaflos in Zürich 😁 Doch nicht mehr lange, spätestens Mittwochnacht sollte ich wieder mehr Schlaf bekommen. Zum Glück sind Ferien, da kann ich morgens ein wenig länger liegen bleiben, so wie heute. 

Euch allen eine gute und sonnige Woche! 



Freitag, 10. Februar 2017

Krimi: Küstenstrich von Benjamin Cors (Guerlain Band 2)

Klappentext:
Drei Warnungen innerhalb einer Woche am Zaun eines exklusiven Anwesens in der Normandie. Der Bedrohte: ein Adliger mit Kontakten zur französischen Regierung. Sein künftiger Beschützer: Nicolas Guerlain, ehemaliger Staatsbediensteter und einer der besten Personenschützer des Landes. Sein neuer Auftrag führt den charismatischen Nicolas Guerlain abermals in die Nähe seiner Heimatstadt Deauville. Doch noch bevor er die Bekanntschaft seiner Schutzperson machen kann, stößt er auf eine Leiche.




Vollgepackt ist der zweite Band rund um Personenschätzer Nicolas Guerlain. Roussel, der sich mit einem hässlichen Fall von Menschenhandel herumschlägt, ist nicht begeistert, als Guerlain wieder in Deauville erscheint. Nicolas soll sich um Comte Aristide Tancarville kümmern, der in den Hügeln von Honfleur eine Villa bewohnt und die Morddrohungen gegen ihn nicht ernst nimmt. Kein guter Zeitpunkt für Zwischenfälle, denn Ende Woche soll in der Villa ein grosser Empfang stattfinden, an dem neben Minister Faure auch andere wichtige Persönlichkeiten dabei sein sollten.

Wie schon bei "Strandgut" hat der Krimi mehrere Erzählstränge. In "Küstenstrich" war ich viel schneller drinnen im Geschehen, da man die Richtung besser abschätzen kann als im ersten Band. Die Thematiken sind aktuell und gut umgesetzt. Die drei Stränge werden nach und nach enger gefasst und überschneiden sich bald, genau wie schon bei "Strandgut". 

Fast alle Figuren aus dem ersten Band sind hier wieder mit dabei. Praktikantin Claire darf sich erneut beweisen, und Roussel und Nicolas gewöhnen sich langsam aneinander. Nicolas wirkt noch immer distanziert und hat seine Aussetzer. Doch seine Aufmerksamkeit ist enorm und er kann auf den Punkt genau die richtige Entscheidung treffen. 

Leider wird Julie weiterhin von Nicolas vermisst, und anders als nach dem Cliffhanger vom ersten Band zu erwarten, endet diese Vermisstenstory nicht in Band 2. Solche sich über mehrere Teile hinziehende Geheimnisse mag ich weder bei TV-Serien noch in Büchern, sie sind einfach ermüdend. Der Krimi wäre fesselnd genug und würde auch ohne diese nicht enden wollende Julie-Schiene auskommen, oder zumindest mit deutlich weniger davon. 

Krimimässig kann man aber nichts aussetzen, die Seiten blättern sich fast von alleine durch, die Geschichte ist durchgehend packend geschrieben.
Auch witzige Szenen kommen vor, wie zum Beispiel der Hund, der seinen Pinkelbaum genau auswählt. 

Fazit: Spannender und komplexer zweiter Teil der Guerlain-Serie. 
4 Punkte.


Reihenfolge:
Band 1: Strandgut
Band 2: Küstenstrich

Donnerstag, 9. Februar 2017

Krimi: Bitterer Calvados von Catherine Simon (Leblanc 3)

Klappentext:

Deauville im Frühling. Bereits zum fünften Mal lockt der Ort mit seinem Krimi-Festival "Mord am Meer" die Besucher an. Und diesmal ist es den Organisatoren sogar gelungen, den berühmten Bestsellerautor Jean-Paul Picard für eine Lesung zu engagieren. Der Autorenabend ist ein voller Erfolg. Doch am nächsten Morgen liegt Picard tot in seiner Hotelsuite. Das Letzte, was er zu sich genommen hatte, war ein Calvados – und der hatte es in sich: Picard wurde vergiftet. Bei seinen Ermittlungen trifft Kommissar Leblanc auf missgünstige Autoren, gierige Verleger und weibliche Fans, die es faustdick hinter den Ohren haben.


Die ersten beiden Bände konnten mich nicht so ganz überzeugen, zu viel Raum nahmen mir die Neurosen von Kommissar Leblanc ein. Dem dritten Band wollte ich noch eine Chance geben - und ich nehme es voraus, es hat sich gelohnt!

Ob es die Verliebtheit/Vernarrtheit von Leblanc ist oder die plötzliche viele Arbeit aufgrund des tot aufgefundenen Autors? Man weiss es nicht. Hauptsache Leblanc ist abgelenkt und so müde, dass er gut und durchschläft. 

Als Dank, dass während dem Krimi-Festival ein Büro der Polizei für eine Lesung genutzt werden darf, bekommt Leblanc zwei Tickets für eine Show des bekannten Autors Jean-Paul Picard. Er lädt die Ex-Freundin seines Nachbars ein, um bei ihr Punkte zu schinden. Picard ist nämlich sehr beliebt in Frankreichs Frauenwelt. 

Doch der Autor ist ein manipulativer Grosskotz, den alle, die ihn näher kennen, verwünschen. Als er am Morgen nach seiner Show tot aufgefunden wird, ist noch unklar, ob es Selbstmord oder Mord war. Leblanc gibt alles um den Fall aufzuklären und hat kaum Zeit für sein Privatleben, was gar nicht so schlecht ist. Er deckt einiges auf.

Und dabei kommt die Buchbranche nicht gut weg. Aber auch möglicher Schmuggel, Polygamie und Selbstmorde werden thematisiert. Manchmal waren mir die Diskussionen über die "böse" russische Delegation ein wenig zu viel, doch das ist das Einzige, was ich zu bemängeln habe. Nadine gewinnt als Assistentin immer mehr an Ausstrahlung, was auch Leblanc goutiert. 

Mir hat "Bitterer Calvados" sehr gut gefallen, die Ermittlungen waren interessant und Leblancs Privatleben nahm zum Glück nicht so viel Platz ein wie in den vorherigen Büchern. Liebestechnisch ist noch nichts entschieden, doch die eine oder andere Beziehung ist durchaus absehbar. Absehbar ist auch, dass zumindest zwischen mir und der Leblanc-Serie etwas wird; man darf gespannt sein, die Serie wird von Band zu Band besser.  

Fazit: Alle guten Dinge sind drei - der dritte Band überzeugt ohne Wenn und Aber! 

Reihenfolge:
Band 3: Bitterer Calvados

Mittwoch, 8. Februar 2017

Zweimal Herzschlag, einmal Liebe von Mary Kay Andrews (Eloise/BeBe Band 1)

Klappentext:

Das Leben könnte so schön sein: Das wärmende Sonnenlicht, die historische Häuserpracht und die frische Brise vom Meer machen Savannah zum perfekten Ort – zumindest für die Antiquitätenverkäuferin Eloise Foley. Doch dann gerät sie ins Zentrum einer Mordermittlung. Jemand hat Caroline DeSantos umgebracht. Zu dumm, denn Caroline war die neue Flamme von Eloises frisch geschiedenem Ehemann. Prompt wird sie zur Hauptverdächtigen. Und das ausgerechnet jetzt, da sie eine Verabredung mit dem Chefkoch des lokalen Sternerestaurants hat und zum ersten Mal wieder das lang vermisste Kribbeln in der Bauchregion verspürt. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin BeBe Loudermilk schmiedet Eloise einen Plan, der ihre Unschuld beweisen soll. Und auch ihr Ex soll dabei sein Fett wegkriegen, denn Eloise hat mit ihm noch eine Rechnung offen: Immerhin hat ihr früherer Ehemann sie hinterhältig betrogen und das gemeinsame Haus an sich gerissen und mit seiner Neuen bezogen. Der Streitfall kostet Eloise ganz schön viele Nerven, doch die Gefühle für den süßen Sternekoch geben ihr Rückenwind. Denn Liebe macht erfinderisch – auch wenn es um die juristischen Feinheiten einer Polizeiuntersuchung geht.


"Savvanah Blues", bzw. auf Deutsch "Zweimal Herzschlag, einmal Liebe", ist der Auftakt zur Savannah-Serie der amerikanischen Autorin Mary Kay Andrews. 

Nach meinen Recherchen wurde zuerst "Savannah Blues", ein Jahr später "Savannah Breeze", drei Jahre danach "Blue Christmas" ("Weihnachtsglitzern", 2013) und dann noch "Christmas Bliss" ("Winterfunkeln", 2014) veröffentlicht. Die Bücher werden nicht als Serie vermarktet, obwohl sie zusammengehören. Man kann alle einzeln für sich lesen, doch wenn jemand Protagonisten gerne länger begleitet, empfiehlt es sich die Reihe chronologisch zu lesen. 

Eloise hat gerade die Scheidung von Tal Evans hinter sich und lebt dennoch fast Tür an Tür mit ihm und seiner neuen Partnerin. Die beiden Frauen können sich nicht ausstehen, Eloise traut Caroline berechtigterweise nicht über den Weg. Oft treffen sie an den unmöglichsten Orten aufeinander. So staunt Eloise nicht schlecht, als sie Caroline bei einer Beerdigung einer alten Frau begegnet. Irgendwas führt Caroline im Schilde, doch was? Wenige Stunden später ist Caroline tot und Eloise steht unter Mordverdacht - fast alle würden verstehen, wenn sie die Täterin wäre. Gemeinsam mit Onkel James versucht sie herauszubekommen, was Caroline nachts in dem leeren Haus gesucht hat und wer der wahre Täter ist. 

Trotzdem bleibt noch viel Raum um die neu entfachte Liebe zwischen Eloise und Daniel zu beobachten, Onkel James ein wenig privater kennen zu lernen (in den anderen Teilen tritt er meist nur als Anwalt auf), Eloises Mutter Marians Alkoholsucht besser einzuordnen und Eloise bei ihrer Arbeit als Pickerin zu begleiten. BeBe taucht punktuell, aber immer zur richtigen Zeit auf und hilft Eloise, wo sie nur kann. 

"Savannah Blues" - mir gefällt der Originaltitel um einiges besser als der deutsche Titel - entpuppte sich als spannungsgeladener Wohlfühlroman, den ich sehr gerne gelesen habe. Trotz vielen ernsten Themen sticht der Roman durch viele witzige Szenen heraus, durch den Mordfall verwebt sich die Geschichte zu einem Krimi, doch auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu kurz. Man bekommt quasi 3in1 geboten: Liebesgeschichte, Kriminalfall, Roman - alles zusammen in einem Buch vereint.

Fazit: Eloise unter Mordverdacht - ein spannender Auftakt für die Savannah-Serie von Mary Kay Andrews. Für alle Leser, die ihre Weihnachtsromane gern gelesen haben. 
4 Punkte. 

Reihenfolge:
Band 1: Zweimal Herzschlag, einmal Liebe (Savannah Blues)
Band 2: Auf Liebe gebaut (Savannah Breeze)
Band 3: Weihnachtsglitzern (Blue Christmas)
Band 4: Winterfunkeln (Christmas Bliss)

Dienstag, 7. Februar 2017

Auf Liebe gebaut von Mary Kay Andrews (Eloise/BeBe Band 2)

Klappentext:

BeBe Loudermilk hat leider kein Glück mit Männern – und ihre Liaison mit Reddy Millbanks stellt keine Ausnahme dar. Als sie ihn auf einem Ball trifft, verfällt BeBe seinem Charme und seinem guten Aussehen, doch nur kurze Zeit später erleichtert Reddy BeBe skrupellos um all ihr Geld und ihre Besitztümer. Das einzige was ihr bleibt ist das Breeze Inn, ein heruntergekommenes Motel auf Tybee Island. Es scheint ein hoffnungsloses Unterfangen, das Motel wieder auf Vordermann zu bringen – vor allem mit dem mürrischen Verwalter Harry Sorentino an BeBes Seite. Harry möchte eigentlich nur genug Geld verdienen, um sich sein Boot zurückzukaufen und wieder ein Leben als Fischer zu führen. Mit BeBes Enthusiasmus und deren bester Freundin Eloise hat Harry jedoch nicht gerechnet. Die beiden machen sich mit Feuereifer daran, dem Motel einen neuen Look im Shabby Chic zu verpassen. Vielleicht kann Harry den beiden doch noch hilfreich zur Seite stehen? Doch dann taucht plötzlich die Möglichkeit auf, sich an Reddy zu rächen.


Während dem Lesen dieses Romans kam mir einiges bekannt vor: Die Namen BeBe und Eloise, Anwalt James und Eloises kochende Mutter Marian - alle schon mal gehört. Nach kurzem Nachforschen stellte ich fest, dass es sich bei "Zurück um Liebe" um einen weiteren Roman mit den Protagonistinnen Eloise und BeBe, bekannt aus "Weihnachtsglitzern" und "Weihnachtsfunkeln" handelt. Nur wird das nirgends so angekündigt. 

In der chronologischen Reihenfolge ist "Auf Liebe gebaut" Band 2. Es gibt sogar ein viertes Buch rund um BeBe und Eloise in Savannah: "Zweimal Herzschlag, einmal Liebe" - der befand sich auch schon auf meinem SuB und entpuppte sich beim Lesen als Auftakt zur Serie. Nun aber zurück zu "Auf Liebe gebaut":

Der erste Teil des Buches nervte mich total. BeBe erzählt darin, wie sie Reddy kennenlernte. Gerade verlassen von ihrem Verlobten, und in Begleitung eines Notfall-Dates, ist sie sehr empfänglich für die Avancen von Reddy, der sich als perfekter Charmeur ausgibt. Bis sie eines Tages nicht mehr in ihr Haus hineinkommt und ihr nichts mehr ausser ihrem Auto und den Kleidern, die sie anhat, geblieben sind. 

James findet heraus, dass der mittlerweile verschwundene Reddy von BeBes Geld u.a. ein altes Motel gekauft und dies noch nicht abgestossen hat. BeBe bleibt nicht anderes übrig, als sich erstmal dort einzuquartieren, doch in der einzig bewohnbaren Wohnung hat sich Harry eingenistet und der lässt sich nicht so leicht vertreiben. Immerhin hilft er ihr, das Motel instand zu setzen.

Als BeBe erfährt, dass sie zwar nicht die Einzige ist, die auf Reddy reingefallen ist, aber die Polizei kaum etwas zur Auffindung von Reddy unternimmt, schmiedet sie einen Plan, um ihn auffliegen zu lassen. Das Abenteuer beginnt.

Der Roman wurde ab der Stelle als BeBe im Breeze Inn ankommt, besser. Die Hotelrenovation und alles was damit zu tun hat, liest sich gut und schnell weg. Spannend mit sogar ein wenig Krimi-Feeling wird es, als BeBe sich mit Gefolge auf die Spur von Reddy macht.  

Da der Roman zeitlich vor den beiden Weihnachtsromanen steht, lohnt es sich die ganze Serie nochmals zu lesen, um sich einen besseren Überblick über all die Männer-, Job- und Häusergeschichten zu verschaffen. Wenn man allerdings die Weihnachtsromane nicht kennt, kann man "Zurück auf Liebe" auch einfach so lesen - ein witziger Roman zum Abschalten und sich unterhalten zu lassen. Ein Liegestuhlroman, leicht und flüssig zu lesen. 

Einen halben Punkt ziehe ich jedoch für den mir zu übertrieben "blonden" Beginn ab.  

Fazit: Unterhaltung pur, mit viel Humor und einer Prise Spannung versehene Geschichte, die den Leser nach Savannah (Georgia) und Fort Lauderdale (Florida) mitnimmt. 
3.5 Punkte.


Reihenfolge:
Band 1: Zweimal Herzschlag, einmal Liebe (Savannah Blues)
Band 2: Auf Liebe gebaut (Savannah Breeze)
Band 3: Weihnachtsglitzern (Blue Christmas)
Band 4: Winterfunkeln (Christmass Bliss)

Montag, 6. Februar 2017

Lesung von Minna Lindgren

Am Montagabend erlebte ich die finnische Autorin Minna Lindgren im Kaufleuten in Zürich. Die Lesung war sozusagen der Auftakt zum Festjahr "100 Jahre Unabhängigkeit Finnland". Die schweizerische Vereinigung der Freunde Finnlands und die finnische Botschaft der Schweiz organisierten und ermöglichten die Lesung der in Finnland sehr bekannten Autorin. Unter anderem veröffentlichte sie die Romanserie "Drei alte Damen" - Band 1 (Rotwein für drei alte Damen) und Band 2 (Whisky für drei alte Damen) sind bereits auf Deutsch erschienen, Band 3 (Sherry für drei alte Damen) folgt im April.


Sprachwissenschaftlerin Carmela Ahokas Houben moderierte die Lesung, auf Deutsch gelesen hat die Schauspielerin Satu Blanc - ihr seht, alles war in finnischer Hand! Auch das Publikum (circa 100 Personen) setzte sich zum grossen Teil aus finnischen Landsleuten, die in der Schweiz leben, zusammen. Nur einzelne Besucher waren wie ich "Nur-Schweizer" und "einfach-so-Leserinnen". Das waren alle die, die nicht (oder an den falschen Stellen) gelacht haben, als Minna Lindgren gegen Schluss selbst noch einige Szenen auf Finnisch vorlas 😄. Ich verstand nicht mal "Bahnhof", sondern nur "Irma". Die Lacher hatte Minna auch auf ihrer Seite, als sie das serientypische "Döden, döden, döden" und "Kikeriki" nachmachte, zweiteres hörte sich auf Finnisch ein wenig anders an als auf Deutsch und hat sie von ihrer Grossmutter geklaut. Das "Döden" stammt von Astrid Lindgren, was aber im ersten Band genau erklärt wird. 

Ihr seht, diese Finnin, die so humorvoll, ironisch und dennoch sehr alltagsnah und real über das Leben in einem finnischen Altersheim schreibt, kommt selbst genauso rüber. 

Minna Lindgren ist studierte Musikwissenschaftlerin und Journalistin, sie arbeitete beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, der im ersten Band  einmal zur Sprache kommt. Sie besticht durch ihren Humor und lacht gerne und laut. Diesen Humor merkt man in ihren Büchern gut und obwohl die Thematik eigentlich nicht zum Lachen ist, versieht sie ihre Protagonisten mit einer grossen Portion Satire und nimmt somit das traurige (nicht nur) finnische Gesundheitssystem aufs Korn. 


Ihre Protagonisten haben viel von Minnas eigener Familie abbekommen. So erzählt sie ein wenig über ihre Charaktere: Irma erinnert, eine typische Grande Dame aus der Upper Middle Class von Helsinki, mit ihrem schwedisch-finnischem Dialekt sehr an Minnas Mutter, ihre Cousins und Schulfreundinnen. 
Anna-Liisa, wie auch Minna, hat eine Leidenschaft für die finnische Grammatik. Anna-Liisa erwartet, dass die Leute ihre Korrekturen ernst nehmen. Sie weiss alles über alle - genau wie Minnas Vater.

Inspiriert zur Serie wurde die Autorin einerseits, weil ihre Eltern selbst in einem Altersheim leben, andererseits schrieb Minna während ihrer Zeit als Journalistin Artikel über Seniorenpflege und das finnische Gesundheitssystem. 

Die ganzen Diskrepanzen
- über Ärzte, die Leben verlängern wollen, egal wie alt ihre Patienten sind (Herzschrittmacher einsetzen mit 94? In diesem Alter warten viele Senioren auf den erlösenden Schlaganfall)
- über Medikamente, die zusammen eingenommen Demenz auslösen; 
- über Senioren, die mit 95 wegen normalem Fieber per Ambulanz ins Spital eingeliefert werden; 
- und die nicht verstehen, wieso sie in ihrem hohen Alter plötzlich auf ihre Ernährung achten sollen, sie könnten wegen Diabetes ja sterben...; 
- über Pflegekräfte, die anstatt Zeit mit den Senioren zu verbringen, sie in 8 Minuten abfertigen und allgemein die nicht funktionierende Spitex in Finnland. 
- über die in Finnland nicht erlaubte Sterbehilfe. 

Diese ganzen Widersprüche führten schlussendlich zu ihren drei Romane, die all die kritischen Zustände satirisch betrachtet. 
Hauptthema im dritten Band sollen die hochtechnischen Gadgets sein, so werden die Bewohner im Altersheim unter der Bettnummer und nicht mehr mit dem Namen verzeichnet sein. 

Gegen Ende der Lesung wurde dann noch Irmas Lieblingsdessert erwähnt: "Mämmi". Die finnische Spezialität aus Malz und Roggenmehl soll aussehen wie Kuhscheisse. Das zustimmende Gelächter im Saal lässt darauf schliessen, dass Mämmi einige Kindheitserinnerungen weckte. Falls ich mal nach Finnland reise, ich schau es mir mal an. Ob ich es probieren werde? Hmm, ich überlasse meine Portion wohl lieber der Protagonistin Irma :-)




Ich genoss den lustigen Abend inmitten all der Finnländer sehr und bedanke mich beim KiWi-Verlag für den Eintrag auf der Gästeliste!

@KiWi: Übrigens gefallen eure Cover der Autorin sehr gut! 



Montagsfrage 06.02.2017


Welches ist deine längte Buchreihe im Regal und was gefällt dir so gut daran?

Die längste Buchreihe, die ich besitze, umfasst 27 Bände. Gelesen habe ich davon 25, die zwei letzten befinden sich noch auf dem SuB. Ich habe extra fast ein ganzes Jahr gewartet, damit ich die beiden Bände hintereinander lesen kann. Diesen Frühling werden sie fällig!

Bei der Reihe handelt sich um die Schwester Fidelma-Serie von Peter Tremayne, einem englischen Historiker. Es ist die älteste und erfolgreichste historische Krimiserie auf dem deutschen Markt. Die Serie erschien im deutschsprachigen Raum im Jahr 2000. 
Die ersten drei Bände las ich im Sommer 2001 in der Badi - anstatt für die Diplomprüfungen in Kirchengeschichte zu lernen. Eins meiner Schwerpunkte in den Prüfungen war das frühe Mittelalter, bzw. das Mönchtum. Am mündlichen Examen konnte ich den auswärtigen Experten mit einem Detail über die irischen Mönche überraschen - welches ich in meiner Badi-Lektüre entdeckte! Da soll mal einer sagen, man lerne nichts, wenn man Romane liest ;-)

Fidelma lebt im 7. Jahrhundert und ist (eine ehemalige) irische Nonne, die Schwester von König Colgu und eine Dalaigh, eine höhere Anwältin. Mittlerweile ist sie mit Eadulf verheiratet, über den ich bei einer früheren Montagsfrage, in der es um Nebenfiguren ging, schon etwas geschrieben habe. Fidelma ist im ganzen Land, und über die Grenzen hinaus, bekannt für ihre hohe Auflösungsquote und Logik.

Die Themen sind vielseitig: keltische Kultur, christliche Religion mit ihren Unterschieden in der irischen und römischen Kirche, Politik und Ländergrenzen, dazu übliche Streitereien aufgrund Missgunst, Neid und Eifersucht. Und dies alles verpackt in spannenden Kriminalromanen - was will man mehr? 
Ich liebe die Serie! 

Und sonst so:
Eine turbulente Woche liegt hinter mir - einerseits hatte ich ein Lazarett zuhause, die ganze Familie war krank. Andererseits unternahm ich einen ungeplanten Ausflug über die Grenze, der mir aufgrund einer anderen Streckenführung wegen einem Erdrutsch einen grossen Umweg samt mehreren Umsteigeaktionen einbrachte. 
Auf dem Heimweg besuchte ich an einem der Umsteigeorte ganz spontan meine Tante, die ich seit der Beerdigung meines Vaters vor fast genau 10 Jahren nicht mehr sah. Da ich eigentlich nie in der Ecke der Schweiz anzutreffen bin, dachte ich, ich ruf sie jetzt einfach an. Ich hatte Glück und sie war zuhause. Die Zeit verging viel zu schnell und nach drei Stunden machte ich mich auf den Heimweg. Meine Tante und mein Onkel freuten sich über den überfallartigen Besuch ("Seid ihr daheim? Ich wäre in 30 Minuten bei euch!) und ich war froh, dass ich sie besuchte hatte; und arrangierte mich mit meinem anfänglichen Ärger über den erdrutschbedingten Umweg und allen anderen ungeplanten Situationen in dieser Woche. 
Ich glaube, im Nachhinein hätte ich mich sehr geärgert wenn ich meine spontane Idee nicht umgesetzt hätte. Man sollte viel öfters spontan sein :-) Die Spontanität kommt im alltäglichen Sollen-Müssen-Machen leider oft viel zu kurz!

Mein blogbetreffendes "Sollen-Müssen-Machen" hätte sich letzte Woche ums Fertigstellen von (teilweise schon länger) angefangenen Rezensionen gedreht, ausserdem der Bericht zur Lesung und ums Lesen von Rezensionsexemplaren einiger neuer Bücher, die diese Woche erscheinen. Das dauert nun halt ein wenig länger. 

Gelesen habe ich zwar, aber ein "privates" Buch und entdeckte, dass es sich dabei um einen Zwischenteil von zwei Weihnachtsromanen von Mary Kay Andrews handelt. Ich hatte von der Autorin noch ein anderes eBook hier, welches schlussendlich die Vorgeschichte zum ersten Weihnachtsroman ist, quasi der Auftakt zur vierteiligen Serie.  
Die Autorin hat zuerst die beiden jetzt gelesenen Romane geschrieben und die Weihnachtsromane danach. Im deutschsprachigen Raum erschienen die Bücher aber gerade in umgekehrter Reihenfolge. Ich habe mich deshalb zu einem Re-Read der Weihnachtsromane entschlossen, da man die Bücher doch anders liest, wenn man die Vorgeschichten samt neuer Details kennt. Die beiden "neuen" Romane werde ich in den nächsten Wochen noch besprechen und mit der korrekten Reihenfolge der Serie beschriften. 

Weihnachtsromane im Februar - da es gestern an einigen Orten schneite, passen sie immerhin zum Wetter. 
Euch allen eine gute Woche!