Dienstag, 31. Januar 2017

Lesebiografie Januar 2017

Mein Januar fällt lesetechnisch mager aus. Ist wohl meine Version vom Januarloch 😀

- Die geheime Botschaft (Benni Harper 2) von Earlene Fowler 
- Meine wundervolle Buchhandlung von Petra Hartlieb 
- Canterbury Blues: Ein Krimi aus Kent (3) von Gitta Edelmann  
- Gefährliche Empfehlungen von Tom Hillenbrand 
- Auf Liebe gebaut von Mary Kay Andrews  

Montag, 30. Januar 2017

Montagsfrage 30.01.2017


Hast du bestimmte Bücher aus deiner Kindheit, die schöne Erinnerungen hervorrufen? 

Auf jeden Fall! 

Ich bin mit den Büchern der Serie "Geheimnis um..." von Enyd Blyton aufgewachsen, und ich bin sicher, die sind schuld, dass ich heute noch am liebsten Rätselkrimis, heute neudeutsch Cosy Crime genannt, lese. 
Dann wuchs ich natürlich wie fast alle Schweizer Kinder mit den Schweizerdeutschen Guät-Nacht-Gschichtli von Sylvia Sempert auf. 


Im selben Verlag erschien Ende der 70er ein Vorlesebuch mit Erzählungen diverser Autoren. Eine der Geschichten spielte irgendwo in Russland, es ging um einen Jungen, der zu Stein verwandelt wurde und somit nicht mehr fühlen und auch nicht mehr weinen konnte. Den Namen der Geschichte hab ich leider vergessen, doch sie beeindruckte mich extrem. Meine Mutter hat lange Jahre fast alle meiner Kinderbücher aufbewahrt, doch genau dieses Buch verschwand. Schade, ich hätte die Geschichten gerne wieder gelesen, um nachzulesen wie die Geschichte wirklich wahr und ob sie mich immer noch so berührt wie damals. 
Später folgten die Fünf Freunde, Hanni und Nanni, dann TKKG und Die Drei ???, in der Oberstufe die "Asterix"-Serie, doch die meisten Erinnerungen habe ich tatsächlich wenn ich an Dicki und Purzel aus "Geheimnis um..." denke. 

Viele werden heute wahrscheinlich Astrid Lindgren und ihre Bücher nennen. Zu meiner Kindheit sahen wir aber nur die Verfilmungen von ihren Büchern (die Bücher lasen wir komischerweise alle erst in der Teeniezeit): Pippi Langstrumpf natürlich, aber besonders Michel aus Lönneberga gehört zu meinen Kindheits-TV-Sendungen, die mir in Erinnerung sind. Unvergesslich auch "Das Spiilhuus" mit Franz Hohler und "ich sägä nüt"- René.
Aufs Ohr gedrückt, sprich als Hörspiel, waren die Kasperli-Kassetten mit Jörg Schneider als Kasperli und auch die Räuber Hotzenplotz-Kassetten der absolute Hit, Potz Pulverdampf und Pischtolä-Rauch! 

Welche Bücher, Hörspiele oder Sendungen verbindet ihr mit eurer Kindheit? 


Und sonst so:
Heute Abend findet die Lesung mit der Autorin Minna Lindgren im Kaufleuten in Zürich statt. Ich bin gespannt, was sie so zu erzählen hat. Ihre Romane, die im Altersheimmilieu spielen, sind recht speziell und ich hätte da noch die eine oder andere Frage dazu. Die Links zu den Rezensionen zu ihren beiden Büchern findet ihr rechts  in der Seitenliste, ebenso die Rezension zum fünften Teil der Xavier-Kieffer-Krimiserie von Tom Hillenbrand. 

Literarisch unterwegs bin ich gerade in Amerika und bald wieder in Frankreich: In Mary Kay Andrews "Auf Liebe gebaut" begleite ich BeBe beim Renovieren eines Motels. Der Anfang ist saudoof, weswegen ich eine Pause eingelegt habe, aber gestern unterwegs weitergelesen habe. Es wird langsam besser. 

Danach werde ich "Bitterer Calvados", der dritte Band der Kommissar-Leblanc-Serie von Catherine Simon, beginnen. 

Euch allen eine gute Woche - der Frühling naht! Es wird immerhin wärmer, wenn auch noch nicht Frühling ;-) 


Sonntag, 29. Januar 2017

Whisky für drei alte Damen oder wer geht denn hier am Stock? von Minna Lindgren (Drei alte Damen 2)

Klappentext:
Ein Buch über beste Freundinnen, die trotz ihres hohen Alters weder ihren Humor noch ihren Sinn für das, was im Leben zählt, verlieren und einfach nur wollen, dass man sie so leben lässt, wie sie das gerne möchten. Die aufgeweckten, sehr agilen Witwen Siiri, Irma und Anna-Liisa sind Nachbarinnen in der Seniorenresidenz »Abendhain«. Als das Haus renoviert wird und man die Bewohner mit Krach, abgestelltem Wasser und einer kalten Küche malträtiert, beschließen sie, übergangsweise eine WG zu gründen. Mit dem »Botschafter«, Anna-Liisas Ehemann, und einer weiteren Bewohnerin ziehen sie zusammen. Aber das WG-Leben hat so seine Tücken, und manche Marotten können zu großen Problemen führen. Vor allem, wenn erst nach und nach klar wird, wofür die Wohnung vorher genutzt wurde und wer dort alles verkehrte.


Im zweiten Teil der "Drei alte Damen"-Serie von der finnischen Autorin Minna Lindgren werden wir Leser in das Chaos während dem Umbau im Altersheim Abendhain hineingezogen.

Die Bewohner sollen selbst schauen, ob sie während des Umbaus anderswo eine Unterkunft finden oder sich sonstwie zurecht finden. Sie sind ganz auf sich selbst gestellt ohne Hilfe oder Alternativunterkunft, die von der Heimleitung organisiert wurde, so wie man es eigentlich erwartet. Sämtliche Entscheidungen werden getroffen ohne die Alten miteinzubeziehen. Auch allfällige Verwandte lassen die Betagten alleine und geben höchstens mal kurz Bescheid, wenn zu viel Leistungen auf dem Konto abgerechnet werden. Doch sich mit den Senioren hinsetzen und mit ihnen besprechen was vor sich geht oder sich mal die Heimleitung vorzuknöpfen? Fehlanzeige!

Als bei den Bauarbeiten ein grosses Loch in die Badzimmerwand zwischen Siiri und Irmas Wohnung geschlagen wird und sie durch das Badezimmer in die jeweils andere Wohnung spazieren können, wird es ihnen definitiv zu bunt. Der Botschafter organisiert ihnen allen eine Wohnung und bald ziehen sie um - eine Senioren-WG entsteht! Das Interieur finden sie zwar schon etwas speziell, und auch, dass nicht nur haufenweise Pflegerinnen für Anna-Liisa, die gerade einen Spitalaufenthalt hinter sich hat, sondern auch andere komische unbekannte Leute plötzlich mitten in der Wohnung stehen. Um genau nachzuforschen weswegen das so ist, haben sie keine Lust und nehmen es einfach so hin. 

Das "einfach so Hinnehmen" fand ich unglaubwürdig. Ebenso die abwesenden Angehörigen, die nicht nachhaken, wenn nachweislich falsch abgerechnet wird oder sich für ihre Verwandten einsetzen, wenn es schon nicht von Seiten der Heimleitung getan wird. Vor allem, da das Abendhain schon einmal in den Schlagzeilen war (siehe Band 1). Natürlich wird hier alles extrem überspitzt und satirisch dargestellt, auch wenn das eine oder andere mit Sicherheit im realen Leben vorkommt. Wie zum Beispiel die Pflegekräfte, die entweder völlig lahm oder wie ein Feldweibel ohne irgendwelche Empathie ihre Patienten im 7-Minuten-Takt pflegen. 

Trotzdem haben mir Angehörige gefehlt, die sich nur ein Mü mehr für ihre ungerecht behandelten Verwandten interessieren.

Thematisiert im zweiten Band wird der Umgang, oder anders gesagt, die Mühe der älteren Generation mit der modernen Technik. Abrechnungen werden nur noch per Mail zugeschickt, Bankgeschäfte immer komplizierter, da Abhebungen nicht mehr in allen Bankfilialen möglich sind (ausserdem müsste man sich auch noch an den Code der Bankkarte erinnern können), Billette lösen für die Strassenbahn - keine einfache Sache. Dem gegenüber stellt die Autorin Irma, die sich ein iPad kauft und es fast problemlos bedienen kann. 

Ein weiteres zentrales Thema ist Sterbehilfe, die in Finnland verboten ist. Margrit ist aktuell betroffen und möchte von allen möglichen Leuten deren Meinungen hören. 

Lustig zu lesen sind die Szenen aus dem WG-Leben, die sich kaum unterscheiden zum WG-Leben Anfang 20 - es sind ja doch immer die gleichen Leute die alles stehen lassen und die anderen, die alles aufräumen. Alle Leser, die selbst mal in einer WG wohnten, dürfte einiges sehr bekannt vorkommen.

Siiri hat den WG-Kochjob übernommen und fühlt sich oft ausgenutzt, da sich alle anderen einfach nur bedienen lassen. Dafür hat sie sich in der Markthalle mit den Afrikanern Muhi und Mettaka angefreundet und tauscht mit ihnen Kochrezepte aus. Siiri ist die Einzige in der Serie, die sich mit jüngeren Leuten einlässt. Im ersten Band war es Mika, nun Muhi und Mettaka. Mit den beiden diskutiert sie nicht nur Rezepte, sondern auch kulturelle Unterschiede und das Leben als Flüchtling in einem fremden Land. 

Auch in Band 2 gefallen mir die Tramfahrten mit Siiri durch Helsinki am besten. Laut ihr gibt es nur drei interessante Bauwerke in der Stadt, was mir das Gefühl vermittelt, dass Helsinki keine Reise wert ist. 

Obwohl das Ende von "Whisky für drei alte Damen" dem des ersten Bandes ähnelt - vieles wird nicht konkret abgeschlossen, sondern mehr nur vermutet, dass es so und nicht anders ist - liest es sich einfacher als "Rotwein für drei alte Damen". 

Fazit: Auch im zweiten Band erwartet den Leser höchst ironische Gesellschaftskritik auf den Punkt gebracht. 
3.5 Punkte.


Reihenfolge:
Band 2: Whisky für drei alte Damen oder Wer geht denn hier am Stock?

Ein Bericht über die Lesung der Autorin vom 30. Januar 2017 im Kaufleuten Zürich findet ihr hier

Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch? von Minna Lindgren (Drei alte Damen 1)

Klappentext:
Die aufgeweckten, sehr agilen Witwen Siiri, Irma und Anna-Liisa sind Nachbarinnen in der Seniorenresidenz »Abendhain«. Die rüstigen Damen, alle Mitte neunzig, verbringen den Tag mit Kartenspielen und zu viel Rotwein. Um keine Osterhäschen basteln zu müssen, lassen sie sich gerne von der Straßenbahn kreuz und quer durch Helsinki fahren. Die fröhliche Routine endet mit einem Todesfall, doch hat es nicht etwa einen der greisen Mitbewohner dahingerafft, sondern Tero, den jungen Koch. Mit diesem Unglück beginnt eine ganze Reihe zwielichtiger Vorfälle, die das Leben der drei Freundinnen kräftig durchschütteln und alles, was als sicher galt, über den Haufen werfen. Welches böse Spiel treibt die Oberschwester, und hat die Heimleiterin tatsächlich keine Ahnung, was in »Abendhain« vor sich geht?


Kennt ihr das: ihr solltet dringend etwas erledigen, aber ihr drückt euch davor? Macht lauter andere unwichtige Sachen, nur um nicht an dem zu arbeiten, das gerade dran wär?

So ging es mir mit den beiden Rezensionen zu Minna Lindgrens "Drei-alte-Damen"-Serie. Die Covers und Inhaltsangaben haben mich neugierig gemacht und ich erwartete, dass die drei alte Damen im Miss Marple-Stil ermitteln. 

Doch was ich da las, hat nichts viel mit einem Krimi zu tun. Vielmehr handelt die Serie vom Leben in einem finnischen Altersheim namens Abendhain. 

Protagonistin ist Siiri, die am liebsten mit dem Tram quer durch Helsinki fährt, um dem langweiligen Alltag im Altersheim zu entkommen.

Siiri ist befreundet mit Irma, die auch im Alter nicht auf ihren Schmuck verzichtet und der Deutschlehrerin Anna Liisa. Oft verbringen die drei Seniorinnen ihre Zeit jassend im Aufenthaltsraum, zusammen mit Onni, kurz "Botschafter" genannt und anderen Bewohnern. 

Zusammen besuchen sie auch immer wieder Beerdigungen - meistens solche anderer Bewohner des Altersheims, doch am Anfang dieses Romans jene des Koches Tero. Sein Tod und die gleichzeitige Entlassung eines Angestellten sorgt kurz für eine brodelnde Gerüchteküche im Abenhain. Kurz darauf haben die einen die Geschichte bereits wieder vergessen oder werden, wie unsere drei Damen, von diversen Geschehnissen gestört. Ein reklamierender Bewohner wird auf die Demenzstation verlegt und auch Irma wird plötzlich mit Medikamenten ruhig gestellt. Den Gründen dafür will Siiri auf die Spur kommen, zusammen mit Taxifahrer Mika.

Wer Mika wirklich ist, bleibt bis zum Ende unklar. Die Auflösung all der Zwischenfälle wird zwar aufgedeckt, doch passiert dies nicht wie erwartet mit einem finalen Paukenschlag, sondern eher nebenbei und total unaufgeregt. 

Der Abschluss kommt nach all den eintönigen Alltagsbeschreibungen sehr speziell rüber und lässt mich unbefriedigt zurück. Wäre ich nicht zur Lesung der Autorin eingeladen, ich hätte den ersten Band nicht zu Ende gelesen. Es braucht viel Geduld und Ausdauer für diese Lektüre! 

Aber trotz aller Langatmigkeit faszinierte mich die Thematik dennoch. Man muss sich als Leser eingewöhnen und lebt dann praktisch mit den Protagonisten mit, alles geht mit 94 Jahren halt langsamer als wenn man erst 30 oder 50 Jahre "jung" ist. Vieles wirkt auf den Leser verwirrend, da einiges unbeantwortet stehen bleibt - halt genauso wie die betagten Damen sich auf einmal einem anderen Thema zuwenden und das vorherige total vergessen. 

Das Buch macht sehr nachdenklich und erschreckt auch, wenn man von den Auswirkungen liest, die der Umgang mit den Senioren vom Pflegepersonal mit sich bringt. Kostensparen in der Altersarbeit und zu wenig Zeit für die Pflege ist anscheinend weltweit ein Thema; und Ruhigstellung durch Medikamente leider nur zu wahr, wie auch aktuell immer wieder in den Medien berichtet wird.

Fazit: Ein langatmiger, aber dennoch interessanter, humorvoller und ironischer Roman im Altersheim-Milieu. 
3.5 Punkte.

Reihenfolge:
Band 1: Rotwein für drei alte Damen oder Warum starb der junge Koch? 
Band 3: Sherry für drei alte Damen oder Wer macht das Licht aus? 

Ein Bericht über die Lesung der Autorin vom 30. Januar 2017 im Kaufleuten Zürich findet ihr hier

Mittwoch, 25. Januar 2017

Krimi: Gefährliche Empfehlungen von Tom Hillenbrand (Xavier Kieffer 5)

Klappentext:
Frankreichs legendärer Gastroführer »Guide Gabin« lädt zu einem rauschenden Fest in seinem neuen Firmenmuseum in Paris, und der Luxemburger Koch Xavier Kieffer ist mittendrin. Während der Feier verschwindet eines der Exponate – die extrem seltene Ausgabe des »Guide Bleu« von 1939, von der nur wenige Exemplare existieren. Kieffer beginnt, Nachforschungen anzustellen. Bald erfährt er, dass wegen der Sternebibel bereits mehrere Menschen sterben mussten. Aber was ist so gefährlich an einem über siebzig Jahre alten Restaurantführer? Was ist das Geheimnis des blauen Buchs?



Anders als ich bei den ersten vier Teilen stehen in "Gefährliche Empfehlungen" nicht Lebensmittel, sondern ein Gastroführer im Mittelpunkt. Zunächst dachte ich, wir Leser würden in die gastronomische Sternevergabe eingeführt, doch nein, schlussendlich ging es um etwas ganz anderes. 

Xavier macht sich auf Geheiss von fast oberster Stelle auf die Suche nach dem auf der Eröffnungsgala des Maison Gabin gestohlenen Guide Bleu. Er pendelt dabei unzählige Male zwischen Frankreich, Luxemburg und Deutschland hin und her. Sein Restaurant ist anscheinend in guten Händen, wenn er einfach kommen und gehen kann wie er will. Für mich wirkt das nicht ganz stimmig, besonders als Xavier nach einem Vorfall einfach verschwindet, anstatt sich um seine Angestellten zu kümmern. 

Wie in dieser Szene wurden auch an anderen Stellen des Buches einige aktuelle Themen aufgegriffen, aber leider nach dem Motto: "Kann in ein paar Sätzen abgehakt werden". Zuviel Effekthascherei meiner Meinung nach. 

Einzig bei den Szenen um Estebans Neueröffnung wurden die gastronomischen Neuheiten länger in Szene gesetzt - und auf die Schippe genommen.  

Oft las ich weitschweifige Ausführungen über Xaviers Spaziergänge, Erkundigungen etc. Jedesmal dachte ich "Achtung, jetzt passiert etwas". Doch nein, die Ausführungen zogen sich dahin. Bis dann tatsächlich mal etwas passierte, wirkte es mir viel zu konstruiert. 

Die mitzuverfolgende Geschichte des Guide Gabin fand ich interessant und die Spannung um das Geheimnis des 39er-Guide hält sehr lange an, doch das Rätsels Lösung enttäuschte mich. Es sind einige unglaubwürdige Szenen enthalten, mitten im Buch und vor allem am Ende. Dabei las sich der Krimi im ersten Drittel noch sehr flüssig und spannend. 

Liebhaber der französischen Fleischküche kommen aber voll auf ihre Kosten. Wie immer speist Xavier während seinen Ermittlungen üppig und ausgiebig in vielen verschiedenen Küchen. 

Meiner Meinung nach kann der fünfte Teil leider nicht mit dem sehr interessanten und auch spannend geschriebenen vierten Teil ("Tödliche Oliven") mithalten. 

Fazit: Leser der ersten vier Teile werden verwundert sein: statt Lebensmittelskandale trumpft Hillenbrand mit einer Agentengeschichte auf - leider mit enttäuschendem Ende.  
3.5 Punkte

Vielen Dank an den KiWi-Verlag!

Reihenfolge:
Band 1: Teufelsfrucht
Band 2: Rotes Gold
Band 3: Letzte Ernte
Band 7: Goldenes Gift 

Montag, 23. Januar 2017

Montagsfrage 23.01.2017


Bloggst du eher spontan oder planst du lieber was du wann veröffentlichst?

Beides 😃 Ich plane jeweils Anfang Monat ein wenig, was wann erscheint, behalte mir aber vor, diesen Plan über den Kopf zu werfen, wenn irgendwas dazwischen kommt - was im Alltagsleben mit Kindern leider viel zu oft vorkommt. 
Oder es ist Januar, der, wie ich festgestellt habe, so gar nicht mein Bloggermonat ist. Komischerweise habe ich im Januar selten wirklich Zeit oder Lust um mich um meinen Blog zu kümmern. 

Auf meinem Plan trage ich das Geplante ein, hake es ab, wenn ich veröffentlicht habe oder streiche durch, wenn etwas nicht in der geplanten Woche online gehen kann oder markiere mit einem Pfeil, wenn ich schlussendlich zwei Beiträge tausche. 

Als Hilfsmittel dienen mir diverse Post-it's: weisse, auf denen ich gelesene oder zum Lesen geplante Buchtitel aufschreibe und farbige, auf die ich die Titel schreibe und zum Planen erst mal aufklebe und gegebenenfalls an einem anderen Tag aufklebe. Auf dem Foto seht ihr den Februar, der noch sehr jungfräulich aussieht, hier sind schon mal die Montagsfragen und Neuerscheinungen notiert und die Schulferien markiert. 

Ich blogge ganz nach dem Motto: Pläne sind da um sie zu ändern 😃


Und sonst so:
Das neue Jahr ist bereits drei Wochen alt und ich seit gestern ein Jährchen älter. 🎂
Literarisch ist Xavier Kieffer durch und ich bin erneut in Helsinki, beim zweiten Teil der Altersheim-Krimiromane, danach gehts zu Benni Harper nach Amerika. 
Euch allen eine gute Woche!

Montag, 16. Januar 2017

Montagsfrage 16.01.2017


Fühlst du dich hin und wieder von deinem SuB gestresst oder gefällt es dir, immer viel Auswahl da zu haben?

Ich fühle mich eher von solch SuB-Fragen gestresst 😉 denn es ist doch jeder verschieben: dem einen reichen zehn Bücher auf dem SuB, der andere wird erst glücklich wenn die Zahl im dreistelligen Bereich liegt. 

Da man heutzutage ja recht schnell an Nachschub kommt (eBooks per Onlinebestellung sogar mitten in der Nacht und Prints kann man notfalls auch Sonntags im Bahnhofskiosk kaufen), ist es auch nie ein Problem seinen SuB aufzustocken, sollte man sich mit der Höhe des eigenen SuB unglücklich fühlen.
Ich selbst kümmere mich kurz vor Reisen um meinen SuB - da ich im Urlaub nicht gross online bin, um mir eBook-Nachschub zu sichern, stocke ich vorher ein wenig auf, falls die Bücheranzahl bedrohlich tief sein sollte. 

Die "Höhe" des SuB hingegen ist mir egal. Momentan ist er für meine Gewohnheit eher hoch mit ca. 40 Büchern - ich nutzte im Dezember einige Preisaktionen, dafür verkleinerte sich meine Wunschliste extrem. Ich wünschte mir dann einfach viel mehr Zeit zum Lesen, aber stressen, ne, wieso auch? Gelesen werden die Bücher ja eh irgendwann!


Und sonst so:
Literarisch befinde ich mich gerade in Helsinki in einem Altersheim und begleite drei ältere Damen bei ihrem Alltag. Der Koch ist verstorben, einige Bewohner wurden urplötzlich in die Demenzabteilung überwiesen und Mitarbeitern wurde gekündigt. Irgendwas ist faul im Abendhain. Vor allem Siiri möchte herausfinden, was da vor sich geht - doch das Tempo ist extrem dem Alter der Protagonisten angepasst. 
So komme ich mit dem Lesen gefühlt auch nicht vorwärts und lese nun schon die ganze Woche am Buch und bin doch erst in der Hälfte. Und für einmal heisst es nicht, dass das Buch schlecht ist, weil ich nicht "vürschi" komme. Ich habe mir vorgenommen, das Buch heute auszulesen, komme was wolle! 

Dann kann ich nämlich gleich weiter nach Paris, wo ein grosses Festdinner des Gastroführers "Guide Gabin" stattfindet, an dem Xavier Kieffer eingeladen ist. Der neue Firmensitz hat beeindruckende Räumlichkeiten, sogar eine Galerie auf der eine Bibliothek eingerichtet wurde - die Szenen in Paris beginnen spannend und auf jeden Fall temporeicher als der Fall in Helsinki, wie ich am Samstag unterwegs schon anlesen konnte. 

Die Autorin der alten Damen, Minna Lindgren, kommt in zwei Wochen übrigens für eine Lesung nach Zürich, ins Kaufleuten. Bis dahin habe ich sicherlich auch den zweiten Band gelesen :-)

Montag, 9. Januar 2017

Rückblick 2016 - Ausblick 2017 Respekt

Lange überlegte ich, ob ich wirklich einen Rückblick aufs 2016 schreiben soll. Doch ich habe im vergangenen Jahr im Zusammenhang mit meinem Blog soviel erlebt, dass ich doch einige Zeilen dazu schreiben möchte und damit meinen Ausblick ins 2017 erklären kann. 

2016 besuchte ich zum ersten Mal die Buchmessen in Leipzig und in Frankfurt. Beides waren schöne Erfahrungen. Leipzig ist natürlich auch von der Stadt und der Historie wegen eine Reise wert und auch die Messe lohnt sich sehr. Frankfurt war mir zu hektisch, aber dafür musste ich nicht alleine wohnen und hatte eine liebe Zimmerpartnerin 😀 Auf den Messen lernte ich auch andere Buchblogger kennen; mit einigen davon konnte ich wunderbare Gespräche führen, mit anderen entstanden sogar Freundschaften über Landesgrenzen hinaus.

2016 hatte ich durch die Buchmesse in Leipzig zum ersten Mal Kontakt zu Verlagen und habe jede Menge netter Verlagsmenschen kennen gelernt. 

Es gibt aber leider auch weniger nette Pressemenschen bei den Verlagen: Mitte November hatte ich einem deutschen Kinderbuchverlag eine Frage betreffend einem Buch gemailt - nachdem ich zwei Wochen zuvor dieselbe Frage auf deren Facebookseite stellte und keine Antwort erhielt. Ende November kam ein arrogantes Schreiben zurück, man hätte keine Interesse an einer Zusammenarbeit und ich bekäme auch kein Reziexemplar. Beim Lesen des Mails hatte ich soooooo grosse Augen, erstens habe ich weder nach einem Reziexemplar gefragt, noch nach einer Zusammenarbeit, sondern lediglich eine explizite Frage zu einem Buch bzw. der eBook-Ausgabe gestellt. Das Mail war wohl eine Standardantwort für Bloggeranfragen, Copy Paste lässt grüssen. Da sieht man mal wie gut Mails gelesen werden... Auf mein zweites Mail zur Richtigstellung, dass ich ja nur meine Frage beantwortet haben möchte, kam keine Antwort mehr zurück. Keine Antwort ist auch eine Antwort. 

Fazit: Ich werde zukünftig keine Bücher dieses Verlages mehr für meine Tochter und Kindergeburtstage etc. kaufen und auch keine mehr weiter empfehlen, weder auf meinem Blog, auf meiner FB-Seite noch persönlich an andere Eltern, die mich oft nach Kinderbüchertipps fragen. Wenn dieser Verlagsmensch meint, er müsse Blogger nicht respektieren und deren Mails nicht richtig lesen, dann hat der Verlag auch meine unentgeltliche Unterstützung in Form von Mund-zu-Mund-Werbung nicht verdient. 

Zum Glück hatte ich bis auf dieses Beispiel nur netten und kollegialen Umgang mit anderen Büchermenschen. Gerade auch kleinere Verlage signalisieren, dass sie die Arbeit mit Bloggern sehr schätzen. 

Seit der Frühlingsmesse und den Kontakt zu den Verlagen greife ich ab und an auf Rezensionsexemplare zurück - in den ersten drei Jahren meines Bloggerdaseins kam ich gar nicht auf die Idee, bzw. hätte ich mich gar nicht getraut danach zu fragen. 

In Leipzig hörte ich zum ersten Mal die ganzen Buchblogger-Diskussionen nach "Monetarisierung und Professionalität", in Frankfurt gab es ebenfalls ein Paneel dazu. Aber ehrlich: vielleicht dienen Blogs von Literaturstudenten ihnen als Referenz bei der Arbeitsuche, aber sich seinen Unterhalt davon verdienen wird bei 99% aller Buchblogger eine Utopie bleiben. Viele Blogger, die wie ich genug von diesen Diskussionen haben, freuen sich wenn sie einfach nur mit Respekt behandelt werden. Wir bloggen aus Liebe zu den Büchern und als Hobby und machen dadurch zugleich unentgeltlich Werbung für Bücher, Autoren und Verlage. 

Das einzige, was die meisten von uns erwarten, ist schlicht und einfach Respekt. 

Respekt von Seiten der Feuilletonjournalisten, von denen jährlich ein- bis zweimal einzelne ihrer Gattung über Buchblogger schimpfen.

Respekt von Seiten der Verlage für die vielen Rezensionen, die wir jährlich nicht nur auf unseren Blogs sondern zusätzlich auf vielen verschiedenen Seiten veröffentlichen und dem damit verbundenen (unentgeltlichen) Zeitaufwand. 

Respekt hätte ich auch gerne, wenn man für Reziexemplare angefragt wird, und man ausdrücklich für ein eBook zusagt und dann das Printbuch erhält. Gerade eben wieder eins aus dem Briefkasten gefischt.

Respekt erwarte ich aber auch untereinander. Schneeflocken oder Käfer als Cursor stören mich beim Lesen eines Beitrags, aber wenn das anderen Blogger gefällt - wieso nicht? Sie werden genug Leser haben, denen dies gefällt, wieso also darüber schimpfen? Oder die Nase rümpfen über Leser oder Blogger, die ganz andere Genres lesen als man selbst? Muss das sein? Nicht alle Geschmäcker sind gleich und das ist gut so, und das nicht nur auf Bücher bezogen. Es gibt da draussen genug Bücher für uns alle und wenn man ein Genre nicht mag und nicht liest, kann man das ja einfach so stehen lassen und muss nicht rumposaunen, wie "seicht" alles andere ist, was man selbst nicht liest. Man muss nicht alles immer kommentieren.😷 Und übrigens muss man auch nicht bei allen Montagsfragen bei allen Blogs denselben Copy Paste-Kommentar hinterlassen. Weniger ist mehr. Dafür lieber mal auf den Text des anderen eingehen. Auch das verstehe ich unter Respekt. 

Und jetzt wären wir beim Motto für 2017: Weniger ist mehr. 
2016 habe ich 169 Beiträge veröffentlicht. Durchschnittlich konntet ihr also jeden zweiten Tag einen Post lesen auf meinem Blog, darunter ca. 100 Rezensionen. Da ich nicht zu denen gehöre, die eine Rezi in einer halben oder ganzen Stunde geschrieben habe, war mein Bloggerjahr sehr zeitintensiv. 

Nach Leipzig habe ich einen Twitteraccount eröffnet und ihn eigentlich erst während Frankfurt (an den wenigen Free-WLAN-Zonen - mit unseren Schweizer Roaming-Preisen hätte ich mir Internet sonst nicht leisten können) und ein paar Wochen später bei den "Zürich liest"-Veranstaltungen genutzt. Die Reichweite ist enorm. Aber ich werde einfach nicht so richtig warm mit diesen schnellen Social Media-Dingern. Ich geniesse auch einfach gerne eine Veranstaltung ohne mein Handy zu zücken und posten zu "müssen". Oder in Ruhe ein Buch zu lesen, ohne dies gleich auf Social Media zu kommunizieren. Manchmal passt das Social Media-Dings, manchmal nicht. Weniger ist mehr. 

Deshalb werde ich mir dieses Jahr mehr Zeit nehmen für anderes (einige meiner Hobbys habe ich dieses Jahr ein wenig vernachlässigt, da extrem viel Zeit für den Blog anfiel), mehr Blogpausen machen (während den Schulferien zusätzlich zum Kinderunterhaltungsprogramm und allem anderen noch Bloggen ist ganz schön viel), weniger Rezensionsexemplare annehmen (dafür meinen SuB verringern) und auch nicht jedes Buch rezensieren, das ich ungefragt oder falsch zugeschickt bekomme (was ich letztes Jahr netterweise noch gemacht habe) und ich werde auch nicht mehr über jeden Band einer Bücherserie schreiben. Wenns passt, dann passt; sonst halt nicht. Bloggen macht Spass, aber Bloggen ist nicht das ganze Leben.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gutes, respektvolles 2017, in dem genug Zeit zum Geniessen bleibt! 

Diese Woche werde ich ruhig angehen, vielleicht reicht es für die eine oder andere Rezi. Ansonsten nächste Woche 😄  Carpe diem!

Montagsfrage 09.01.2017


Hast du dir schon mal vorgenommen (und es geschafft) länger kein Buch zu kaufen? 

Ja, ich schaffe es immer wieder über längere Zeit keine neuen Bücher zu kaufen. Denn bis auf wenige Ausnahmen kaufe ich meistens einige eBooks zusammen. Danach warte ich wieder ein paar Wochen oder Monate und kaufe mir einige Bücher von meiner Wunschliste, auf der vor allem Neuerscheinungen drauf stehen. Bis ich sie dann kaufe, sind sie jedoch oft nicht mehr nigelnagelneu im Handel.
Der Dezember war so ein Monat, in dem ich mir viele Bücher gekauft habe; der nächste Einkauf wird wohl im Februar oder März sein. Die Gefahr, dass mir der Lesestoff vorher ausgeht wird nicht bestehen... 😀


Und sonst so:
Meine Weihnachtspause ist vorbei und ich habe die Blog- und Mail-freie Zeit richtig genossen. Das neue Blog-Jahr werde ich ruhig angehen. Mehr dazu in meinem "Rückblick 2016 - Ausblick 2017"-Beitrag, den ich heute vor dem Mittag online stellte.

Ich wünsche euch einen guten Start in die neue Woche!