Dienstag, 25. November 2014

Winterapfelgarten versus Sommer in grasgrün

Als ich angefragt wurde, "Sommer in grasgrün" von Annell Ritter zu lesen und rezensieren, sagte ich sofort zu, denn die Beschreibung erinnerte mich sehr an den "Winterapfelgarten" von Brigitte Janson. Es interessierte mich, was Annell Ritter (hinter dem Pseudonym stecken zwei Autorinnen) aus demselben Thema macht. 

Und tatsächlich könnte man meinen, dass die Autorinnen zusammen auf einem Seminar waren, in dem die Hausaufgabe lautet: "schreibt einen Roman mit einer Jahreszeit im Titel und folgendem Eckpfeilern": 

Im Rampenlicht steht eine bisher erfolgreiche, aber auf dem Teppich gebliebene Frau aus Grossstadt samt High Society-Luxus-Weibchen-Freundin, der Highheels wichtiger sind als dem Umfeld angepasste Schuhe. Die eher geerdete Frau erbt verlotterten Bauernhof auf dem Land und macht sich ans Renovieren. 

Dazwischen treffen die Grossstadtmenschen auf urchige Dorfmenschen, was einige Turbulenzen mit sich bringt. Die Dorffrauen wehren sich gegen die femininen neuen Flirteingänge aus der Stadt. 

Bösewichte treten auch auf, die das eigene Grundstück kaufen oder das Nachbargrundstück verunstalten wollen. Beides passt nicht in die Vorhaben der Protagonistinnen, die jeweils einen Erholungsort aus ihren neuen Höfen planen. Zufällig sind Geld  und allfällige Bewilligungen nie ein Problem. 

Wer soll nun welches Buch lesen? Am besten liest man beide, damit jeder selbst die Gemeinsamkeiten feststellen kann.

"Sommer in grasgrün" gibt es nur als Ebook (2,99 Euro), damit kann es auch nur von Tablet- und Reader-Besitzern gelesen werden oder umständlicher mit der Kindle-App auf dem Computer. "Winterapfelgarten" gibt es als Printbuch und als Ebook (8,99 Euro) und kann also von allen gelesen werden. 


Während in "Sommer in grasgrün" alles eher oberflächlich ist (was per se nicht heisst, dass es schlecht ist. Manchmal braucht man genau so einen oberflächlichen "nur" witzigen Roman) und sehr vieles extrem überspitzt gezeichnet und auf der Humorschiene abläuft, ist der "Winterapfelgarten" eine Spur nachdenklicher. 

Da im Leben der Protagonisten nicht alles heile Welt war, hat das Buch automatisch etwas mehr Substanz, doch am Schluss merkt man davon nichts mehr, das Finale ist genauso wie bei "Sommer in grasgrün": alle verliebt und happy und zu schnell fertig. 

Beide Bücher sind leichte Lektüre, ideal für eine Zugfahrt oder die Wartezeit bei allfälligen deuschen Bahnstreiks zu überbrücken. Wer es witzig und günstig mag, liest "Sommer in Grasgrün", wer minim mehr Inhalt mag, liest "Winterapfelgarten". 








3 Kommentare:

  1. Den Vergleich finde ich gut! Bei Winterapfelgarten habe ich mir die Leseprobe durchgelesen und fand die eigentlich recht gut - bleibt also im Hinterkopf als Zwischendurchlektüre!

    lg, Cara

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  2. Danke dir! Beim Winterapfelgarten empfand ich wie in der Rezi v.a. den Schluss enttäuschend - dabei hat es gut begonnen. Falls du es mal liest, berichte doch bitte, wie es dir gefallen hat.
    Liebe Grüsse, Layla

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