Mittwoch, 29. Oktober 2014

Winterapfelgarten von Brigitte Janson

Klappentext:
Claudia Konrad ist außer sich. Mit 51 soll sie plötzlich zu alt sein für ihren Job in einer Parfümerie? Nicht besser geht es ihrer Tochter Jule, die nach einem schrecklichen Unfall kaum noch das Haus verlässt. Ihre Freundin Sara ist dagegen müde – von ihrer langweiligen Ehe. Schluss damit, jetzt wird alles anders, denken sich die Freundinnen und ziehen auf einen Apfelhof im Alten Land. Tolle Idee, aber Gebäude können morsch, Äpfel wurmstichig und attraktive Nachbarn eigenbrötlerisch sein. Die Katastrophe naht. Der Rettungsengel auch. Rentnerin Elisabeth, auf der Flucht vor Altersheim und wohlwollender Verwandtschaft, strandet auf dem Hof und bringt mit viel Charme Ordnung in das Chaos.



Als die in Hamburg wohnende, toughe Highend-Parfümerie-Verkäuferin Claudia erfährt, dass man sie in die Logistik versetzen will, kündigt sie spontan ihren Job. Noch benebelt von ihrem Mut setzt sie sich auf eine Bank und entdeckt darauf einen vergessenen Apfel. Sie isst ihn und wird nun fast besessen von diesem Apfel und will unbedingt wissen, wie diese Apfelsorte heisst. 

Einige Tage später fährt sie mit Sara, einer frisch geschiedenen Anwaltsgattin, ins "Alte Land". Dort entdecken sie einen zum Verkauf ausgeschriebenen alten Bauernhof. Zufällig wachsen auf diesem Hof noch Winterglockenapfel-Bäume - eben jene Sorte Apfel, die Claudia einige Tage zuvor auf der Bank in Hamburg gegessen hat. Aus einem Gefühlsmix zwischen Nostalgie und Neuanfang für sie und ihre verunfallte Tochter Jule, beschliesst Claudia den Hof zu kaufen. Das geht problemlos, denn ganz zufälligerweise erbte sie vor einem Jahr Geld ;-)

In diesem Jahr scheinen Bücher mit "Apfel" im Titel sehr in Mode zu sein: "Der Apfelsammler", das noch erscheinende "Apfelrosenzeit" und das mir nun vorliegende, der "Winterapfelgarten".

Am Anfang hat mich das Buch richtig gepackt. Ich konnte kaum abwarten, bis endlich der Apfelhof ins Spiel kam. Als ich zwischendurch erfahren habe, dass Claudia plant Naturkosmetik herzustellen, hab ich mich echt gefreut - ein tolles Thema, das in Romanen leider praktisch nie vorkommt. 

Es geht um drei, später vier Frauen, die alle einen Neuanfang wagen. Alle vier machen bis zum Ende des Buches eine Verwandlung durch, die einen mehr, die anderen weniger. Jule nervte mich, sie war mir viel zu motzig und pessimistisch drauf. Am besten hat mir Elisabeth gefallen, von ihr erfährt man am wenigsten und auch ihre Veränderung ist am kleinsten. Trotzdem schien sie mir die Authentischste und Zufriedenste zu sein. 

Der Roman spielt in Hamburg und Umgebung, im "alten Land", das für seine Apfelzucht bekannt ist. Die Autorin packte Wissenswertes über Land und Leute in die Geschichte hinein. So bekommen Leute wie ich, die noch nie vor Ort waren, einen schönen Überblick dieser besonderen Region.

Leider mutiert das Buch am Schluss zum Liebesroman und nimmt ihm somit das Besondere. Als könnte frau nur mit Partner glücklich sein! Ich hätte gerne mehr von diesen besonderen Äpfeln gelesen; ebenso hätte mich interessiert was Claudia mit ihrem Apfelhof weiter plante und ob sie mit ihrer Kosmetiklinie erfolgreich wurde. Stattdessen spielt die Liebe in meinen Augen eine viel zu grosse Rolle. Schade. 

Fazit: Toller Anfang, seichter Schluss. 
4 Punkte. 

Montag, 27. Oktober 2014

Montagsfrage, 27.10.2014


Habt ihr euch schon mal den Namen einer Romanfigur geliehen?

Meine Tochter hat zwar einen seltenen Namen, der literarisch vorkommt, aber bekommen hat sie ihn aus einem anderen Grund - weil die Tochter eines Kommilitonen so heisst und mir der Name schon damals im Studium sehr gut gefallen hat. Dass er zufällig auch in einem Roman und in einem Klassiker vorkommt, war mir egal und spielte keine Rolle. Wichtiger war, dass er auch meinem Mann gefiel, der meine sonstigen Namensvorschläge ablehnte. 

Aber die Bösere war ich, ich hab praktisch alle seine Vorschläge abgelehnt: durch jahrelanges Arbeiten mit Kindern und Jugendlichen habe und hatte ich einfach zu viele Assoziationen zu Namen im Kopf… 

Für ein Haustier könnte ich mir eine Namensausleihe von einer Romanfigur schon vorstellen. Aber meine bisherigen Haustiere hatten alle andere Namen und eventuell zukünftige würde ich wohl eher auch anders nennen, ausser es würde wie die Faust aufs Auge passen. 

Wie sieht das bei euch aus? 

Sonntag, 26. Oktober 2014

Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry von Rachel Joyce

Klappentext:
Wer ist die Frau, zu der Harold Fry 1000 Kilometer weit läuft? Als Queenie Hennessy erfährt, dass ihr früherer Kollege Harold Fry auf ihren Abschiedsbrief hin durch ganz England zu ihr ins Hospiz läuft, reagiert sie schockiert: Er bittet sie, auf ihn zu warten. Aber wie soll sie denn warten? Sie ist schließlich todkrank. Da schlägt ihr eine Betreuerin vor, einen weiteren Brief an Harold Fry zu schreiben und ihm ihre Geschichte zu erzählen, während er unterwegs ist. Dieser Roman ist Queenie Hennessys Brief. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, deren Leben so ganz anders verläuft, als es alle von ihr erwarten. Ein Roman über die Reise des Lebens, die wir alle unternehmen müssen – und die Frage, ob wir uns gegenseitig retten können.


In "Die unglaubliche Pilgerreise des Harold Fry" erfahren wir über Queenie Hennessy nur, dass sie mit Harolds zusammen arbeitete, oft ein braunes Kostüm und bequeme Schuhe trug und Lieder rückwärts singen konnte. In "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry" erzählt uns Rachel Joyce nun über Queenies Leben und erklärt, wieso Queenie das braune Kostüm immer trug, warum sie sich mit dem Rückwärtssingen der Lieder beschäftigte, was sie für Harold empfand und welche Beziehung sie zu seinem Sohn David pflegte. 

Die beiden Cover sind an sich unspektakulär, doch wer beide Bücher gelesen hat, sieht sie mit anderen Augen: auf Harolds Buch sind seine Segelschuhe abgebildet. Wie wir von Queenie erfahren, trug er kaum jemals andere Schuhe. Auf Queenies Cover sind ihre geliebten Tanzschuhe zu sehen. Was es mit ihnen auf sich hat, obwohl sie ja fast nur bequeme Schuhe trug - davon mehr im Buch.

Queenie ist es wichtig, dass Harold über ihr Leben Bescheid weiss bevor er sie im Hospiz besucht. Deshalb beginnt sie zu schreiben und möchte, dass Harold diesen Brief bekommt, bevor er ihr gegenübertritt. 

Es gibt drei Erzählstränge. Zum einen die Briefschreiberei, zum andern Queenies Vergangenheit, der dritte Strang erzählt über das Leben im Hospiz: 

Im Briefschreibe-Strang treffen wir auf die witzige Schwester Mary Inconnue. Sie tippt Queenies handgeschriebene Briefe auf der Schreibmaschine ab und massiert oft Queenies kalte Hände. 

Mary Inconnue - da ich mich ein wenig mit der Zusammensetzung der schwesterlichen Namenstradition auskenne, war mir klar, dass hier noch eine Erklärung dazu folgen würde. Die kam ganz ganz am Schluss und liess mich lachen.

Im Hospiz werden unheilbar Kranke in ihrer letzten Lebensphase versorgt und begleitet. Und somit ist der bevorstehende Tod allen vor Augen und allgegenwärtig. "Ein Leben zwischen Nährstoffshake und Schmerzmittel", wie es die Bewohner selbst nennen.

Sie alle sind informiert über Harolds Reise und so langsam beginnen auch Besucher mitzufiebern. Als in den Medien über Harold berichtet wird, bekommt Queenie Grusskarten von überall und im Hospiz werden Pakete mit Wärmeflaschen usw. abgeben. Eine der Patienten, Finty, beginnt sogar zu twittern, und meint einmal: "Ab sofort wird nicht mehr gestorben, wir warten alle auf Harold"

Finty ist forsch und spontan. Mr Henderson bünzlig, der einarmige Perlenkönig ruhig und Barbara schon sehr schwach. Sie sind neben den vier Ordensschwestern Lucy, Philomena, Catherine und Mary Inconnue (und natürlich Harold und David) die Hauptpersonen im Buch. Als vor dem Hospiz sogar Nachtwachen abgehalten werden, wird es ihnen zu bunt und Schwester Philomena spricht ein Machtwort. Danach wird es wieder ruhiger, viel ruhiger, denn Queenies Mitpilger entwischen, gehen ohne sie weiter.

Liebevoll wird in diesem Strang beschrieben wie die Schwestern im Hospiz alles für ihre Patienten tun. Es werden Nägel lackiert, Weihnachten im Mai gefeiert und Fragen, deren Antworten man nicht weiss, gegoogelt. 

Mich erinnerten die Hospiz-Beschreibungen oft an das Altersheim in dem meine Grossmutter ihre letzten Jahre lebte. Wie die Bewohner unten im Aufenthaltsraum zusammen sassen, miteinander sprachen, lachten, spielten und auch schimpften. So konnte ich mir Queenie und ihre Mitbewohner bildlich vorstellen, wie sie ihre Zeit zusammen verbrachten. 

Auch Queenie und Harold haben während ihrer geschäftlichen Autofahrten viel Zeit miteinander verbracht. Hätte diese Zeit besser sein können? Oder war es gut so wie es war? 

Queenie schreibt in ihrem Brief wie sie in die Brauerei kam, warum sie blieb, wie sie Harold und später David (Harolds süchtigen, egoistischen Sohn - der trotzdem kein Selbstwertgefühl hat) kennenlernt, wieso sie es Harold verschwieg. Und wir erfahren den Grund, der zur Kündigung von Queenie führte. Danach wollte Queenie nur noch weit fort (hier treffen wir auf den aus Harolds Buch schon bekannten, einsamen Gentleman im Bahnhofbuffet, der gar nicht so einsam war) und fand schnell an Schottlands Küste ein neues Zuhause. Hier legte sie einen Garten an. Erst waren es nur ein, zwei Pflanzen, dann wurde daraus ein richtiger Garten mit Fundstücken aus dem Meer; für sie alles Erinnerungen an ihr Leben.

In ihrem Garten hatte sie Erinnerungen gepflanzt und genauso wie die neuen Mitwanderer von Harold ihn nervten, nervten Queenie die vielen Gartenbesucher und später ebenso die Nachtwachen vor dem Hospiz. All das Laute hat nichts mit ihnen beiden, ihren Erinnerungen und ihren Geschichten zu tun. Doch am Ende haben beide auf ihre Weise alles Überflüssige abgestreift und sind wieder ganz bei sich. "Man kann seinen Garten wie seine Erinnerung schützen, und Liebe und Erinnerung im Herz behalten statt nach aussen zu tragen."

Fazit: Die Geschichte berührt. Ein stimmungsvolles, feinfühliges, tief emotionales Buch. 
5 Punkte inklusive Nastüechlifaktor. 


Abschliessen möchte ich mit drei Buch-Zitaten zum Nachdenken:

"Wege überraschen, manchmal geht es nicht geradeaus weiter, sondern seitlich."

"Dinge haben oft keinen Anfang und kein Ende."


"Das Glück war immer da, sie hat es nur nie wahrgenommen."

Freitag, 24. Oktober 2014

Im Hause Longbourn von Jo Baker

Klappentext:
Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ihren berühmten Roman über die Sorgen der Familie Bennet, für die fünf Töchter geeignete Ehemänner zu finden. Doch niemand weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab. Aber sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Hausdieners James ein Zeichen? Während Elizabeth Bennet und Mr Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt im Hause Longbourn noch ein ganz anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft. 

Eine tolle Idee von Jo Baker. Sie macht es wie Nora Roberts und zeigt eine Geschichte von einer anderen Seite. Nur dass ihre Vorlage vor 201 Jahren geschrieben wurde und nicht von ihr selbst. Jo Baker wagt sich an den Kultklassiker von Jane Austen. Der Name "Mr. Darcy" ist sicher auch denen bekannt, die "Stolz und Vorurteil" nicht gelesen haben. So profitiert "Im Hause Longbourn" von Austens Bekanntheit.

Die Erzählsperspektive ist deshalb besonders. Das in drei Bände aufgeteilte Buch erzählt vom Leben der Angestellten im Haus Longbourn: Die Haushälterin und Köchin Mrs Hill, ihr Mann und Butler Mr Hill und die beiden Dienstmädchen Sarah und die erst 12jährige Polly. Es wird gekocht, geputzt, Kleider gewaschen, Pferde versorgt, Briefe aufs Postamt gebracht und abgeholt, Essen aufgetragen, Leute bewirtet etc. 

Die Dienstboten kommen kaum zur Ruhe - sie müssen auch nachts, wenn die Herrschaft von einem Fest nach Hause kommt, parat sein. Mrs Hill hat sich dieses Leben verinnerlicht und geht in ihrer Arbeit auf, doch Sarah erwartet ein wenig mehr vom Leben. So ist sie sehr fasziniert als sie den schwarzen Butler der Bingleys kennenlernt. Doch auch James, der neuen Hausdiener, gibt ihr zu Denken - sie merkt, dass er etwas verschweigt.  

Eindrücklich und ausführlich wird hier über den ganz normalen Alltag der Bediensteten berichtet - und der Unbekümmertheit der Bennets. Dreckige Kleider? Egal, die werden ja eh von den Bediensteten gewaschen. Da das Buch praktisch nur im Dienstbotentrakt spielt, bekommt der Leser den Unterschied zwischen Herrschaft und Angestellten sehr gut mit. Diese Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Garniert wird das Ganze mit Sarahs Umgang mit Ptolemey und James. 

Das schöne Cover ist stimmig und passt zum Buch. Leider tauchen im zweiten Teil einige Längen auf. Im dritten Teil wird es nochmals kurz spannend (die Vergangenheit von Mrs Hill und die von James wird endlich erzählt), schwächt aber gegen Ende wieder ab. 

Ich hätte mir James in einer bestimmten Szene mutiger gewünscht, doch passt sein Verhalten in diese Zeit, wo alle, egal ob reich und arm, in den Konventionen der damaligen Verhaltensregeln gefangen waren. Sara ist da mutiger, obwohl sie sich innerhalb der Konventionen bewegt.

Man muss "Stolz und Vorurteil" nicht gelesen haben, schaden tut es aber nicht. Wenn die Lektüre schon zu lange her ist oder man sie nicht kennt, kann man sich auch einfach eine Zusammenfassung zu Gemüte führen, bevor man sich ans Lesen von "Im Hause Longbourn" macht. 

Fazit: Die bekannte Vorlage macht den Roman rund um den Bennetschen Haushalt aussergewöhnlich. Wüssten wir alle nicht, dass dieser Haushalt so berühmt wäre, wäre es einfach nur ein durchschnittlicher, aber gut zu lesender, historischer Roman. 
4 Punkte. 

Vom Knaus-Verlag gibt es hier ein Special zu "Im Hause Longbourn"

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Ein Laden, der Glück verkauft von Beth Hoffman

Klappentext:
Aus alten Möbeln kleine Schätze zaubern. Von Kindesbeinen an hat Teddi davon geträumt und dann wird dieser Traum eines Tages Wirklichkeit: ihr eigener Laden. Ein Roman über eine Frau, die ihr Glück mit eigenen Händen zu greifen weiß. Als eines Sommertags Teddis Schicksal in Gestalt von Mr. Palmer, einem alten Antiquitätenhändler aus Charleston, auf der Farm ihrer Eltern in Kentucky auftaucht, dauert es nicht mehr lange und Teddi macht sich mit ihrem klapprigen Wagen und wenig Geld gegen den Willen ihrer Familie auf nach Charleston, South Carolina. Dort arbeitet sie viele Jahre in Mr. Palmers Antiquitätenhandel, immer in der Hoffnung, den Laden zu übernehmen, wenn Mr. Palmer in Rente geht. Doch es kommt alles anders: Der alte Mann stirbt plötzlich und der schöne Laden soll an Fremde verkauft werden. Aber Teddi gibt keine Ruhe, bis sie einen Weg findet, Mr. Palmers Laden selbst zu kaufen. Das liebenswerte Personal wird wieder eingestellt und »Teddis Laden« wird einer der schönsten Antiquitätenläden in ganz Charleston. Ihr Glück ist vollkommen, wären da nicht Miz Poteet, die fast täglich die wertvollsten Stücke klaut, und deren arroganter Sohn. Außerdem lässt Teddi das Schicksal ihres Bruders Josh nicht los, der seit Jahren spurlos verschwunden ist. Doch beide Geschichten nehmen überraschende Wendungen und verändern Teddis Leben von Grund auf.


Der neue Roman von Beth Hoffmann enthält eine ruhige, stille Erzählung. Obwohl "ruhig", passiert doch recht viel in Teddis Leben. 

Der Klappentext ist so ausführlich, dass man kaum mehr etwas dazu fügen muss, ausser vielleicht dass Teddi als Farmerkind in Kentucky aufgewachsen ist - mit ihrem naturnahen Bruder Josh, ihrer verbitterten Mutter und ihrem stillen, aber lieben Vater, der ihre Träume unterstützt. Ihre Mutter kann bis fast zuletzt nicht zugeben, dass Teddi nicht einfach nur Müll sammelt. 

Ihre Grossmutter kommt sie in Charleston besuchen und bleibt. Zwar aufgrund eines Unfalls, aber sie bleibt. Auch das verübelt ihr ihre Mutter. Trotzdem vergisst Teddi nie woher sie kommt und auch nicht, wer ihr geholfen hat ihre Träume zu verwirklichen. Auch sie möchte eines Tages jemandem so helfen, wie ihr geholfen wurde. Nur mit dem Verschwinden ihres Bruders kann sie einfach nicht abschliessen. 

Während der Erzählung gibt es immer wieder gedankliche Reisen in Teddis Kindheit. So wird im Laufe der Geschichte das Leben von ihr und ihrer Familie aufgearbeitet. Wer Geschichten mag, die in Amerikas Kleinstädten spielen, kann mit dieser schönen Erzählung nichts falsch machen. 

Fazit: Eine wundervolle, stille und spannende Geschichte, die einem oft über das eigene Leben nachdenken lässt. 
4.5 Punkte. 

Montag, 20. Oktober 2014

Montagsfrage, 20.10.2014



Welche Romanverfilmungen haben dir in der letzten Zeit besonders gut gefallen? 


Mit der Frage hab ich ein klitzekleines Problem. Wie eng wird "in der letzten Zeit" ausgelegt? 

Ich war zwar vor einigen Wochen mal im Kino, doch der Film "Can a song save your life?" ist keine Romanverfilmung. Dasselbe beim vorletzten (im Dezember 2013, ein Film über Lady Di) und beim vorvorletzten Film (im Dezember 2012, irgendeine witzige Neujahrskomödie).

In den letzten acht Jahren, also seit Geburt meiner Tochter, war ich kaum mehr im Kino - maximal einmal jährlich, wenn überhaupt - und deshalb kann ich die Frage nicht richtig beantworten.

Wenn die Frage aber allgemein gestellt ist, dann habe ich ein paar Favoriten. Diese hier: 
- Die Brücken am Fluss / Bridges of Madison County
- Club der toten Dichter / Deads Poets Society
- Grüne Tomaten / Fried Green Tomatoes (at the Whistle Stop Cafe)
- Eat Pray Love
- Harry Potter 1

Zwei, drei weitere würden mir bei längerem Nachdenken sicherlich noch in den Sinn kommen. 

Welche Romanverfilmungen haben euch gut gefallen?

Samstag, 18. Oktober 2014

Meeting Martin Walker oder wie lassen Ebook-Leser ihre Bücher signieren?

Eher zufällig las ich gestern Abend auf der Diogenes-Facebookseite über eine Lesung mit Martin Walker in Olten. Klein war darunter notiert, dass Herr Walker am Samstagmittag in der Buchhandlung Hirslanden in Zürich eine Signierstunde halten wird. 

Ich überlegte ob ich hingehen soll oder nicht. Zu einer Lesung wär ich sehr gerne gegangen, aber zur Signierstunde? Ich hab zwar all seine Bruno-Bücher, aber alle als Ebook. Wie soll man die signieren lassen? Mein Mann meinte, der hat sicher Autogrammkarten dabei (nein, hatte er nicht). So war ich unschlüssig und entschied mich spontan heute Vormittag hinzufahren und mir das mal anzusehen. Ich war sehr gespannt, wie viele Leute da sein werden. Wenn es den meisten so geht wie mir, haben die nichts oder erst zu spät davon mitbekommen. Eher informiert war wohl nur die Stammkundschaft der Buchhandlung oder regelmässige Diogenes-News-Leser. 

So war dann fünf Minuten vor Beginn auch erst eine Handvoll Leute in der Buchhandlung und nach mir kamen auch nur noch etwa vier bis fünf Personen herein. Eine Mitarbeiterin verteilte das Diogenes-Magazin vom Sommer 2011, welches Martin Walker und sein Leben im Perigord als Thema hatte. Herr Walker erschien fast pünktlich kurz nach 11:30, begrüsste alle, setzte sich an den bereitgestellten Tisch und begann zu signieren. 

Es machte den Anschein als ob dieses Jahr einige Leute sein neues Kochbuch zu Weihnachten geschenkt bekommen ;-) Einige kauften noch schnell einen Bruno-Krimi, damit sie ein Buch zum signieren hatten. Herr Walker nahm sich Zeit für alle, war sehr freundlich und sympathisch. Ich stellte mich nach kurzem Zusehen als Letzte in die Reihe und liess noch ein Ehepaar vor mich. Pressant hatte es niemand, war ja auch keine lange Reihe bei maximal etwa 16 Personen. Auffallend fand ich, dass eher ältere Kundschaft, so ab 55+, vertreten war. So war ich mit meinen 44 Jahren wohl fast die Jüngste. Ausser der eine Sohn der seine Mutter begleitete, obwohl der auch schon mindestens 30 Jahre alt schien. 


Als ich dran war, stellte ich mich als Bloggerin vor und zeigte ihm auf dem iPhone meinen Blogpost über seine Bruno-Serie. Er überflog es rasch und bedankte sich. Zum Signieren hielt ich ihm meine neue 2015-Agenda und das 2011-Diogenes-Magazin hin. Puh, doch noch was gefunden, wo das Autogramm drauf kann! An einer Buchmesse oder wenn man oft an Lesungen oder Signierstunden teilnimmt, würde ich mir ein Autogrammheft anlegen. Aber das lohnt sich für nur wenige Autogramme ja kaum. Auf was würdet ihr euch ein Autogramm geben lassen? 
Durch die wenigen Besucher war ich bereits um 11:50 wieder an der Tramhaltestelle. Schade, dass so wenig Werbung dafür gemacht worden ist, sonst hätte es sicher noch mehr Besucher gehabt. 

Wer auch auf "Brunos Kochbuch" als Weihnachtsgeschenk wartet und die Zeit bis dahin überbrücken möchte, kann sich bei Amazon die Weihnachtskurzgeschichte "Bruno and le Père Noel - A christmas story" auf den Kindle laden. Die Geschichte ist gratis als englisches Ebook erhältlich und ich werde sie diesen Advent genüsslich lesen: 

It's the last market day before Christmas and Bruno, Chief of Police is preparing for a traditional gastronomic feast. But, never off duty for long, Bruno is called to action when he receives information that a prisoner on parole has gone missing, last seen heading for St Denis, where his ex-wife and son live. The goose, the oysters, his English girlfriend's Christmas pudding and Bruno's famous mulled wine will just have to wait…




Freitag, 17. Oktober 2014

Solange am Himmel Sterne stehen von Kristin Harmel

Klappentext: 
Rose McKenna liebt den Abend. Wenn am Himmel über Cape Cod die ersten Sterne sichtbar werden, erinnert sie sich – an die Menschen, die sie liebte und verlor, und von denen sie nie jemandem erzählte. Doch Rose weiß, dass es bald zu spät sein wird, denn sie hat Alzheimer. Bald wird niemand mehr an das junge Paar denken, das sich einst die Liebe versprach … 1942 in Paris. Als sie ihre Enkelin Hope bittet, nach Frankreich zu reisen, ahnt diese nichts von der herzzerreißenden Geschichte, die sie dort entdecken wird – von Hoffnung, Schmerz und einer alles überwindenden Liebe.



Das Buch "subt" schon seit Sommer 2013 bei mir. So kam es, dass ich die Weihnachtskurzgeschichte bereits im Dezember 2013 gelesen habe. Die Kurzgeschichte ist quasi die Vorgeschichte zum Roman. Falls ihr elektronisch liest, empfehle ich euch, die Kurzgeschichte vor dem Roman zu lesen. 

Hope hat in dritter Generation die Bäckerei ihrer Vorfahrinnen übernommen. Sie ist relativ frisch geschieden, hat eine 12jährige altkluge Tochter und kann den Kredit an die Bank nicht zurückzahlen. Der Banker Matt macht ihr einen Übernahmevorschlag, den sie aber tief im Herzen nicht annehmen will, und wartet erst mal ab. Sie kommt auch kaum dazu sich darüber Gedanken zu machen, denn da geht die Abwaschmaschine zuhause kaputt, Annie macht Probleme, sie könnte ihren Ex Rob auf den Mond schiessen und dann ist da auch noch ihre Grossmutter Rose, die an Alzheimer leidet und immer vergesslicher wird. 

Es gibt gute Tage, an denen Rose ganz in der Gegenwart ist. An einem solchen Tag, am jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana, bittet sie Hope nach Frankreich zu reisen und nach ihrer Familie zu suchen. Hope erfährt auf ihrer Reise in Paris Erstaunliches über Roses Lebensgeschichte. 

Herrlich beschrieben, wie Hope mit den rüstigen Senioren (der Jüngste ist  über 80) im Auto quer durch Paris saust! 

Im Roman geht es um die Themen Alzheimer, "die eine grosse Liebe", Religionen und um Lebenswege, die trotzdem gut sind, auch wenn wir sie uns anders geträumt hätten. 

Mich beeindruckte wie liebevoll und leicht Kirstin Hamel diesen Roman geschrieben hat. Nicht ein böses Wort legt sie den Menschen, die den Krieg überlebt haben, in den Mund. Alle schauen vorwärts und versuchen das Beste aus ihrem Schicksal zu machen. Hope, die manchmal mit ihrem Leben hadert, kann vieles aus den Begegnungen in Frankreich und der Aufdeckung von Roses Lebensgeschichte mitnehmen. 

Eine Geschichte, wie sie tatsächlich hätte sein können. 

Nach dem Lesen ist mir unbegreiflich, dass ich das Buch über ein Jahr ungelesen auf meinem SUB liegen hatte. 

Fazit: Eine wunderschöne, berührende Geschichte - zum sofort lesen! Nastüechli parat machen, am Schluss brauch ihr die auf jeden Fall. 
5 Punkte. 


Hier noch ein Zitat aus dem Buch - leider auch jetzt gerade sehr aktuell:
"Es ist nicht die Religion, die die Menschheit trennt. Es ist das Gute und das Böse hier auf Erde, das uns trennt." (S.245)


Ausserdem passend dazu erschienen: 
Dein Stern an meinem Himmel - Kurzgeschichte, Weihnachtsgeschichte und Vorgeschichte in einem:


Paris, Heiligabend 1942. In der Abenddämmerung begegnen sich im Jardin du Luxemburg ein Junge und ein Mädchen. Die Sperrstunde naht, und beide wissen, dass es gefährlich ist, noch auf den Straßen zu sein. Doch dann kreuzen sich ihre Blicke – und die Welt scheint stillzustehen. Es ist Liebe auf den ersten Blick, doch wird sie stark genug sein, um den Krieg zu überstehen? 
So beginnt die wunderbare Liebesgeschichte, auf deren Spuren sich Hope in Kristin Harmels Roman „Solange am Himmel Sterne stehen“ begibt.
Nur als Ebook erhältlich (für 0.99 Cent).



Kochbuch:
Himmlische Sterne und andere Köstlichkeiten - Kochen mit den Heldinnen aus „Solange am Himmel Sterne stehen“


Lassen Sie es sich schmecken – und von Kristin Harmel in die Welt von "Solange am Himmel Sterne stehen" entführen! Die Autorin hat die 21 Rezepte in diesem Kochbuch selbst entworfen und bringt Ihnen mit ihrem Lavendel-Eistee zum Beispiel den Duft des französischen Sommers noch ein Stück näher – oder versüßt Ihnen mit den Blaue-Stunde-Keksen den Abend, wenn am Himmel die ersten Sterne aufgehen … 

Und wenn Sie auf den Geschmack gekommen sind, finden Sie nicht nur weitere Rezepte, sondern auch eine wunderschöne Familien- und Liebesgeschichte in "Solange am Himmel Sterne stehen“! 
Dieses Kochbuch zu „Solange am Himmel Sterne stehen“ ist nur als E-Book erhältlich (für 0.99 Cent). 

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Die dritte Schwester von Liz Balfour

Klappentext:
Die Kunstgeschichtsdozentin Livvie braucht nach dem schmerzlichen Ende ihrer Beziehung eine Auszeit. Für einen Sommer verlässt die junge Frau St. Andrews, um bei ihrer Familie Ruhe zu finden – Irland wird sie heilen. Ihre alte Liebe zu Stephen flammt neu auf. Doch dann kommen längst vergessen geglaubte Erinnerungen an die Kindheit mit ihren zwei besten Freundinnen zurück, die ihr wie Schwestern waren. Livvie stößt auf ein Geheimnis, das so schrecklich ist, dass niemand je das Schweigen brach.





Liz Balfour hat bisher drei Romane herausgegeben, die alle in Irland spielen und von keinem war ich bisher enttäuscht. Auch ihr neuestes Buch "Die dritte Schwester" ist ein Pageturner:

Olivia, Livvie genannt, kommt nach einem Unfall und fast zeitgleicher Trennung von ihrem Freund zur Erholung nach Cheekpoint zurück, auf den Bauernhof ihrer Eltern. Doch alles ist anders. Ihre Eltern scheinen Probleme zu haben und die ganze Umgebung erinnert Livvie an einen Unfall in ihrer Kindheit. Livvie, Holly und Alice waren unzertrennliche Freundinnen bis zu dem schrecklichen Tag, der alles veränderte. 

Livvie und eine ihrer damaligen Freundinnen verstehen noch immer nicht, was damals wirklich geschehen ist. Ihre Eltern haben ihnen nicht die ganze Wahrheit erzählt, soviel war ihnen schon früher klar. Doch was ist damals wirklich geschehen? 

Vom ersten Satz an taucht man in die fesselnde Geschichte ein, in der es auf keiner Seite langweilig wird. 

Fazit: Einmal mehr ein tolles Buch von Liz Balfour!
4 Punkte.

Montag, 13. Oktober 2014

Montagsfrage, 13.10.2014


Habt ihr einen E-Reader und wenn ja, welchen?

Jaaaaa, ich habe einen E-Reader. Mittlerweile einen Kindle Paperwhite 2 und ich liebe, liebe, liebe ihn. Auch meine iPads liebe ich: auf dem iPad mini lese ich Skoobe-Bücher und iBooks. Das "grosse" iPad nutze ich für Kochbücher  und Sachbücher, die viele Fotos haben und die man einfach farbig lesen muss. Aktuell z.B. "Das grosse Buch der Pflanzenwasser" von Susanne Fischer-Rizzi. 

Im Winter oder abends lese ich öfters auf dem iPad mini, in den helleren Monaten vorwiegend auf dem Kindle, den der iPad-Bildschirm spiegelt und ist somit nicht geeignet um bei Sonnenlicht zu lesen.

Meine achtjährige Tochter hat meinen "alten" Kindle PW 1 vererbt und auch sie liebt ihn heiss. Unterwegs aufs Anschlusstram warten? Kein Problem, dann setzen wir uns aufs Bänkli und packen unsre Kindles aus. 

Oder jetzt in den Herbstferien, wo wir oft mit dem Zug quer durch die Schweiz unterwegs sind: kein Problem, wenn wie letzte Woche der Zug wegen eines Tür-Defekts nicht weiter fahren kann und wir den Anschlusszug verpassen. Das ist zwar ärgerlich. Aber langweilig wird es nicht, denn da wir so unsere ganze Bibliothek dabei haben, haben wir auch immer genug Lesestoff dabei. 

Ich gebe meine Reader nie wieder her! Eine der besten Erfindungen, die es gibt!

Und das sage ich, die ich vor zwei Jahren enorm skeptisch war und sagte: "Sowas brauch ich nicht, ich will Bücher spüren". Wenn ihr auch so drauf seid, dann testet im Laden oder bei Bekannten die diversen Reader mal aus, ihr werdet überrascht sein, wie praktisch diese sind. Z.B. Nie wieder Übergepäck wegen Bücher beim Reisen; immer genug Lesestoff dabei; keine Schulterprobleme wegen zu schweren Taschen, die voller Bücher sind, etc. etc.

Freitag, 10. Oktober 2014

Ein Sommer in Cornwall von Liz Fenwick

Klappentext:
In wenigen Minuten soll Judith zum Altar schreiten. Doch als sie in den Spiegel blickt, fällt ihr auf, dass nicht nur das Kleid von ihrer Mutter ausgewählt wurde, sondern auch der Mann, der auf sie wartet. Kurzentschlossen macht Judith auf dem Absatz kehrt und flieht zu ihrer Patentante nach Cornwall. In Pengarrock, einem alten Herrenhaus, nimmt sie einen Job als Archivarin an. Bald schon ziehen sie das Anwesen und auch der faszinierende Tristan Trevillion in ihren Bann. Doch Pengarrock steht zum Verkauf. Nur wenn Judith hinter das jahrzehntelang gehütete Familiengeheimnis der Trevillions kommt, kann Pengarrock noch gerettet werden.


Der Klappentext verrät das Wichtigste: Die Amerikanerin Jude ist die Braut, die nach Cornwall abhaut. Ihre Patentante vermittelt ihr eine Stelle als Archivarin bei einem bekannten Historiker und Autor. Jude fühlt sich sehr wohl in Cornwall und merkt, dass etwas an den verschwundenen Juwelen der Familie Trevillion dran sein muss. 

Der unordentliche Petroc war der Rätsel auf der Spur und Jude will Petrocs Arbeit fortführen und das Geheimnis lösen. Alles was sie vorderhand haben, ist die Zeile eines Gedichts mit dem Hinweis wo sich der Schatz verbergen könnte: "Nicht des Meeres, nicht an Land, zu sehen nur von August Rocks steinerner Hand". Anhand ihrer Arbeit bringt Jude Ordnung in das "Professoren-Chaos" hinein und entdeckt dadurch schlussendlich den Rest des Gedichtes, welches sie auf die Spur der Juwelen bringt. 

Der Titel "Ein Sommer in Cornwall" tönt grausam kitschig und passt nicht wirklich zu dem spannenden Buch. Der Originaltitel "A cornish affair" passt viel besser, obwohl das Buch einen Titel wie "Der blaue Saphir" verdient hätte. 

Es ist ein "Pageturner"; ein Buch, dass man abends einfach auslesen muss, bevor man schlafen geht. Es ist kein Buch für Leute, die nichts mit Botanik anfangen können; allen anderen sei es empfohlen.

Fazit: Gut gemachte, spannende Unterhaltung. 
4 Punkte.


Mittwoch, 8. Oktober 2014

Krimi: Mabel Clarence von Rebecca Michéle

Rebecca Michéle, Jahrgang 1963, lebt mit Mann und Katze in der Nähe von Stuttgart. Mindestens einmal im Jahr reist sie nach England und recherchiert Schauplätze und Hintergründe ihrer Bücher. Rebecca Michéle ist einer ihrer Pseudonyme, sie veröffentlicht auch als Ricarda Martin, Mia Richter oder Michelle Ross. Ich kenne von ihr (ausser der Marble Clarence-Serie) nur das unter dem Namen Michelle Ross veröffentlichte Buch "Die verlorene Zeit", ein ganz toller lesenswerter Roman! Neben den historischen Romanen, die siseit 14 Jahren schreibt, hat sie vor wenigen Jahren eine Art cornische Miss Marple erschaffen: 

Mabel Clarence, 1949, ist eine alleinstehende, seit 2 Jahren pensionierte Krankenschwester aus London. Sie besucht auf Einladung hin nach vielen Jahren ihre Cousine Abigail Tremaine in Lower Barton, einer fiktiven Ortschaft Nahe Polperro. Das Anwesen Higher Barton ist ebenfalls fiktiv und seit Erbau im 16. Jahrhundert im Besitz der Familie Tremaine. Abigail möchte sich nach 40 Jahren endlich mit Mabel versöhnen und hat ihr das Herrenhaus Higher Barton vermacht; Abigail zieht am Ende von Band 1 nach Südfrankreich.

Da Mabel nicht auf Higher Barton wohnen möchte, kauft sie sich zwischen Band 1 und 2 ein kleines gemütliches Cottage. Weil es ihr als Pensionierte zu langweilig ist, arbeitet sie bei Tierarzt Victor Daniels als Haushälterin.
Victor ist ein schroffer Kerl, der mehr mit Tieren als mit Menschen kann. Doch mit Mabel kommt er erstaunlicherweise gut aus. Er hilft ihr jeweils bei ihren Ermittlungen. Das wiederum gefällt Chief Inspector Randolph Warren gar nicht. Er ist genervt von Mabel, da sie seiner Meinung nach aus einer Fliege einen Elefanten macht und Dinge sieht die gar nicht sein können… Ausser in Band 3, da findet er ihre Idee gut und spannt Mabel ein. Sergeant Christopher Bourke hingegen mag Mabel sehr gut, da sie ihn an seine verstorbene Grossmutter erinnert und gibt ihr öfters Hinweise auf die Ermittlungen. 

Weitere Protagonisten sind Emma und George Penrose, Verwalter auf Higher Barton. Daniels Patensohn Alan Trengrove ist Anwalt mit Kanzlei in Truro und hilft Victor und Mabel öfters mit Hintergrundinformationen aus. 

Bei diesen Cornwallkrimis handelt es sich um kurzweilige Geschichten. Am Anfang des ersten Bandes war ich mir noch nicht sicher, ob ich Mabel mag oder nicht. Doch schnell wurde sie mir mit ihrer neugierigen Art sympathisch. Sie erkennt Zusammenhänge, die der oft müde und überhebliche Chief Inspector Warren nicht sehen will. Er wäre besser dran, wenn er dem Gespür von Mabel trauen würde! Bald fühlte ich mich auch in Lower Barton heimisch. Oft lag ich mit meinen Vermutungen um die Täterschaft richtig, oder zumindest in der Nähe… Eine sympathische Serie, die man immer lesen kann. 

Und damit ich doch noch ein wenig reklamieren kann: In Band 2 wird alles was mit Cornwall zu tun hat, also z.B. "cornisch" mit "k" geschrieben. Die automatische Rechtschreibüberprüfung war anscheinend irritiert und macht einige Male aus "kornisch" ein "komisch". Dies erzeugt beim Lesen Stolperer und man muss zumindest beim ersten Mal zurückblättern, weil man erstaunt ist, dass es komische Pasteten und ähnliches geben soll….. Ab Band 3 wird das umgangen, indem wieder mit "c" geschrieben wird…
 

Reihenfolge der Mabel Clarence-Serie:
Vorstellung der Reihe (Band 1-4)
Band 1: Die Tote von Higher Barton
Band 2: Der Tod schreibt mit
Band 3: Schatten über Allerby
Band 4: Ein tödlicher Schatz
Band 5: Mord vor Drehschluss
Band 6: Gestorben wird früher
Herbstlicher Kurzkrimi: Der Kürbismörder (nur als eBook)
Ein Roman über Higher Bartons Schlossgeist: Das Flüstern der Wände 


Band 1, Die Tote von Higher Barton:

Mabel Clarence ist sich sicher: Noch vor ein paar Minuten lag in der Bibliothek des Herrenhauses eine kostümierte tote Frau - erdrosselt mit einem Strick. Doch nun ist sie verschwunden, ohne jede Spur. Und wo keine Leiche, da keine Ermittlungen. Glauben schenkt der älteren Besucherin aus London nur ein kauziger Tierarzt. Also stellt Mabel in bester Miss-Marple-Manier eigene Nachforschungen an und versinkt immer tiefer im undurchsichtigen Sumpf der Vergangenheit - bis sie selbst in die Schusslinie des Mörders gerät ...




Band 2, Der Tod schreibt mit:

Der Schriftsteller Clark Kernick wird brutal erschlagen in seinem Cottage aufgefunden. Für die Polizei ist der Täter schnell gefunden - Harrison Hickery. Dessen Ehefrau hatte eine Affäre mit dem Autor und deswegen ihren Mann verlassen. Als sich Harrison in der Untersuchungshaft das Leben nimmt scheint der Fall gelöst. Doch dann entdeckt Mabel Clarence ein Geheimnis - und begibt sich dabei selbst in tödliche Gefahr.





Band 3, Schatten über Allerby:

Die junge und attraktive Lady Michelle Carter-Jones ist tot, angeblich ist es Selbstmord - und das, obwohl sie wenige Tage zuvor zusammen mit Mabel Clarence eine große Geburtstagsparty für ihren älteren, an den Rollstuhl gefesselten Ehemann geplant hat. Für Mabel steht fest: Allen scheinbaren Beweisen zum Trotz - da kann etwas nicht stimmen!
Als Pflegerin für Lord Carter-Jones getarnt, schleicht sie sich auf dem Herrensitz Allerby House ein und kommt einem schrecklichen Familiengeheimnis auf die Spur, das sie selbst in größte Gefahr bringt.




Band 4, Ein tödlicher Schatz:

Bei Aufräumarbeiten entdeckt Mabel Clarence menschliche Knochen in den Mauern des Herrenhauses Higher Barton. Sofort flammt das alte Gerücht wieder auf, dass eine junge Frau als Gespenst umgehen soll. Bei dem Toten handelt es sich allerdings um einen Mann, der bereits vor zehn Jahren gestorben ist und dessen Leiche in dem Herrenhaus verborgen wurde. Abigail, die frühere Eigentümerin, muss als Zeugin anreisen und gerät schließlich ins Visier der Ermittler. Als ein Goldschatz aus dem 16. Jahrhundert gefunden wird, vermutet Mabel einen Zusammenhang. Doch ist das die richtige Spur? Mabels kriminalistischer Spürsinn ist erneut gefragt. Als sie schließlich die Wahrheit erkennt, gerät sie in tödliche Gefahr.


Kurzgeschichte, Der Kürbismörder:
Obwohl Victor sich bei einem Sturz am Bein verletzt hat, kann Mabel ihn überreden, mit ihr das alljährliche Kürbisfest in Lower Barton zu besuchen. Das Fest gilt als einer der Höhepunkte des Jahres in der kleinen Ortschaft. Doch dieses Jahr sollte es nicht friedlich enden wie erwartet - und Mabels Spürsinn ist wieder gefragt.

Montag, 6. Oktober 2014

Montagsfrage, 06.10.2014


Wer ist euer/eure liebste/r Hörbuchsprecher/in?

Da fällt heute Morgen die Antwort ganz kurz aus: Keine/r. Denn ich höre nie Hörbücher. Ich muss ein Buch lesen, nicht hören. Das ist für mich nicht das Gleiche.
Als Kind jedoch hab ich viel "Gschichtli" auf Kassetten gehört, da waren die Favoriten ganz klar: Jörg Schneider als Kasperli und unsre Schweizer Märlitante Trudi Gerster. Gut, viel Auswahl gab es damals ja noch nicht. Aber die beiden sind einfach Kult. So sehr, dass sogar unsere Kinder jetzt die beiden auch noch gerne hören. Trotz extrem viel mehr Auswahl.


So, und jetzt muss ich schnell auf den Zug. Wir wollen heute nach Arosa auf den Eichhörnliweg. Das ist ne eineinhalbstündige Wanderung, aber wir haben schon fast 3 Stunden Anfahrt nach Arosa. Kindles sind eingepackt, das Wichtigste neben dem Eichhörnlifutter ist dabei, es kann losgehen :-)

Sonntag, 5. Oktober 2014

An einem Sonntag im Oktober von Hilary Boyd

Klappentext:
Flora hat den Mann fürs Leben schon längst gefunden. Seit acht Jahren ist sie glücklich mit Fin zusammen. Doch dann, an einem Sonntag im Oktober, verschwindet er plötzlich spurlos. Flora ist am Boden zerstört, aber das Leben geht weiter, und nach drei Jahren ist sie bereit, sich wieder auf eine neue Beziehung einzulassen. Umso schockierter ist sie, als Finn ihr plötzlich im Supermarkt gegenübersteht. Verzweifelt versucht er Flora zurückzugewinnen, behauptet, er sei ein neuer Mensch. Doch hat ihre Liebe wirklich eine zweite Chance?




Die 40jährige Flora arbeitet als Pflegerin bei der kranken Seniorin Dorothea und wohnt in einer kleinen Wohnung im Haus ihrer Schwester Prue. Flora hat sich gerade erst von einer Depression erholt und getraut sich wieder zu daten, als sie den Grund ihrer Depression plötzlich im Supermarkt trifft. Es ist Fin, der Flora nach acht Jahren Beziehung ohne ein Wort verlässt. 

Jetzt, nach drei Jahren Verschwundensein, möchte er plötzlich wieder zu Flora zurück. Ihre Schwester Prue ist völlig dagegen, dass Flora sich wieder mit dem egoistischen Fin einlässt. Flora traut Fin nicht wirklich, doch sie möchte Fin eine Chance geben. Doch ganz sicher ist sie sich, dass sie weiterhin bei Dorothea arbeiten möchte. Auch dort gibt es Probleme: Dominic, Dorotheas Neffe, verkauft einige ihrer Antiquitäten deutlich unter dem Wert und auch die Wochenendpflegerin Pia scheint nicht ganz koscher zu sein. Zusammen mit dem Arzt Simon Kent, ihrer Arbeitskollegin Mary und Chefin Renée kommen sie Pia auf die Schliche. 

"An einem Sonntag im Oktober" ist durchaus ein lesenswerter, sympathischer und unterhaltender Roman. Flora, die sich gerade wieder ans Single-Leben gewöhnt, muss sich nun erneut über ihr Leben klar werden. Was möchte sie wirklich, was ist ihr wichtig, was lässt sie sich gefallen, was nicht? Auf dieser Entdeckungsreise zu sich selbst sind wir Leser mit dabei, garniert wird diese Suche mit dem Herausfinden, was es mit Pia auf sich hat und dann ist da ja auch noch Dr. Kent, mit dem Flora eines Nachts Walzer in Dorotheas Küche tanzt.

Fazit: Ideal für eine längere Zugfahrt, an einem warmen Herbstnachmittag auf dem Balkon oder nebligem Tag auf dem Sofa. 
4 Punkte 

Die Autorin Hilary Boyd arbeitete als Krankenschwester, Paartherapeutin und zuletzt als Journalistin im Gesundheitsbereich. Ihr Debütroman "Donnerstags im Park" verkaufte sich zuerst als Paperback nur schwach, erst als Ebook schoss das Buch ganz schnell auf die Amazon Bestsellerliste. Seither werden Romane über Senioren als "Gran-lit" bezeichnet. 

"Donnerstags im Park" hab ich im letzten Jahr gelesen, es handelt von zwei Senioren, die sich beim Hüten ihrer Enkelkinder in einem Park kennenlernen. Mir hat es sogar noch besser gefallen als das vorliegende "An einem Sonntag im Oktober", einfach weil es von der Thematik her spezieller ist.


"Donnerstags im Park":
Jeanie führt ein ruhiges Leben: Sie arbeitet in ihrem kleinen Laden, verbringt die Abende mit ihrem Mann George und geht jeden Donnerstag mit ihrem Enkelkind auf einen Spielplatz in den Park. Doch dann lernt sie Ray kennen, der ebenfalls jeden Donnerstag mit seinem Enkel Dylan den Spielplatz aufsucht – und mit der Ruhe ist es schlagartig vorbei. Stattdessen bestimmen heimliche Treffen, SMS-Botschaften und das große Warten auf den nächsten Donnerstag ihr Leben – begleitet von gebrochenen Herzen, Familienkonflikten und großen Entscheidungen.
4.5 Punkte

Freitag, 3. Oktober 2014

Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry von Rachel Joyce

Klappentext:
Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.






Ich war sehr gespannt wie mir das Buch gefallen würde, denn das Vorliegende begeistert entweder oder enttäuscht. Dazwischen gibt es wahrscheinlich nichts. 

Kurz zuvor habe ich "Ein Tag im März" von Jessica Thompson gelesen. Beide haben dasselbe Hauptthema, es geht schlussendlich um Versöhnung, ums "Verzeihen". Jessica Thompson ist es leider nicht gelungen, das Thema gut umzusetzen, doch Rachel Joye ist es sowas von gelungen! 

Anstatt seinen kurzen Brief an seine ehemalige Mitarbeiterin Queenie, einfach einzuwerfen, läuft Harold weiter. Zuerst zum nächsten Briefkasten, dann noch weiter, bis er sich spontan entschliesst zu Queenie nach Schottland zu laufen. Er ruft im Hospiz an und bittet die todkranke Queenie auf ihn zu warten. 

Seine Frau Maureen ruft er ebenfalls an, und erklärt ihr, dass er sich auf eine Reise zu Queenie aufmacht. Maureen versteht Harold nicht, einerseits ist sie eifersüchtig, andererseits traut sie Harold nicht zu, dass er die Reise zu Ende bringt. Doch "Harold hat einen Anfang gemacht und damit kam schon das Ende in Sicht." 

Auf seiner Wanderung bekommt er einen neuen Blickwinkel aufs Land. Farben wirken tiefer, Schatten fallen auf und das Essen schmeckt intensiver. So langsam kommen ihm Erinnerungen an Vergangenes hoch: "Er mass die Entfernungen nicht mehr in Kilometer sondern in Erinnerungen." Er befreit die Vergangenheit, er ist ihr 20 Jahre aus dem Weg gegangen und erwandert seine Lebensgeschichte nun aktiv und kommt seinem inneren Frieden immer näher.

Auf seiner Reise begegnet er vielen Leuten - und er merkt, wie er dabei lernt die Eigenart anderer zu akzeptieren. Die Begegnungen mit Harold verändern auch die weiteren Beteiligten. Sie alle überdenken ihr eigenes Leben. Allen voran Maureen. 

Eine extrem eindrückliche Geschichte. Man läuft quasi in Harolds alten Segelschuhen mit und spürt jede Blatter, die ihn drückt. 

Fazit: Im wahrsten Sinne des Wortes eine bewegende und gefühlsvolle Erzählung. Absolute Leseempfehlung! 
5 Punkte.

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist für den Booker-Preis nominiert und mit dem Specsavers National Book Award für das beste Debüt prämiert und wird verfilmt. 

Am 7. Oktober erscheint "Der nie abgeschickte Liebesbrief an Harold Fry - Das Geheimnis der Queenie Hennessy". Dieser neue Roman von Rachel Joyce soll uns Queenies Geschichte erzählen. Noch 4 Tag warten! Auf meiner Blog-Facebookseite hab ich eine Leseprobe (Nastüechli parat machen, bevor man anfängt sie zu lesen) und den YouTube-Buchtrailer verlinkt. 



Mittwoch, 1. Oktober 2014

Ein Tag im März von Jessica Thompson

Klappentext:
Adam ist jedes Mal nervös, wenn er die schöne Unbekannte an Tisch zehn bedienen muss. Die junge Frau kommt täglich in sein Café, bestellt einen koffeinfreien Latte mit einem Stück Zucker, sitzt stundenlang dort und sieht mit unfassbarer Traurigkeit zu, wie die Welt an ihr vorbeizieht. Was Adam nicht weiß: Bryony hat einen schlimmen Verlust erlitten, denn sie hat Max, den Menschen, den sie am meisten liebte, durch einen tragischen Unfall verloren. Ein einziger Augenblick an einem milden Frühlingsabend im März hat ihr Leben für immer verändert. Um ins Leben zurückzufinden, braucht sie die Kraft, verzeihen zu können - und die Liebe eines Menschen.


Leider wiedergibt der Klappentext nur einen Teil des Inhalts. Es
 wird nämlich nicht nur die Geschichte von Briony erzählt, sondern auch die von weiteren Protagonisten:

Keons Gang möchte einen Mann gehörig einschüchtern. Keon fasst den Auftrag diesen mit einer Pistole zu bedrohen. Da löst sich ein Schuss und der Mann namens Max ist tot. Zu allem Übel war es der falsche Mann. Keon kommt ins Gefängnis und muss damit klarkommen einen Menschen getötet zu haben und dass sich seine Mutter nicht bei ihm meldet. 

Briony, die Freundin von Max, erstickt fast an ihrer Trauer und ihrer Wut und igelt sich ein. Wenn sie nicht zuhause ist, sitzt sie im Café, in dem Adam arbeitet. Adam verliebt sich in sie und versucht mit ihr in Kontakt zu kommen, was extrem schwierig ist. 

Dann gibt es noch 
- Sara, die auf einer Datingseite das Profil ihres angeblich sie liebenden Mannes entdeckt. 
- die Balletttänzerin Rachel, die erfährt dass sie als Baby adoptiert wurde.
- Tynice. Was die Geschichte mit ihr zu tun hat merken wohl alle, bloss Briony nicht. 

Alle Erzählungen haben etwas mit Briony zu tun, doch erst am Schluss werden die Verbindungen der verschiedenen Handlungsstränge aufgezeigt. Für mich wirkten sie zu konstruiert, denn es sind teilweise nur einmalige Begegnungen mit Briony. Zu wenig um daraus eine Geschichte zu schreiben. Es wirkte eher wie ein Kurzgeschichtenbuch mit dem Überthema "Verzeihen". 

Es ist der Autorin nicht gelungen die vier Handlungsstränge miteinander glaubhaft zu verbinden und mit genug Gefühl an den Leser zu bringen. 

Keons Geschichte fand ich am Glaubhaftesten, ich spürte seine Verzweiflung und seine Fragen. Briony aber nervte mich total, da sie bis zum Schluss enorm passiv ist. 

Zu dem eigentlich wichtigen Thema wurden viel bessere Bücher geschrieben. Eins davon stelle ich euch gerne am Freitag vor. 
"Ein Tag im März" bekommt von mir 3.5 Punkte.