Mittwoch, 27. August 2014

Die Buchhändlerin von Orvieto von Valentina Pattavina

Klappentext:
Ein solch herber Empfang in der schönsten Stadt Umbriens: Schon am Tag ihrer Ankunft wird Matilda, Römerin, Single, Anfang Vierzig, von einem fiesen Wespenschwarm überfallen. Hoffentlich kein schlechtes Omen, denn eigentlich hatte sie vorgehabt, ihr Leben umzukrempeln und sich hier im beschaulichen Orvieto niederzulassen. Zum Glück wird sie dann von der ebenso skurrilen wie entspannten Nachbarschaft mit offenen Armen aufgenommen. Und dank ihrer Bekanntschaft mit Professor Paolini erfüllt sich sogar ihr Traum: Sie bekommt einen Job in der schönsten Buchhandlung am Platz und kann sich mit einem echten Kenner über ihre literarischen Leidenschaften austauschen. Aber Orvieto und vor allem die darum liegenden Pinienwälder bergen ein Geheimnis, und das harmonische Miteinander ist plötzlich in Frage gestellt.

Herrlich der Einstieg, bei dem Matilda den Wespen zum Opfer fällt! Die schrullige Matilda lebt sich in Orvieto schnell ein, bekommt Job und Wohnung und freundet sich mit den Bewohnern an. 

Doch dann bekommt das angenehme Leben einen Knicks - die ruhige Erzählung verwandelt sich zum Krimi. Zusammen mit dem Journalist Michele, dem Neffen von Professor Paolini, möchte sie genaueres zu einem ungeklärten Todesfall, der zehn Jahre zurück liegt, herausfinden. Doch jetzt stechen sozusagen Matilda und Michele in ein Wespennest. 

Das kleine, hübsch auf einem Hügel gelegene Städtchen Orvieto wird zum Handlungsplatz dieser anfangs zauberhaften, eher kurzen Erzählung. Der Zauber verfliegt aber leider durch den eingeschobenen Kriminalfall. 

Statt der Geschichte um diesen unerklärlichen Todesfall hätte ich lieber mehr über Matildas Vergangenheit und Zukunft in Orvieto erfahren. Die Zutaten wären durchaus vorhanden gewesen, doch die Autorin entschied sich daraus einen Krimi zu schreiben. 

Schade, denn der Schreibstil war sehr erfrischend. Hätte sie diesen trotz Krimi beibehalten wäre ich wohl begeistert gewesen, doch leider entschwand er samt meiner Begeisterung kurz nach dem Auftauchen von Michele. 

Ich hab mir lange überlegt, ob ich diese Rezension unter "Not amused" einteilen soll. Aber der sehr schöne, weil charmant und verschroben zugleich, erste Teil und der irgendwie dann doch verständliche Schluss, lassen mich davon absehen.

Das Buch ist trotz allem eine ideale Reiselektüre für Toskana-Reisende. Ich jedenfalls hätte es vor vielen Jahren auf meiner Reise durch die Toskana samt Besuch von Orvieto (wundervoller Ausblick ins Tal!) gerne dabei gehabt. Das Lebensgefühl wird sehr gut eingefangen. 

Fazit: Ohne Krimiteil hätte mir der Roman bedeutend besser gefallen. 
3.5 Punkte.


3 Kommentare:

  1. Hallo,

    danke dir für diese rezension. ich habe das buch auch noch im Schrenk stehen, habe es leider noch nicht geschafft, damit zu beginnen. Nun bin ich doch wieder neugierig darauf geworden und bin sehr gespannt, ob ich deine Meinung teile.

    Deinen schönen Blog habe ich durch den Kommentiermarathon kennengelernt und ich werde gerne öfters vorbeischauen! :-)

    Liebe Grüße, Alexandra

    AntwortenLöschen
  2. Hallo,

    habe deinen Blog durch den Kommentiermarathon entdeckt :) Tolle Rezension. Das Buch klingt interessant

    AntwortenLöschen
  3. @Alexandra:
    Gibst du Bescheid, wenn du deine Rezension eingestellt hast? Nimm mich Wunder, wie es dir gefällt!

    @Monja:
    Danke!

    AntwortenLöschen

Hinweis:
Mit Nutzung der Kommentarfunktion akzeptierst du die Verarbeitung deiner Daten durch Blogger/Google. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung dieses Blogs.
Um nervige und gehäufte Spam- und anonyme Kommentare zu verhindern, wird manchmal eine Sicherheitsfrage zu beantworten sein.