Montag, 30. Juni 2014

Lesebiografie Juni 2014

- Monsieur Papon oder ein Dorf steht Kopf von Julia Stagg
- Ein letzter Brief von dir von Juliet Ashton
- Die Sommerfrauen von Mary Kay Andrews
- Bretonisches Gold von Jean-Luc Bannalec
- Femme fatale von Martin Walker
- Reiner Wein von Martin Walker
- Ein Schmetterling im November von Audur Ava Olafsdottir
- Die Braut des Herzogs von Sophia Farago
- Letzte Ernte von Tom Hillenbrand
- Lady Almina und das wahre Downton Abbey von Gräfin von Carnarvon
- Süsses Gift und bittere Orangen von Eve Rudschies
- Vermiss mein nicht von Cecelia Ahern
- Die verlorene Zeit von Michelle Ross
- Der böse Ort von Ben Aaronovitch
- Die Traumsucherin von Anjali Banerjee 

- Gesünder, Fitter, Roh: In einem Jahr erfolgreich zu veganer Rohkost von Kriss Micus 

Montagsfrage 30.06.2014


Habt ihr aktuell Bücher vorbestellt?


Da kann ich ganz kurz mit "Nein" antworten. Ich kaufe Bücher nicht vor, sondern warte bis sie erscheinen. Jenachdem kauf ich sie dann ziemlich schnell oder warte noch, jenachdem wie gross mein SUB ist. 
Momentan habe ich auch nur drei Bücher auf meiner Wunschliste, die bereits erschienen sind. Dafür stehen einige "vorgemerkte" auf meiner Merk/Wunschliste, da erscheinen pro Monat zwei davon bis Januar - ich freu mich schon :-)

Mittwoch, 25. Juni 2014

Die Braut des Herzogs von Sophia Farrago

Klappentext: 
Julian Romsey, Herzog von Wellbrooks, hat es gründlich satt, Opfer der Nachstellungen heiratswütiger Mütter und hoffnungsvoller Debütantinnen zu sein. Darum beschließt er kurzerhand, dem Rat seiner Großmutter zu folgen und endlich zu heiraten. Mit der Brautsuche gibt er sich keine große Mühe und stimmt der von seiner Großmutter vorgeschlagenen Braut unbesehen zu – auch wenn es sich anhört, als sei sie eine Landpomeranze, wie sie im Buche steht. Allerdings schwebt ihm ohnehin nur eine Vernunftehe vor, da der attraktive Aristokrat nicht plant, mehr als milde Zuneigung für seine Zukünftige zu empfinden. Miss Olivia Redbridge fällt aus allen Wolken, als sie von dem Antrag des Herzogs erfährt, denn sie ist seit ihrer nicht gerade erfolgreich verlaufenen ersten Saison vor sechs Jahren nicht mehr in London gewesen. Statt sich um modische Kleider und Gesellschaftsklatsch zu kümmern, hat sie ihrem verwitweten Vater das Haus geführt und bei der Erziehung ihrer jüngeren Geschwister geholfen. Doch nun hat sich Lord Redbridge wieder verheiratet, und obwohl sie ihre Stiefmutter sehr mag, möchte Olivia jetzt gerne selbst heiraten und ihren eigenen Haushalt leiten. Darum schlägt sie Wellbrooks Antrag auch nicht gleich aus, sondern macht sich auf den Weg nach London, wo nicht nur ihr, sondern auch dem Herzog eine große Überraschung bevorsteht.


Eine herrlich erfrischende Geschichte! 

Eine unterhaltsame, witzige Story mit einem Protagonisten der seine vorzügliche Idee (heiraten um Ruhe vor interessierten Töchtern und Müttern zu haben) umsetzen möchte, aber nicht mit der Chuzpe seiner Auserwählten gerechnet hat. Sie steht ihm nämlich in nichts nach. 

Fazit: Dieses Buch wäre bestens geeignet um als Komödie verfilmt zu werden: eine witzige Liebesgeschichte, ein Hauch Kriminalroman, tolle historische Kostüme und interessante Schauplätze. 
4 Punkte.



Montag, 23. Juni 2014

Montagsfrage 23.06.2014



Hattet ihr schon mal eine Leseflaute?


Das kommt vor, aber eher selten. Wenn, dann liegt es meistens daran, dass ein Buch äusserst zäh ist und ich mir überlege, ob ich weiterlese oder aufgebe. 

Früher hat mich das sehr blockiert und ich hab tagelang nichts mehr gelesen. Jetzt weiss ich wie ich aus solchen Flauten gut rauskomme: ich schnapp mir ein leichtes und humorvolles Buch wie z.B. "Der Teufel trägt Prada" oder was von Tante Nora oder einen spannenden Krimi, vom dem ich weiss dass er gut ist (durch Vorgänger z.B.), einfach etwas was schnell durchgelesen ist. Dann geht es Ruckzuck und ich bin wieder in meinem Lesemodus drinnen und hab meine Freude an Büchern zurück. 

Freitag, 20. Juni 2014

Krimi: Bruno, Chef de police von Martin Walker

Klappentext:
Bruno Courrèges – Polizist, Gourmet, Sporttrainer und begehrtester Junggeselle von Saint-Denis – wird an den Tatort eines Mordes gerufen. Ein algerischer Einwanderer, dessen Kinder in der Ortschaft wohnen, ist tot aufgefunden worden. Das Opfer ist ein Kriegsveteran, Träger des Croix de Guerre, und weil das Verbrechen offenbar rassistische Hintergründe hat, werden auch nationale Polizeibehörden eingeschaltet, die Bruno von den Ermittlungen ausschließen wollen. Doch der nutzt seine Ortskenntnisse und Beziehungen, ermittelt auf eigene Faust und deckt die weit in der Vergangenheit wurzelnden Ursachen des Verbrechens auf.




Seine Hühner heissen Sarko, Bruny, Merkel und Margaret Thatcher - Seine Politikjournalistik-Vergangenheit spürt man bis in den Hühnerstall hinein. Martin Walker, 1947 in Schottland geboren, lebt seit 1998 jeweils circa 4 Monate im Jahr im Périgord und fährt einen "Döschwo". 

Die Kombination von gutem Essen und Wein, Landschaft und Geschichte machten ihn zum Schriftsteller. Auch die Politik fliesst immer mit ein. Seine Bücher sind Reportagen über das Leben, das Martin Walker unter seinen Nachbarn führt. Die Gegend ist ergiebig für einen Schriftsteller: archäologisch durch die vielen Höhlen mit Felsmalereien (Unesco-Welterbe), Weinanbaugebiet, Périgord-Trüffel, viele Burgen und Schlösser - kulturgeschichtlich eine der ältesten Landschaften der Welt. 

So vereint er Kochbuch, Reiseliteratur, Liebesbriefe ans Périgord und erfindet dazwischen ein Mord, damit der Roman zum Krimi wird. Martin Walker selbst bezeichnet seine Bücher nicht als Krimi im herkömmlichen Sinn - Cozy-Krimi würde ich es nennen: es gibt kein grosses Blutvergiessen und die Gewalt hält sich in Grenzen. 

Sein "Bruno, Chef de police" ermittelt seit 2008 im fiktiven Städtchen Saint-Denis, das der Ortschaft Le Bugue sehr nahe kommt. Martin Walker leiht sich zudem Gebäude und Details aus Nachbarorten. Sogar das Stammpersonal hat reale Vorbilder. Bruno ist nett, Gerechtigkeit steht für ihn über dem Gesetz, er liebt Frauen. Bruno - der eigentlich Benoit Courreges heisst, aber von allen Bruno genannt wird - fühlt sich wohl im Dorf und ist nicht auf Karriere aus. 

Im ersten Band gefiel mir die Thematik nicht - zuviel "Résistance" für mich.  Die französische Politik ist immer wieder ein Thema, aber nie so viel wie in Band 1. Band 2 und 3 sind recht beschaulich, ab Band 4 sind die Krimis wieder vollbepackt und spannend, man vermutet jeweils rasch wer ein falsches Spiel spielt. Trotzdem erfährt man die genauen Hintergründe jeweils erst ganz zum Schluss. 

Mir am besten gefallen haben bisher "Femme fatale", wo eine tote Frau auf einem kleinen Boot auf der Vézère gefunden wird und "Reiner Wein", in dem Antiquitäten gestohlen werden und ein schwuler Engländer ermordet wird. 

Ich mag Bruno, er ist mir trés sympha. Ich bin schon extrem gespannt, welche der Damen er irgendwann einmal heiraten wird und freue mich auf viele weitere Fälle mit Bruno und Balzac. 

Bisher erschienen:
- Bruno, Chef de police
- Grand Cru
- Schwarze Diamanten
- Delikatessen
- Femme fatale
- Reiner Wein


Mittwoch, 18. Juni 2014

Das Schatzbuch der Köchin von Martine Bailey

Klappentext:
Eine kluge Köchin - Eines weiß Biddy Leigh: Ihrer neuen Herrin ist nicht zu trauen. Sogar das beste Hühnerfrikassee verfüttert Lady Carinna an ihr lästiges Schoßhündchen. Und dieses Biest muss sie nun für ein Jahr nach Italien begleiten! Eine gefährliche Reise - Während der beschwerlichen Kutschfahrt über London, Paris und die schneebedeckten Alpen entdeckt Biddy schon bald den Grund für den überstürzten Aufbruch: Lady Carinna ist schwanger – sicher nicht von ihrem zeugungsunfähigen Gemahl. Ein Netz aus Lügen und Täuschung - Immer weiter wird Biddy in Carinnas Intrigen hineingezogen, bis sie sogar in die Rolle ihrer Herrin schlüpfen soll. Da kann ihr nur ihre Schlagfertigkeit helfen. Und das alte Kochbuch, das ihr eine gute Freundin mit auf die Reise gab …

Biddy arbeitet in in einem Herrenhaus. Viel zu tun gibt es nicht, da der Hausherr nicht mehr der Jüngste ist und auch kaum mehr hier wohnt. Umso grösser die Aufregung bei den Bediensteten als eine neue, junge Hausherrin einzieht. Die Gerüchteküche brodelt. Kurz darauf soll Biddy zusammen mit dem Diener Mr. Loveday Lady Carinna nach Italien begleiten. 

Auf der Reise wie auch in Italien selbst geschieht einiges und Biddy erfährt wieso Lady Carinna so schnell weg wollte von England. Es scheint als ob alle Geheimnisse haben. 

Das "Netz aus Lügen und Täuschung" wie im Klappentext steht, spannt sich tatsächlich immer weiter, bis es durch die Hilfe von Biddy gelöst wird. Doch das allerletzte Geheimnis von Lady Carinna löst sich erst zum Schluss auf.

Die Beschreibung und die Kommentare zum Roman waren verheissungsvoll, aber mich hat es enttäuscht. 

Der Anfang des Buches ist verwirrend. Es ist nicht klar, wer jetzt gerade schreibt, wer die Erzählenden sind. Zugleich wurde ein Teil vom Ende des Buches verraten. So was mag ich ja gar nicht. 

Auch die Geschichte selbst konnte mich nicht überzeugen. Es wirkt alles zu bemüht und betrübt. 

Ich hätte mir vorgestellt, dass die Köchin etwas aus ihrem "Schatzbuch" macht oder es eine grössere Rolle spielt. Doch die Verstrickungen der Figuren nehmen einen zu grossen Stellenwert ein. Erst zum Schluss bekommt das Rezeptbuch einen Sinn. 

Fazit: Und einzig dieser Schlussteil hat mir gefallen. 
3 Punkte. 

Montag, 16. Juni 2014

Montagsfrage 16.06.2014


Euer liebstes Sommerbuch? 

Ein Sommerbuch ist für mich ein Buch, das mich an den Sommer und das Meer erinnert und vielleicht noch Fernweh in mir weckt. Spontan kommt mir da "Eat pray love" von Elizabeth Gilbert in den Sinn. 


Aber dann wären da noch die Bücher mit "Sommer" im Titel, die sich wundervoll dazu eignen im Liegestuhl gelesen zu werden. Zum Beispiel diese hier, wovon drei davon noch ungelesen sind. Was sich aber bald ändert. Liegestuhl ist vorhanden, nur das Wetter müsste wieder Liegestuhltauglicher werden ;-) 



Sonntag, 15. Juni 2014

Krimi: Weinkrimis mit Lucy Montgomery von Ellen Crosby

Auf Englisch gibt es bis jetzt 6 Bände der Lucy Montgomery-Serie von Ellen Crosby. Auf Deutsch sind leider nur noch zwei Krimis erhältlich und die nur als eBook. 

Die ersten beiden Bände bekommt man "gebraucht". Schade, denn Ellen Crosbys Serie um das Weingut von Lucy Montgomery macht Lust auf mehr. Tolle Unterhaltung mit viel Hintergrundwissen zu Weinanbau und amerikanischer Geschichte. 


So musste ich also mit Teil 3 und 4 vorlieb nehmen. Natürlich hätte ich gerne mehr über den Anfang von Lucy erfahren, doch man kommt auch ohne die beiden Vorgänger draus. Das Weingut von Lucy liegt in der Nähe von Monticello in Virgina. 

In "Der Bordeaux-Betrug" geht es um eine bald stattfindende Wein-Auktion. Dafür gespendet wurde eine wertvolle Weinflasche die von Thomas Jefferson (späterer amerikanischer Staatspräsident) anno 1790 in Frankreich bestellt wurde. 


Jefferson war 1785 - 1789 Botschafter in Frankreich, bevor er von George Washington zum amerikanischen Aussenminister ernannt wurde. Der Weinliebhaber Jefferson führte Washington in die französischen Weine ein und bestellte öfters Dutzende Flaschen Wein in Frankreich. Eine dieser seltenen und kostbaren Flaschen spielt quasi die Hauptrolle im vorliegenden Krimi. 


Die Auktion lockt nicht nur Weinkenner, sondern auch eine Weinbuch-Autorin an, die bald darauf tot aufgefunden wird. Was wusste die Autorin über die kostbare Bordeaux-Flasche? Lucy versucht es herauszufinden, ist doch die ganze Auktion davon abhängig. 


In "Die Riesling-Rache" bekommt Lucy einen Haufen Ärger wegen einem Tornado, einigen Angestellten und ihrer Familie. Als ob das nicht reicht, wird auf ihrem Grundstück eine 30 Jahre alte Leiche gefunden. 


Gerne hätte ich die beiden ersten und die zwei Nachfolgebände auch gelesen und hoffe, der Verlag wird ein Einsehen haben! Denn hier handelt es sich um Krimis, wie sie sein sollten: unterhaltsam, spannend und erst am Schluss werden die Täter entlarvt.


Der Bordeaux-Betrug:
Schon ein Jahr lang leitet Lucie das elterliche Weingut in Virginia und ist ziemlich zufrieden mit sich und ihrem Winzerdasein am Fuße der Blue Ridge Mountains. Ruhe und Beschaulichkeit verabschieden sich allerdings schlagartig aus ihrem Leben, als sie unweit ihres Weinguts über die Leiche einer gefeierten Buchautorin stolpert. Tags zuvor hatte diese noch für helle Aufregung gesorgt, indem sie die Echtheit einer kostbaren Flasche Bordeaux anzweifelte, die momentan auf Lucies Besitz verwahrt wird. Für die junge Winzerin steht fest: Der Tod der Frau war gewiss kein Unfall, sondern Mord.




Die Riesling-Rache:

Lucie Montgomery schäumt vor Wut. Nicht genug damit, dass gerade erst ein Tornado ihr halbes Weingut in Virginia verwüstet hat, er legte dabei auch noch etwas frei: ein altes Grab mit menschlichen Überresten. Danach ist das Gerede groß. Fürdie Bewohner der Kleinstadt und die Polizei steht fest: Lucies verstorbener Vater hatte etwas mit dem Todesfall zu tun. Das kann und will die junge Winzerin so nicht hinnehmen - und tatsächlich entdeckt sie bald Hinweise darauf, dass hier ein anderer Geist aus der Vergangenheit sein böses Spiel treibt.



Auf Deutsch erschienen:
- Der Bordeaux-Betrug
- Die Riesling-Rache
- Die Merlot-Morde
- Die Chardonnay-Scharade

 

Freitag, 13. Juni 2014

Tatsächlich Liebe in Notting Hill von Ali McNamara

oder: was Hugh Grant-Filmfans lesen müssen! 

Klappentext: 
Scarlett liebt Filme – vor allem die mit Hugh Grant. Sich in Filme hineinzuträumen ist einfach so viel aufregender als ihr wahres Leben: Sie arbeitet in der Firma ihres Vaters und ist mit dem zuverlässigen aber langweiligen Bankier Dave verlobt. Doch dann wird sie darum gebeten, auf ein Haus in Notting Hill aufzupassen – und plötzlich scheint es so, als spiele sie die Hauptrolle in einem ihrer Lieblingsstreifen. Angefangen mit ihrem unglaublich attraktiven, wenn auch ein wenig wortkargen Nachbarn 




So wie man sich Hugh Grants Filme immer wieder gerne ansieht, so wird man diesen Roman öfters als nur einmal lesen und sich darin zuhause fühlen.

Scarlett stammt aus einer filmbegeisterten Familie: ihr Vater betreibt ein Popcornmaschinen-für-Kinos-Geschäft. Ihre Mutter hat die Familie verlassen als Scarlett ein Baby war. Ihr Vater und ihr Verlobter David, ein Kinokettenbetreiber, verzweifeln öfters an Scarlett, denn fast alles was sie tut oder denkt hat mit Filmen zu tun. 

Viel zu oft verliert sie sich in Tagträumen. Als sie die Chance bekommt, in Londons Notting Hill-Quartier ein Haus zu hüten, greift sie zu. Sie möchte sich einmal so fühlen wie ihre Vorbilder in ihren heissgeliebten Filmen. In London angekommen lernt sie einige spezielle Nachbarn kennen und macht sich auf die Suche nach ihrer Mutter. 

Diese Suche ist - wie könnte es anders sein - äusserst filmreif. Wie auch in den Filmen geht es turbulent zu und her und das Happyend fehlt natürlich nicht. 

Am Ende des Buches gibt es als "Zückerli" ein Quiz und Hintergrundinfos zu Scarletts Lieblingsfilmen:
- Notting Hill
- Schlaflos in Seattle
- Pretty Woman
- Bridget Jones
- Tatsächlich … Liebe

Ausserdem Besichtigungstips für Notting Hill - und wetten, dass ihr nach dem Lesen der letzten Seite genauer hinhört und guckt, wenn jemand namens Bernard oder Bernie in den Filmen von Richard Curtis auftaucht?

Fazit: Witzige Unterhaltung mit genialer Thematik und wundervoll kitschig - jedenfalls für alle, die oben genannte Filme lieben! 
4.5 Punkte.

Dienstag, 10. Juni 2014

Die Duftnäherin von Caren Benedict

Klappentext:
Deutschland im Jahre 1349. Endlich bietet sich der sechzehnjährigen Anna die Gelegenheit zur Flucht vor ihrem gewalttätigen Vater. Sie macht sich auf den Weg nach Bremen, in die Heimatstadt ihrer verstorbenen Mutter, begleitet von dem jungen Gawin. Hier kommt Anna bei einer Seifensiederin unter. Sie wird Schneiderin und lässt sich etwas ganz Besonderes einfallen: In die Säume der Kleider näht sie Seife ein und erzeugt so wundervolle Düfte. Bald finden ihre außergewöhnlichen Kreationen Anklang bei den hochstehenden Damen der Stadt. Die zwischen Anna und Gawin aufkeimende Liebe muss zunächst geheim bleiben – schließlich haben sie sich als Geschwister ausgegeben.

Leider einmal mehr ein Buch, dessen Klappentext einen andere Geschichte vermuten lässt, als sie es dann tatsächlich ist. Anstatt eine Geschichte übers Seifensieden, Nähen und Verkaufen der Kleider im Mittelalter verbunden mit einer zarten Liebesgeschichte erwartet den Leser Geschichte mit einem brutalen Mann, der Intrigen und eine Judenverfolgung anzettelt, überall für Unruhe sorgt und für grausame Morde verantwortlich ist. 

Dieser Mann ist Annas Vater, der für 2 Tage eingesperrt wird. Diese Abwesenheit nutzt Anna zu ihrer Flucht, auf welcher sie Gawin kennenlernt. Zuerst finden beide in einem Männerkloster Arbeit für einige Tage, dann wird Anna festgehalten. Durch Hilfe eines jüngeren Mönches kann sie und Gawin fliehen. In Bremen lernen sie Margrite kennen, bei der sie wohnen dürfen. Anna lernt hier das Seifensieden. Gawin findet eine Lehrstelle bei einem Schreiner. 

Im zweiten Erzählstrang sucht Annas Vater nach seiner Entlassung nach ihr und landet in Köln. Dieser kranke Typ will sie töten, genau so wie er schon so viele andere vorher getötet hat. In Köln zettelt er oben erwähnte Judenverfolgung an und tötet weiter. 

Die beiden Erzählstränge kommen gegen Ende zusammen und wieder wird/bleibt es gewalttätig. Ein Happyend gibt es schlussendlich zwar schon, aber der Schluss ist extrem kurz geraten. Auch wartete ich beim Lesen des ersten Strangs, der von Anna und Bremen handelt, immer darauf, dass es jetzt endlich wirklich mit dem Nähen und Seifen herstellen los geht und dieses Thema endlich der gebührende Platz bekommt. Doch ich wartete vergeblich. 

Ich frage mich einmal mehr, wer aus den Verlagen zuständig ist für die Buchbeschriebe. Mich ärgert es wenn ich mir ein Buch kaufe, dass sich angeblich um Seifensiederei und Seifenstücke in schöne Kleider einnähen dreht, und ich beim Lesen feststelle, dass dieses angebliche Hauptthema nur am Rande vorkommt. Es wäre extrem spannend gewesen, diesem Thema den Raum zu geben, den es aufgrund des Beschriebs hat - gerade zum Beispiel in Verbindung mit der Pest, die auch ein Teil des Buches einnimmt. 

Und wie fühlten sich wohl die Frauen in diesen Duftkleidern und wer waren die Frauen, die diese Kleider kauften? Dies wurde nicht ein einziges Mal erzählt; es werden auch keine Frauen beschrieben, wie sie sich Kleider auswählen und kaufen, einfach nur "sie kauften die Kleider". Auch das Seifensieden wird im gesamten Buch in nur etwa 7 Sätzen abgehandelt. 

Aus dem Hauptthema wurde eine Nebensache, zum Broterwerb degradiert, damit man die Brutalitäten und Intrigen im Nebenstrang am Schluss dann doch noch irgendwie zusammen führen kann. Irgendwas müssen sie quasi ja arbeiten. Da hätte es auch eine einfache Näherin oder Gewürzhändlerin oder Köchin oder was weiss ich sein können. Frau Benedikt hätte den zweiten Kölner Erzählstrang gänzlich weglassen und mit mehr Augenmerk auf die Beschreibungen eine tolle Geschichte schreiben können. Aber ich wurde getäuscht. 

Hätte es sich beim Buch um ein Joghurt gehandelt, das mit "Zitronenjoghurt" angeschrieben ist und drin wäre ein "Vanillejoghurt" - ich hätte es sofort zurückgebracht und umgetauscht. Das möchte ich mit diesem Buch auch. Ich möchte einen schönen historischen Roman lesen, in dem es ums Seifensieden und Nähen geht. 

Fazit: Ich wollte die versprochene Seife und bekam Totschlag. Deshalb fühle ich mich mit dem Kauf und der Lektüre dieses Buches betrogen. 
2.5 Punkte.


Montag, 9. Juni 2014

Montagsfrage 9.06.2014





Hörbücher - gekürzt oder ungekürzt? 

Ganz klar: wenn Hörbücher, dann ungekürzt. Aber ich habe doch gar keine Hörbücher :-) Die mag ich nämlich nicht. Ein Buch will ich lesen, nicht hören. Hören tue ich Musik und Radio, aber ganz ganz sicher nie ein Buch. 

Freitag, 6. Juni 2014

Food for the Soul von Anna de Leeuw und Barbara van Stek

Klappentext: 
Dieses Buch ist eine Ode an das Licht und die feine, entspannte vegetarische Küche - zubereitet mit frischen, ehrlichen Zutaten aus biologischem Anbau. Die Gerichte in diesem Buch tun Leib und Seele gut. Sie laden dazu ein, sie mit Familie und Freunden zu genießen. Was wäre das Lebe ohne diese kostbaren Stunden?! Und auch Sie selbst sollten sich nur das Beste gönnen. Damit feiern Sie das Leben - jeden Tag aufs Neue. Düfte, Aromen, Formen und Farben kitzeln die Sinne. Daraus entsteht eine tiefe Dankbarkeit für all das Schöne, das die Erde zu bieten hat.


Pfingsten steht vor der Tür und endlich auch Sommerwetter. Da hierzulande bei dieser Kombination alles überfüllt ist (sei es Zoo, See, Schiffe, d'Badi, Berge und alle anderen Ausflugsziele) bleibt einem - wenn man sich nicht ins Gedränge stürzen möchte, nur noch der eigene Balkon oder Garten und der Liegestuhl. Und viele Bücher zum lesen :-)
Wenn man dann zwischen all den Romanen und Krimis mal eine Pause braucht, darf es auch mal eins sein zum drin Schmökern und die Seele baumeln lassen. Perfekt dazu ist dieses hier, bin kürzlich in der Buchhandlung auf diesen tollen Bildband gestossen:

"Food for the Soul - Geniessen mit allen Sinnen" ist eine schöne Geschenkidee für Leute, die gerne im Garten oder Balkon entspannen und sich an Kleinigkeiten erfreuen. Es ist kein Kochbuch im üblichen Sinn, die Rezepte sind alle ganz einfach, bestehen aus wenigen Zutaten für kleine feine (Zwischen-)Mahlzeiten. Es ist viel mehr ein Bilderbuch mit schönen Fotos von Landschaften und schön angerichtetem Essen inklusive deren Rezepte. Zum Geniessen schön! 

Mittwoch, 4. Juni 2014

Das Haus der verlorenen Wünsche von Mia Löw

Klappentext:
Nach dem tragischen Tod ihrer Mutter reist die 25-jährige Tessa nach Schottland, um herauszufinden, was diese hier erfahren hatte, unmittelbar bevor es zu einer grausamen Familientragödie kam. Doch in Edinburgh stößt sie nicht nur auf ein Familiengeheimnis, sondern auch auf ein Geheimnis um Tessa selber – das ihr Leben komplett verändern wird.






Nachdem Charlotte, Tessas Mutter, spontan für einige Tage nach Schottland ging und direkt nach ihrer Rückkehr von ihrem Vater getötet wird, reist Tessa nach St. Andrews und logiert im Hotel Old Course House um herauszufinden, was ihre Mutter kurz vor ihrem Tod dort gemacht hat. 

Sie lernt Ian, den Sohn des Hauses, kennen und ist kurz davor sich in ihn zu verlieben. Da taucht plötzlich Hamish, ihre alte Jugendliebe, den sie nie vergessen hatte, auf. Doch anstatt im 7. Himmel zu sein, verhält sich Hamish merkwürdig.

Auch Jamie, Ians Schwester scheint Hamish zu kennen. Marta, Ians und Jamies Mutter, verhält sich ebenso komisch, denn nach dem Tod von ihrem Mann möchte sie zum Ärger ihrer beiden Kinder so schnell wie möglich das Hotel und ihr Anwesen Stellmore Castle verkaufen. 

In der Vergangenheit wird die Geschichte von Lady Fiona (deren Bild im Hotel hängt) und die von Mairi Haigs erzählt. Mairi lebt mit ihrer Mutter Murron zusammen und arbeitet in Murrons kleinem Laden. Bis eines Tages Aidan auftaucht und sich in Mairi verliebt. Sie will mit ihm weg, doch die Hebamme Bonnie Chattan sieht die beiden und fängt Murron am Bahnhof ab, ehe Mairi ihr selbst davon erzählen kann. Tags darauf sind Mairi und Murron verschwunden... 

Gleich drei Zeitstränge werden in diesem Roman bedient, das macht die Story sehr kompliziert.

Es gibt haufenweise schwierige und verbitterte Charaktere, dazu ein Zuviel an Geheimnissen und Intrigen. Haufenweise unverständliche Handlungen und nur ganz wenige sympathische Figuren.

Die Autorin wollte in ihrem Erstling wohl mit richtig viel Geschütz auffahren. Doch weniger wäre mehr gewesen. Ich hab mich geärgert über derart viele Bösartigkeiten und habe schlussendlich nur weitergelesen, weil ich wissen wollte, wieso und ob Tessas Vater ihre Mutter tatsächlich getötet hat. 

Aber nachdem das ganze Buch vor Geheimnissen trotzte, hätte ich mir einen überraschenderen Schluss vorgestellt. 

Fazit: Gut gemeinte Unterhaltung, aber nervig und übertrieben.
Knappe 3.5 Punkte.

Montag, 2. Juni 2014

Montagsfrage 2.06.2014

Am Stück oder häppchenweise? 

Am liebsten lese ich natürlich so lange wie möglich ununterbrochen, so ca. 2-4 Stunden am Stück. Doch in einigen Situationen geht es immer nur häppchenweise: unterwegs beim fahren und warten in Bus, Bahn, Tram oder zuhause beim Kochen. 

Sonntag, 1. Juni 2014

Lesebiografie Mai 2014

- Der Sommer der Blaubeeren von Mary Simses 
- Zeit deines Lebens von Cecelia Ahern 
- Zwischen Himmel und Liebe von Cecelia Ahern 
- Der Bordeaux-Betrug von Ellen Crosby  
- Die Riesling-Rache von Ellen Crosby 
- Rose Harbor und der Traum von Glück von Deborah Macomber 
- Die unverhofften Zutaten des Glücks von Deborah McKinley 
- Die sonderbare Buchhandlung des Mr. Penumbra von Robin Sloan
- Die tödliche Tugend der Madame Blandel von Marie Pellissier 
- Die wunderbare Welt der Rosie Duncan von Miranda Dickinson
- Nachricht von dir von Guillaume Musso 
- Das Haus der verlorenen Wünsche von Mia Löw 
- Die Gabe der Zeichnerin von Martina Kempff 
- Die Duftnäherin von Caren Benedikt 
- Mit Jane Austen durch England von Elsemarie Maletzke  
- Wenn gesundes Essen dick macht von Lyn-Genet Recitas
- Monsieur Papon oder ein Dorf steht Kopf von Julia Stagg

Nachricht von dir von Guillaume Musso

Klappentext: 
New York, John-F.-Kennedy-Flughafen. Ein Mann und eine Frau prallen im Schnellrestaurant aufeinander – und fluchen. Ein Sandwich fällt zu Boden, ein Glas Cola wird verschüttet, beide kehren sich den Rücken, um sich nie wiederzusehen. Doch zuhause angekommen – er in San Francisco, sie in Paris –  stellen sie fest, dass sie ihre Handys vertauscht haben. Handys, in denen intimste Informationen gespeichert sind. Sie beginnen, das Telefon des anderen zu durchstöbern, und was sie dort entdecken, erscheint ihnen wie ein Wink des Schicksals: Denn ihre Leben sind bereits seit langer Zeit miteinander verknüpft – durch ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das sie nun einzuholen droht. Es beginnt eine atemlose Jagd, bei der die beiden alles riskieren, an ihre Grenzen gehen und das Unmögliche möglich machen.

Vor über einem Jahr entdeckte ich dieses Buch in einer Buchhandlung. Das Cover samt Klappentext machten mich neugierig. Kurz darauf zog das eBook bei mir ein. Als ich es Ende Jahr zu lesen begann, merkte ich auf einmal, dass da etwas nicht stimmt - genau, ich hab daneben getippt und geöffnet hat sich "Verliebt in Paris" von Kate Klise. 

Da auch dieses Buch an einem Flughafen beginnt, merkte ich meinen Fehlklick erst nach einigen Seiten. Als ich "Verliebt in Paris" beendet hatte, wollte ich mir "Nachricht von dir" vornehmen. Ich schaute mir einige Rezensionen an und dachte mir, hm komisch, was schreiben die denn von Krimi oder sogar Thriller, der Klappentext war doch eindeutig eher romantischer Natur. Ist es wirklich dasselbe Buch dass ich gekauft habe oder wurde irgendetwas verwechselt? Nein, es war dasselbe. Krimi oder Roman, das war nun die Frage. Aber ich war zu erstaunt und enttäuscht und hatte keine Lust mehr es zu lesen.

Jetzt, ein paar Monate später und am Abbauen meines SUBs, wollte ich es endlich in Angriff nehmen und machte mich schon auf das Schlimmste gefasst.

Der Anfang der Geschichte ist der von "Verliebt in Paris" extrem ähnlich. Bei beiden geht es um eine Vertauschung am Flughafen und je einer der Protagonisten ist Koch.  

Ich war begeistert - und die Rezis mussten halt wohl doch irgendwie falsch sein... Nachdem ich etwa 1/4 gelesen habe, habe ich mir schon Gedanken um den Titel eines neuen Blogbeitrags gemacht: "Vertauscht am Flughafen - 2 Bücher, 1 Thema" oder so ähnlich… 

Doch plötzlich änderte sich die gemütliche Liebesgeschichte dramatisch. Es stellte sich heraus, dass Madeline früher einen anderen Beruf hatte und dadurch eine Verbindung zu Jonathan besteht. Er kann ihr helfen, das Geheimnis von früher zu lösen und Madeline entdeckt ein Geheimnis, das seine Ex-Frau ihm verschwiegen hat. Zusammen entdecken sie weitere Geheimnisse und Intrigen. 

Die Geschichte entwickelt sich zu einem extrem rasanten Krimi ohne Verschnaufpause. Sehr spannend! 

Fazit: Roman oder Krimi? Definitiv ein Krimi! 
4 Punkte.


Dagegen ist die Geschichte in "Verliebt in Paris" schon fast langweilig - obwohl auch dort viel passiert, aber vorwiegend auf romantischer Ebene. Dafür im Doppelpack: Es prickelt nicht nur zwischen den Erwachsenen sondern auch zwischen den beiden Teenagern: 


Croissants und Café au lait, der Louvre, Champagner und Erholung pur – so stellt sich Starköchin Daisy eine Woche in Paris vor. Doch das Leben hat andere Pläne. Schon auf dem Flug schüttet ihr ein Rüpel Rotwein auf die Bluse und dann kommt Tochter Coco die Reisetasche abhanden – was die Laune des Teenagers nachhaltig beeinträchtigt. Schließlich der Anruf einer Freundin: ein Notfall in Madrid. Daisy soll das Catering bei einer Vernissage übernehmen. Ebenfalls vor Ort: der charmante Innenarchitekt Andrew. Und plötzlich scheint Champagner in Paris gar nicht mehr so wichtig …