Donnerstag, 15. Mai 2014

Himmlische Juwelen von Donna Leon

Klappentext: 
Caterina Pellegrini ist Musikwissenschaftlerin ohne feste Anstellung. Da bietet sich ihr ein Job mitten in ihrer Heimatstadt Venedig: Zwei geldgierige Cousins streiten sich um den Nachlass eines fernen Vorfahren. Caterina bekommt Zugang zu zwei unerforschten Truhen, die womöglich Schätze bergen. Der Besitzer der Truhen, ein ehedem hochberühmter Komponist, entpuppt sich als schillernde Gestalt. Je tiefer Caterina in die Truhen vordringt, desto brisantere Fragen stellen sich. Hatte jener Vorfahr etwas mit dem berühmtesten Mordfall der damaligen Zeit zu tun? Und welche Rolle spielt der elegante Rechtsanwalt Moretti, den die beiden Cousins eingeschaltet haben?



Donna Leon ohne Commissario Brunetti - Donna Leon einmal anders.
Das Buch entstand aufgrund der Freundschaft der Opernsängerin Cecelia Bartoli mit der Autorin und Musikliebhaberin Donna Leon. Cecelia Bartoli nahm eine CD mit Arien von Agostino Steffani auf und überredete Donna Leon eine Roman über ihn zu schreiben. 

Hintergrundberichte zum Downloaden vom Diogenes-Verlag: Donna Leon über Agostino Steffani und Donna Leon und Cecelia Bartoli

Viele Rezensionen benoten den vorliegenden Roman schlecht. Zu Unrecht, finde ich. Wer hier einen weiblichen Protagonisten im Stil von Brunetti erwartet liegt falsch. Wer sich nicht für klassische Musik interessiert ebenso. Wer sich nicht für Geschichte erwärmen kann, auch. 

"Himmlische Juwelen" ist ein Roman über das Leben des Barockkomponisten und Bischofs Agostino Steffani (1654 - ca. 1728) eingepackt in eine Rahmenhandlung: 

Caterina arbeitet gelangweilt in Manchester und greift zu, als ihr in der Fondazione Musicale Italo-Tedesca in Venedig eine neue Stelle angeboten wird. Sie soll in zwei Truhen nach dem Testament von Agostino Steffani suchen. Ihre neuen Arbeitgeber und deren Anwalt erscheinen ihr dubios. 

Mit Hilfe ihrer Schwester Caterina, Ordensschwester und Professorin in Tübingen, kommt sie dem so gar nicht langweiligen Leben Agostinos auf die Spur.

Das Buch ist angenehm zu lesen, mit witzigen Details wie z.B. die humorvolle E-Mail-Unterhaltung mit ihrer Schwester, in der auf eine angenehme leichte Weise viel Theologie steckt.

Da ich über die Hannoversche Dynastie bisher nicht viel wusste, wurde mein geschichtliches Wissen darüber ein wenig aufgestockt. Und ich weiss nun auch wie das Schloss Charlottenburg in Berlin zu seinem Namen gekommen ist.

Fazit: Ich mag Bücher, in denen bisher eher unbekannte historische Gestalten ein Gesicht bekommen und deren Geschichte in eine interessante und/oder witzige Rahmenhandlung eingefügt wird und dabei das eigene Wissen auf unterhaltende Weise ergänzt. Genau das bietet "Himmlische Juwelen". 
4 Punkte. 



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