Mittwoch, 19. März 2014

An einem Tag im Winter von Judith Lennox

Klapppentext: 

Im Cambridgeshire der frühen 1950er-Jahre tritt die junge Chemikerin Ellen Kingsley ihre erste Stelle an. Nach dem dubiosen Tod eines Kollegen fällt ihr Verdacht auf ihren ebenso charismatischen wie undurchsichtigen Vorgesetzten Marcus Pharoah. Ellen wird prompt entlassen, der junge Detective John Riley in seinen Ermittlungen gestoppt. Ellen geht nach London und trifft ihre flatterhafte Schulkameradin India wieder. Beide Frauen suchen nach ihrem Platz im Leben - India verbringt Jahre in Neuengland, Ellen beginnt an der Uni Karriere zu machen. Doch es dauert, bis sie sich ihre Gefühle für John eingestehen kann. Und als ihre Freundin India ausgerechnet dem Werben Marcus Pharoahs nachgibt, werden endlich auch die Schatten gelüftet, die viel zu lange schon auf ihm und seiner Familie lasten. 


Hmm, ein schwieriges Buch. Es begann damit, dass ich eigentlich dachte, es würde so um 1850 spielen. 

Schuld war wohl "Der Winterpalast" den ich gleichzeitig kaufte. So war ich erstaunt, als mir alles so modern entgegen kam. Kein Wunder, es spielt ja auch hundert Jahre später.

Die Geschichte begann sehr spannend und fesselte mich. Nach dem im Klappentext schon erwähnten Todesfall flacht das Buch leider ganz schnell ab. 

Der zweite Teil der Story spielt in London. Neue Protagonisten kommen hinzu und immer denkt man "Wie geht es jetzt weiter mit den Ermittlungen? Jetzt muss doch mal was passieren." 

Doch es passiert rein gar nichts - mein zweiter Fehler war anzunehmen, dass es sich um einen Krimi handelt. 

Wir begleiten Ellen und die neu dazugekommene India und ein paar weitere Personen in ihrem Leben, doch ermittlungstechnisch geschieht immer noch nichts. Einmal, als John Riley zu einem Mordfall gerufen wird, dachte ich, jetzt geht es weiter, das hat sicher einen Zusammenhang. Aber nein. 

Das Buch an sich ist nicht schlecht. Der Anfang ist, wie schon erwähnt, extrem spannend. Doch danach wechselt das Buch von einem Krimi zu einem Roman und am Schluss merkt man, dass es eigentlich schlicht eine Persönlichkeitsanalyse eines der Protagonisten ist (nein, nicht von Ellen). 

Die Story war nicht so, wie ich erwartete, aber der Anfang war dann doch zu gut um es einfach abzubrechen, denn ich wollte wissen, was es mit dem ungeklärten Todesfall auf sich hat. Dies wird aber erst auf den allerletzten Seiten verraten. 

Das Ergebnis an sich ist aber schon fast wieder langweilig und ich überlege mir gerade noch, ob sich das Durchhalten gelohnt hat. Irgendwie schon, aber irgendwie auch nicht.

Wenn ich gewusst hätte, wie es zu dem Todesfall kam und wer schuld daran ist, hätte ich nach dem ersten Teil nicht mehr weiter gelesen. 

Die Crux am elektronischen Lesen ist, dass man nicht einfach zum Schluss blättert um zu erfahren wie es ausgeht und sich dann zu entscheiden ob man das "Zwischendurch" noch lesen soll oder nicht mehr :-) 

Fazit: Ein langweiliger Nicht-Krimi - nur der Anfang ist spannend, danach flacht die Geschichte ab.
3.5 Punkte.